Warum kann man sich den Unterricht nicht selbst in der Schule einteilen?
In der Schule geht es ja unter anderem nicht nur darum, bestimmt Themen in den Fächern zu lernen, sondern auch darin, dass man über sich hinaus wächst und lernt, wie man seine Termine (Fächer) gut einteielt. Warum darf man sich dann nicht für 2 Unterrichtsstunden pro Woche selbst aussuchen, ob man den Unterricht mit macht oder nicht? So lernt man doch noch besser sich seine Termine einzuteilen. Man entscheidet ja für sich selbst ob einem zum Beispiel Kunst oder Mathe wichtiger ist.
Was haltet ihr von der Idee: ist das eine gute Idee oder eine schlechte Idee?, macht das überhaupt Sinn?, wenn ja/nein warum?
Schreibt es mir gerne in die Kommentare.
LG: eure Bubletea.
11 Antworten
Pro:
Ja, Schule soll uns nicht nur Wissen beibringen, sondern auch Selbstorganisation und Eigenverantwortung. Wenn man selbst entscheiden darf, was einem gerade wichtiger ist, lernt man, Prioritäten zu setzen
Contra:
Aber: Noch nicht alle Schüler*innen können gut einschätzen, was langfristig wichtig für sie ist. Wenn man zum Beispiel Mathe oft ausfallen lässt, fehlen am Ende vielleicht wichtige Grundlagen
Fazit:
Die Idee macht also Sinn, wenn man sie gut vorbereitet. Vielleicht wäre ein Kompromiss gut: Ein „Flex-Tag“ oder „Wahlblock“ pro Woche, in dem man zwischen mehreren Angeboten wählen kann
Das Prinzip gibts doch auf der Uni. Wann du welchen Kurs besuchst, bleibt überwiegend dir als Student überlassen. In Schulformen darunter macht es meines Erachtens wenig Sinn. Ein 12-jähriger wird sich meist nicht freiwillig in den Unterricht setzen, wenn er nicht muss. Die geistige Reife muss eben da sein.
Das wird in den Montessori-Schulen meines Wissens sogar gemacht.
So einen ähnlichen Ansatz gibt es schon:
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/plochingen-schule-testet-gleitzeit-fuer-schueler-100.html
Grundsätzlich wäre ich auch dafür, älteren Schülern bei der Fächerwahl mehr Freiheit zu lassen. Bei Nebenfächern sollte es durchaus die Möglichkeit geben, dass man sich z.B. für Musik oder Sport entscheidet oder für Informatik oder Wirtschaft. Würde man hier die Interessen der Jugendlichen mehr fördern, lernen sie auch besser für die Schule und hätten mehr Freude am Unterricht.
Es gibt einen ewigen und sehr ideologisch geführten Richtungsstreit über unser Schulsystem, was hier besser wäre.
Es wäre wünschenswert, wenn jede:r mit der ihr_ihm maximalen, aber seiner eigenen Geschwindigkeit sich entwickeln und weiterbilden kann? Das scheinen "die Finnen" ganz gut hinzukriegen mit offenen Unterrichtsformen, jahrgangsübergreifenden Lernen und extensiver Schülerbetreuung und schaffen guter Lernatmosphäre.
Unterricht gibt es dann trotzdem noch, teilweise verpflichtend, um einigen Inhalte gezielt vermitteln zu können, aber darüber hinaus wäre es wichtiger, einfach die richtige Umgebung zu haben und zugleich jeden Menschen dennoch im Blick zu haben, um zu sehen, wie gut sie_er im Lehrplan vorankommt. Letzteres darf dann gerne unsymmetrisch über mehrere Jahrgänge verteilt sein, hier schon wie in der nächsten Jahrgangsstufe, dort noch am Anfang des Jahrgangs stehend.
Würde ich gut finden, hätte mir geholfen (und ich war fast überall ein guter Schüler).