Umzug mit zwei kindern und Ängste
Hallo ihr lieben,
Im August ziehen mein Freund (nicht der Vater meiner Kinder) und ich gemeinsam mit meinen 2 Kindern zu ihm in die 300km entfernte Heimat. Nun ist es so das er hier natürlich auch alle seine Freunde, seinen Sport, seine Familie hat und ich nur vereinzelt mal 1-2 Mädels.
Er kümmert sich reizend um meine Kinder und sie mögen ihn auch wirklich gerne, ich liebe ihn natürlich auch. Nun sind wir hier für ein paar Tage zu Besuch bei seinen Eltern mit den Kindern. Und plötzlich war es: ich würde mir Donnerstag Abend gerne das Training meiner alten Mannschaft angucken, Freitag möchte ich gerne mal wieder abends für 2-3 Stunden was mit meinem besten Freund machen, Samstag Abend bin ich bei meinem besten Freund zum Geburtstag eingeladen. Also von 5 Tagen dann einfach mal 3 Abende alleine mit meinen Kindern bei Schwiegereltern in spe.
Wenn ich ihn drauf anspreche das ich Angst habe das wenn wir hier gemeinsam hinziehen das ich hier alleine bin und er ständig weg ist oder gar jedes Wochenende feiern ist , sagt er immer das das nicht so sein wird.
klar er hat jetzt 1 1/2 Jahre bei mir in der Heimat gewohnt und hatte dort niemanden und hat seine Freunde nur selten gesehen und dann nutzt er das wenn er mal hier ist mit seinen Freunden was zu machen.
Aber für mich wäre es wirklich schlimm, hier zu wohnen, 4-5 mal die Woche weg und ich bin hier am arbeiten, Kinder abholen, kinderbeschäftigen und abends alleine zu sitzen! Und auch nicht die Möglichkeit zu haben jemanden kennenzulernen. Vielleicht überdramatiesiere ich das jetzt auch oder mach mir zu viele Gedanken.
3 Antworten
Deine Gedanken sind absolut nachvollziehbar – du überdramatisierst nichts, du siehst sehr klar, was auf dich zukommen könnte, und machst dir Gedanken aus Verantwortung für dich und deine Kinder. Das ist stark, nicht übertrieben.
Was du fühlst, ist völlig legitim:
Du ziehst 300 km weg, gibst dein soziales Netz auf.
Du sorgst dich, ob du dich alleingelassen fühlen wirst – emotional und im Alltag.
Du nimmst Rücksicht auf seine Bedürfnisse, aber brauchst genauso Rücksicht auf deine.
Seine Reaktion:
Es ist schön, dass er sagt, es werde nicht so sein – aber Worte reichen nicht, wenn du aktuell das Gegenteil erlebst. Dass er nach 1,5 Jahren in deiner Gegend jetzt Zeit für sich braucht, ist verständlich – aber das darf nicht zur Normalität werden, wenn ihr zusammenzieht.
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Was du tun kannst:
1. Sag ihm klar, was du brauchst – nicht nur, wovor du Angst hast.
Nicht: "Ich hab Angst, dass du ständig weg bist."
Sondern: "Ich brauche das Gefühl, dass wir hier als Team ankommen, dass du präsent bist – besonders am Anfang."
2. Vereinbart konkret eine „Eingewöhnungszeit“:
Beispielsweise die ersten 2–3 Monate mit bewusst eingeplanten Familienabenden, vielleicht auch kinderfreien Paarzeiten, aber ohne, dass er 3–4 Mal pro Woche unterwegs ist.
3. Mach deine Isolation sichtbar:
Er weiß vielleicht gar nicht, wie leer es sich für dich anfühlen kann, allein zu sein, wenn du keine engen Kontakte vor Ort hast. Sprich auch das offen an: „Ich muss erst neu anfangen – bitte hilf mir, dass ich mich hier nicht wie eine Fremde fühle.“
4. Plane aktiv dein neues Netz:
Schau schon jetzt nach Müttergruppen, Vereinen, Nachbarschaftsangeboten, Hobbys – je konkreter dein Plan ist, desto weniger ausgeliefert wirst du dich fühlen. Und du zeigst ihm damit auch, dass du dich bemühst – aber nicht alleine alles stemmen kannst.
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Wichtig:
Du trägst nicht nur deine eigenen Bedürfnisse, sondern auch die Verantwortung für deine Kinder. Deine Sorgen ernst zu nehmen ist keine Schwäche, sondern ein Beweis für Stärke und Weitblick.
Wenn du möchtest, kann ich dir helfen, einen ehrlichen, aber liebevollen Gesprächsrahmen mit ihm zu formulieren – damit ihr beide
gehört werdet. Wäre das für dich hilfreich?
Es ist gut, dass du dir darüber Gedanken machst. Du gibst etwas auf, wenn du umziehst und du kannst etwas neues dazu gewinnen.
Bei Kindern ist es auch wichtig, den Umzug mit dem Vater der Kinder zu besprechen. Kinder haben Anspruch auf beide Elternteile
Dann tauscht ihr quasi die Rollen.
Die Herausforderungen, die er hatte, erhälst jetzt du.