Warum lieben Kinder Pippi Langstrumpf?

12 Antworten

Ich glaube Pippi Langstrumpf ist bewundernswert da sie ziemlich Stark und Mutig ist. Ich denke Astrid Lindgren hat ziemlich lange gebraucht bis sie sich so einen Starken Charakter ausgedacht hat.

Da aber Pippi ziemlich viel Blödsinn macht oder eben coole Elemente in ihrem Garten hat denke ich das fast jedes Kind sie bewundert (ich meine von jedem war als Kind doch ein großer Traum wenn niemand gesagt hat ob man das tun darf oder nicht) und bei Pippi ist das genau so niemand sagt was sie tun soll aber sie kommt trotzdem sehr gut durchs Leben

Kinder lieben Pippi Langstrumpf, weil sie das verkörpert, was sie selbst oft nicht sein können: frei, unabhängig und unbesiegbar. Pippi lebt ohne Eltern in der Villa Kunterbunt, hat ein Pferd, einen Affen, einen Koffer voll Gold und macht, was ihr gefällt – Schlafengehen? Hausaufgaben? Erwachsene Regeln? Alles irrelevant. Sie ist das stärkste Mädchen der Welt, hebt Polizisten auf Schränke, lügt fantastische Geschichten zusammen und rettet sich selbst aus jeder Lage. Für Kinder ist sie eine Rebellin, die die Langeweile des Alltags sprengt und zeigt, dass man Autoritäten trotzen kann, ohne böse zu sein. Gleichzeitig ist sie loyal, teilt ihr Gold, beschützt Schwächere und hat ein großes Herz – diese Mischung aus Chaos und Güte macht sie unwiderstehlich.

Pippi ist ein rothaariges Wirbelsturm-Mädchen mit abstehenden Zöpfen, Sommersprossen, zu großen Schuhen, mismatched Strümpfen und einem Kleid, das aussieht, als hätte es ein Hurrikan zusammengestellt. Sie spricht in eigenwilliger Grammatik, erfindet Wörter wie „Plutimikation“ und lacht über Konventionen. Doch hinter der Fassade des anarchistischen Übermensch-Kindes steckt Einsamkeit: Ihre Mutter ist tot, der Vater ein abwesender Südseekönig. Diese Ambivalenz – oberflächliche Frechheit vs. versteckte Verletzlichkeit – macht sie menschlich und nahbar.

Astrid Lindgren schuf Pippi 1941 als Trost für ihre kranke Tochter Karin, die sich nach einer Figur sehnte, die niemanden braucht. In einer von Krieg und Autorität geprägten Zeit war Pippi ein radikales Statement: Ein Mädchen, das sich weigert, „erzogen“ zu werden, stellt die Erwachsenenwelt bloß, die Regeln ohne Sinn durchsetzt. Lindgren, selbst in strenger lutherischer Tradition aufgewachsen, entwarf Pippi als feministisches Vorbild – Jahrzehnte vor der 68er-Bewegung. Sie wollte Kindern, besonders Mädchen, zeigen, dass man lustvoll regellos sein darf, ohne egoistisch zu werden. Pippis Stärke ist nie grausam, ihre Freiheit nie rücksichtslos. Lindgren mischte Subversion mit Empathie und schuf so eine Figur, die bis heute Generationen inspiriert, über Macht, Gerechtigkeit und den Mut nachzudenken, anders zu sein.

Achja Funfact, hast du das gewusst:

Pippi Langstrumpf kam wegen ihres Namens nie in ernsthafte Kritik, obwohl dieser ungewöhnlich und manchmal missverständlich ist. Der volle Name lautet im schwedischen Original "Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrump", während er in der deutschen Übersetzung zu "Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf" wurde. Der Name wurde 1941 von Astrid Lindgrens damals siebenjähriger Tochter Karin erfunden, als diese mit einer Lungenentzündung im Bett lag und ihre Mutter um eine Geschichte bat.

Der Vorname "Pippi" ist eine kreative Neuschöpfung Astrid Lindgrens, die auf dem schwedischen Wort "pippi" basiert, welches "Tick, Schrulle, Manie" bedeutet oder in der Kindersprache auch "Piepvogel" heißt. "Pippilotta" kombiniert dies mit einer Kurzform von "Charlotta". Interessant ist, dass der Name tatsächlich vergeben wird - in Deutschland gibt es laut Namensdatenbank drei Einträge für "Pippi" und acht für "Pippilotta", wobei Experten allerdings warnen, dass mit diesem Namen unweigerlich die Buchfigur assoziiert wird.

Die eigentliche Kritik an Pippi Langstrumpf konzentrierte sich nie auf den Namen selbst, sondern auf ganz andere Aspekte des Werks. Hauptkritikpunkte waren die Verwendung des N-Worts bei Pippis Vater als dieser als N-König bezeichnet wurde, sowie kolonialistische Darstellungen und rassistische Stereotype. Diese Begriffe wurden 2009 vom Oetinger Verlag nach jahrelangen Diskussionen durch "Südseekönig" ersetzt, nachdem Astrid Lindgrens Erben ihre Zustimmung gegeben hatten.

Schon bei der ersten Veröffentlichung 1945 war Pippi umstritten, aber aus völlig anderen Gründen als dem Namen. Der erste Verleger Bonniers lehnte das Manuskript ab, weil er sich "voller Entsetzen" vorstellte, was passieren würde, wenn Kinder sich dieses Mädchen zum Vorbild nähmen. Pädagogen kritisierten das "demoralisierende Programm" im Rundfunk und bezeichneten Pippi als schlechtes Beispiel für Kinder. Der Name hingegen wurde als charmant-eigenartig empfunden und passte perfekt zu der "merkwürdigen" Figur, wie Astrid Lindgren selbst sagte: "Weil es ein merkwürdiger Name war, wurde es auch ein merkwürdiges Mädchen".

In anderen Ländern erhielt Pippi völlig andere Namen - in Frankreich heißt sie "Fifilolotte Victuaille Cataplasme Tampon Fille d'Efraïm Brindacier", kurz "Fifi Brindacier". Dies zeigt, dass der Name durchaus als übersetzbar und anpassbar empfunden wurde, ohne dass seine Grundidee verloren ging. Der deutsche Name blieb jedoch dem Original sehr treu und wurde nie als problematisch empfunden, sondern eher als liebenswerter Ausdruck der fantasievollen Persönlichkeit des stärksten Mädchens der Welt.

Astrid Lindgren hat die ersten Pippi-Geschichten für ihre Tochter geschrieben. Und Astrid hatte dsmald eine schwere Zeit. Die Tochter war unehelich, und damals war es sogar verpönt, dass die Mutter mit ihrem Kind lebt. Eigentlich hätte das Kind in ein Heim gemusst. Astrid musste gegen heftige Widerstände kämpfen, und hat sich durchgesetzt.

Pippi ist zwar lustig geschrieben, aber es gibt auch nachdenkliche Szenen. Und sie hält den Erwachsenen den Spiegel vor. Da gibt es eine Szene, wo sie zum Kaffee bei Tomy und Annikas Eltern eingeladen ist. Und sie mischt sich ins Gedpräch und macht eigentlich genau das, was die Erwachsenen tun - und sprengt damit die ganze Gesellschaft.

Oder: Pippi geht an einem Laden vorbei, vor dem ein Schild steht: "Leiden Sie an Sommersprossen?" Und Pippi geht rein und sagt "Nein". - "Was nein?" - "Ich leide nicht an Sommersprossen." - "Aber Du hast doch ganz viele davon!" - "Ja, aber ich leide nicht daran!"

Pippi ist selbständig. Kindern in dem Alter wird oft alles vorgeschrieben, heute mehr denn je. Wo sieht man noch Kinder alleine spielen?

Astrid Lindgren hatte Mühe, einen Verlag für das Buch zu finden. Es wurde oft abgelehnt, wegen des "schlechten Einflusses" auf die Kindererziehung. Dabei ist es genau das, was Kinder brauchen.

Astrid Lindgren fühlte sich bevormundet und gesellschaftlich nicht akzeptiert. Ich glaube, sie hatte ein unendliches Kind und durfte als Frau und Mutter keiner qualifizierten Arbeit nachgehen. Sie musste als Sekretärin arbeiten. Ich sah darüber mal eine Dokumentation, ist aber schon lange her, bin mir nicht in allen Teilen 100% sicher. Jedenfalls hat sie dann ein Mädchen erfunden, das selbstbestimmt tut was es selbst möchte und sich nichts vorschreiben lässt.

Ein Kind, das Superkräfte hat ist schonmal eine Supergrundlage für jedes Kind.

Dazu auch noch eine Spannende Geschichte und der Gedanke das sie als Kind alles lassen und tun kann was sie will. Ich denke das wird es sein
:)


DeernVomDienst 
Beitragsersteller
 09.06.2025, 18:21

😉vergiss nicht die Tasche mit den Goldmünzen, den kleinen Onkel und Herrn Nilson