Streitkultur
Wenn zB ein Paar manchmal eine unterschiedliche Meinung hat, ist das kein Grund für eine Entfremdung oder sogar Schimpferei.
Man muss nicht immer in allen Punten übereinstimmen.
Bringt jemand die eigene Meinung ehrlich zur Sprache, lernt man mehr über die Beziehung.
Das ist doch gut.
Wenn man sich eigentlich mag, ist es prima, wenn man an der anderen Meinung Interesse zeigt - ohne unnötige Aufregung.
Beide Seiten dürfen in Ruhe ihre Standpunkte und Argumente vortragen.
Kann eine Übereinstimmung nicht erzielt werden, ist das nicht tragisch.
Am besten sagt man dann vielleicht:
Hierbei können wir uns wirklich nicht einigen. Macht nichts.
Hauptsache ist doch, wenn wir ehrlich zueinander sind.
5 Antworten
Stimmt.
Aber oft bedeutet diese Meinungsverschiedenheit, dass einer von beiden den kürzeren Ziehen muss oder aufgrund der anderen Meinung des Partners einen Nachteil erleidet. Und dadurch entstehen die Streitereien.
Meine Meinung: Der Müll kann noch warten, der muss jetzt nicht raus, das geht auch morgen früh, das ist noch Platz drin.
Meinung meiner Frau: Der Müll stinkt und ist voll, der muss jetzt raus.
Wenn ich jetzt stur bei meiner Meinung bleibe, ergibt sich für meine Frau ein Nachteil - sie muss den für sie stinkenden Müll bis zum nächsten Morgen dulden, obwohl sie das nicht will.
Natürlich kann man dann einfach sagen, soll sie ihn halt selbst runter bringen, aber dadurch entsteht bei ihr wiederum auch ein lästiger Mehraufwand. Defakto ist sie unzufrieden und der Unmut entsteht.
Das ist wohl genau ein Musterbeispiel sogar.
An solchen Sachen wird dann eine ansonsten wertvolle Partnerschaft aufgerieben. Leichtsinn.
Wenn der Müll stinkt, dann muss er raus - egal, ob noch Platz ist.
Der Mann sollte nicht stoffelig sein. Das ist die Devise.
Dann sagt er eben:
Ja, jetzt rieche ich es auch.
Dann greift er sich den Müllbeutel und bringt ihn weg.
Die Frau hat dadurch noch mehr Gefühl für ihren Mann und gibt ihm ein Küsschen, wenn er zurück ist. ♡
Bitte schreibe mir mal, was es da zu diskutieren gibt. Da kann dir ja nur jeder Recht geben.
Fakt ist: wenn ich keine Streitkultur gelernt habe, und dazu gehört (das hast du vergessen) eine Versöhnung oder eben auch mal ein dickes Fell, sonst wird alles schwierig.
Du brauchst ja nur hier mal im Forum anzuschauen, wie es hier zugeht. Ich werde z.Bsp. um Meinung gefragt, und dann gibt es negative Punkte, ich weiss nicht vom wem, und derjenige äußert sich auch nicht dazu.
Solche Menschen haben dann auch in der Partnerschaft keine kultur und das liegt daran, dass man zu wenig in echt spricht mit den Menschen. Im echten Zusammenleben gibt es Konflikte, denen man nicht ausweichen kann. Dank Internet, Diskussionsforne wie diesen hier, wo alles anonym ist, kann man sich austoben, ohne Sanktionen zu fürchten.
Und Konsequenzen hat das dann auch keine. Ich muss mich nicht gleich von gute frage.net trennen, weil mir Beiträge anonymer Menschen nicht gefallen.
Das geht bei meinem Partner nicht. Zum Glück haben wir beide gelernt: zu streiten, sich zu versöhnen, nicht gleich die Scheidung einzureichen wenn es mal ein paar Tage Funkstille gibt usw.....
Das haben unsere beider Eltern uns schon auch vorgelebt.....
Das ist es eben.
Man lernt es leichter, wenn es vorgelebt wird.
Mein Standpunkt ist u.a., dass man Differenzen nicht als gegnerisch einordnen soll.
Man ist doch nicht plötzlich Gegner, wenn man mal eine völlig andere Meinung hat.
Viele Leute machen dann ein Drama daraus.
Dann eskaliert da was.
Das ist völlig unnötig.
Es ist eben wichtig, dass es nicht zu einer Beschimpfung kommt.
Das gilt auch im Umgang mit Kindern.
in einigen Punkten gebe ich dir recht.
Wenn ich jedoch eine andere Meinung habe oder etwas diskutieren muss oder will, ist der andere mein Gegner. Und in solchen Diskussionen kann ich knallhart sein und ein Drama draus machen, weil ich manches nicht einsehen kann. Z.Bsp. denn, wenn mein Gegenüber - wer auch immer es ist - es nicht einsehen kann, wenn es z.Bsp. um Sachdiksussionen geht. Mein Vater hat es damals (da gab es noch kein internet) einen zur Weissglut treiben können mit: wo steht das, wo hast du das gelesen......D.h. noch lange nicht, das mein Wissen falsch war. Sowas meine ich.
Sowas muss man gelernt und vorgelebt bekommen haben.
Mein Diskussionspartner ist - je nach Sache halt auch - mein Gegner in dem Moment. Nix mit Fride Freude Eierkuchen.
Sowas muss man dann auch mal aushalten können, das ist in meinen Augen das Wichtigste.
Manche Paare trennen sich, weil sie das nicht gelernt haben, Konflikte auszuhalten oder das mal Diskussionen dazu führt, in der Sache auch mal befeindet zu sein. Das können viele einfach nicht unterscheiden. Natürlich ist mein Diskussionspartne dann ein Gegner und natürlich geht es auch darum "zu gewinnen". Das anders zu sehen, wäre etwas realtitätsfremd und an diesem Unterschied scheitern auch manche Diskussionen hier, wenn der andere dann anfängt, mich zu beleidigen oder irgendwie komisch zu behandeln. Eine meinte sogar mir mitteilen zu müssen: Bleib ruhig, Elizabeth - kein Grund zur Panik so fett von oben herab. Mit so jemanden kann man doch nicht ernsthaft diskutieren. Das sind k.o Argumente, bzw. Null-Argumente....
Da klingt einleuchtend.
Diese Phase ist besonders schwierig, sich nicht unterbuttern zu lassen.
Hat man gezeigt, dass man eine starke Persönlichkeit ist, kann man nach und nach schließlich Großzügigkeit zeigen und auch mal Fünfe gerade sein lassen.
Aber zuerst muss man sich behaupten. Das ist richtig.
Manche Väter sind unterdrückerisch. Vor allem gegen! solche gilt es, sich abzugrenzen.
Okay, hart in der Sache hilft dabei.
Aber: Möglichst ohne Drama!
Cool bleiben. 🕊
halt, mein Vater war garantiert nicht unterdrückerisch. Der hat jeden akzeptiert, egal wer oder wie oder ich ihm wann über den Weg gelaufen ist/bin. Er hat mir vorgelebt, das man in der Diskussion hart sein kann, und danach eben der Mensch selber - also sein "Gegner" wieder akzeptiert wird.
Ich selber kann in der Tat sehr gut das trennen. Auch hier im Netz , das meinte ich mit vorleben. Und es ist auch charaktersache.....Klar. nicht nur Lern-Sache.
ich möchte nur klarstellen, dass mein Vater absolut nicht zu der Kategorie gehört, die du angesprochen hast.
Umso besser.
Dann kannst Du mit ihm eine richtig gute Streitkultur üben.
Leute, die nicht selbstsicher sind, können das nie.
Bei Euren "Dramen" geht es dann auch nicht verletzend zu. Top.
Ja, richtig.
Es ist jedenfalls für viele Partner derart schwierig, angemessen zu streiten, dass es für solche Fälle inzwischen sogar "zertifizierte Kommunikations- Trainer und Trainerinnen" gibt.
Eine gute Sache, wenn dadurch zB eine Ehe gerettet werden kann.
Das ist korrekt.
...bzw. eigene Erlebnisse, von denen man lernen kann?
Du hast 2 schwarze! Herzen gewählt, um Dich zu beschreiben... Interessant.
Ich finde auch, daß man nicht immer einer Meinung sein muß. Aber sollte mein Partner plötzlich radikale Ansichten vertreten politisch oder religiös, würde ich mich zurückziehen und nicht mehr diskutieren. Ich würde mich schweren Herzens von ihm trennen. Denn was für mich moralisch nicht vertretbar ist kann ich bei meinem Partner akzeptieren...
Ansonsten bin ich immer bereit Kompromisse einzugehen.
ja, bezogen auf politischer Ebene und eines sich Verändern des Partners muss ich dir Recht geben.....
Das ist sehr, sehr wichtig.
Bis zu welchem Punkt kann ich mich arrangieren?
Erkennt man etwas, was absolut nicht akzeptabel ist, ist das schrecklich. Es ist nicht immer so leicht, sich dann zu trennen.
Ich habe schon oft in der Partnerschaft und auch bei anderen dies und das besser ignoriert. Aber dabei ging es um Problematisches, das noch einigermaßen tolerierbar war.
Ansonsten bleiben nicht viele übrig.
Wo ist die äußerste Grenze?
Hast Du ein Beispiel in Erinnerung, wann Du definitiv den Kürzeren gezogen hast?