Unterschied zwischen Hartweizen, Weichweizen – und warum alte Sorten wie Timilia oder Senatore Cappelli spannend sind

2 Antworten

Ach ja, die Italiener mit ihrer Pasta di semola di grano duro. Sollen sie meinetwegen essen. Ich bevorzuge Pasta aus roten Linsen oder Kichererbsen. Und beim Brot ist mir Waldstaude oder Emmer Getreide erste Wahl. Ich verstehe eigentlich die Frage nicht: Wieso sollte ich als Österreicher, wo in unserem Land vergleichbare Produkte über eine wesentlich höhere Qualität verfügen, italienische Produkte lobpreisen oder überhaupt nur in Erwägung ziehen. Wer bitte fährt nach Italien um dort Brot zu kaufen.


StephanSchimpf 
Beitragsersteller
 03.08.2025, 09:46

Weil ich sicher nicht von Italien - das ist mein Wohnsitz - nach Österreich zum Brot kaufen fahren werde.

Ruenbezahl  03.08.2025, 14:23
@StephanSchimpf

Zum Glück kann man auch in Italien Brot aus Österreich kaufen. Der Qualitätsunterschied lohnt sich.

StephanSchimpf 
Beitragsersteller
 03.08.2025, 14:47
@Ruenbezahl

Da widerspreche ich heftig. Die Bioszene hier in Italien ist erstaunlich gut und breit ausgebaut. Ich gebe zu, dass auch ich vor meinem Umzug nach Italien dem Irrtum unterworfen war, kein "anständiges" Brot mehr zu finden, wurde aber zum Glück eines besseren belehrt. Grundsätzlich finden sich zwei Tendenzen in Italien, das sind zum einen Biobäckereien und Biogeschäfte ähnlich wie in Österreich zum andern und das besonders im Süden unendlich viele Klein- und Kleinstbäckereien, die nach uralten Traditionen herstellen. Dass dabei ausschließlich alte biologisch angebaute Getreidesorten, von Steinmühlen gemahlenes Mehl und selbstverständlich Natursauerteig zum Einsatz kommen, ist keine Frage des Marketing, sondern ausschließlich der Ehre. Vorurteile in Italien anderen Ländern gegenüber sind selten.

Ruenbezahl  03.08.2025, 21:58
@StephanSchimpf

Ich kenne die Bioszene in Italien sehr wohl. Sie ist gut, aber mengenmäßig sehr bescheiden. In den Supermärkten findet man kaum gute Produkte, und nicht jeder kann zum Broteinkauf in ein süditalienisches Dorf mit Kleinstbäckerei fahren. Außerdem gibt es dort ausschließlich Weizenbrot - sicher auch von alten Sorten und handwerklich gemacht, aber kein Roggenbrot. Ich wechsle gerne zwischen einen Brot mit Hartweizen aus Österreich (ohne Glyphosat) und einem Roggen-Sauerteigbrot.

Lebe Keto, es gibt keine essentiellen Kohlenhydrate, dann muss man sich für keinen Weizen entscheiden.


StephanSchimpf 
Beitragsersteller
 02.08.2025, 16:29

Keto habe ich vor einigen Jahren als ich noch in Österreich gelebt habe ebenfalls mit großer Leidenschaft praktiziert. Seit ich jedoch in Italien lebe und die Unterschiede zwischen Hartweizen und herkömmlichen Weizen sowie den wirklichen Sinn von "al dente" kennengelernt habe, sind diese grani antichi (alten Getreidesorten) in meine Ernährung zurückgekehrt. Nichts gegen Keto - kann durchaus sinnvoll sein - doch warum soll ich hier in Italien auf Pasta verzichten?

Roguerouge  02.08.2025, 16:30
@StephanSchimpf

Bevor du großen Schaden durch kleinen Schaden ersetzt, es geht auch anders, deswegen.