Soll ich mich bei der Ehefrau meines verstorbenen ehemaligen Chefs noch mal melden?
Hallo und guten Morgen
Vor über zwei Monaten ist mein Ex-Chef gestorben, zu dem ich während meiner Arbeitszeit einen sehr herzlichen Kontakt hatte genauso zu seiner Frau, die mir dies sehr knapp mitteilte. Andere Ex-Mitarbeiter wurden nicht benachrichtigt. Mich hat sein Tod sehr betroffen gemacht. Ich habe etwas Tröstendes geschrieben und auch eine Karte geschickt. Leider kam nie eine Antwort. Auch sein Stiefsohn antwortete sehr knapp.
Jetzt ist ja einige Zeit vergangen und ich denke oft an die Familie zurück. Würdet ihr euch bei der Frau noch mal melden und was würdet ihr schreiben um nicht alte Wunden aufzureissen. Es ist wirklich keine Neugierde sondern aufrichtiges Interesse.
Vielen Dank
8 Antworten
Ich würde ihr noch einmal schreiben. Vielleicht einfach mit der Mitteilung, dass Du sehr oft an sie und Deinen Ex-Chef denkst und Dich fragst, ob es ihr gut geht. Du könntest Ihr anbieten, dass Ihr Euch einmal auf einen Kaffee trefft, wenn sie mag, und dass sie sich bei Dir melden kann, falls sie jemanden für einen Gedankenaustausch sucht. Du könntest auch noch anfügen, dass Du den Kontakt mit ihr und ihrem Mann immer sehr schön fandst und auch die Dankbarkeit für gute gemeinsame Zeiten ausdrücken möchtest. (Ich habe nicht nachgeschaut, ob Du ein Mann oder eine Frau bist. Wenn Du eine Frau bist, ist das alles ein bisschen einfacher. Wenn Du ein Mann bist, solltest Du den Brief so abfassen, dass sie nicht auf die Idee kommt, Du wolltest mit ihr anbandeln.)
Ich glaube aber, ein freundlicher Brief, der nur ein Angebot zum Kontakt macht und ein Treffen oder eine Antwort nicht fordert, ist unproblematisch. Wenn man den Brief sehr rücksichtsvoll formuliert, tritt man den Angehörigen auch nicht zu nahe.
Ja. Auch wenn die Rückmeldung nach seinem Tod sehr dürr war so liegt das eben daran, dass man in dieser Zeit nur funktioniert.
Ich freue mich auch Jahre und Jahrzehnte darüber, wenn mich Menschen auf meine verstorbenen Eltern und meine Geschwister ansprechen. Weil es mir das warme Gefühl gibt, dass sie auch bei anderen einen Platz um Herzen gefunden haben und sie nicht vergessen sind.
Und genau das kannst du den Hinterbliebenen schreiben. Deine Erinnerungen an ihn. Und dein Mitgefühl für sie, so ein Unentschieden wunderbaren Menschen verloren zu haben
Sie ist aber eh jemand, der Gefühle verbirgt und macht keine großen Worte
Hallo,
dieses "sich nicht melden" mag daran liegen, dass seine Frau noch dabei ist, den Tod ihres Mannes zu verarbeiten. Da hat man keine Antennen für das, was sonst noch so passiert. Ähnlich ist es mir ergangen, als sich meine Frau von mir getrennt hat. Wenn man das Gefühl hat, dass einem "der Boden unter den Füßen" weggezogen wird ist es halt schwer, sich auf etwas anderes zu konzentrieren.
Wenn es dir wichtig ist würde ich mich noch einmal melden. Und sein nicht enttäuscht, wenn wieder nichts kommt. Man kann nicht wissen, wie lange die Trauerphase und deren Verarbeitung dauert bei einem Menschen.
Lieben Gruß
clown999
Ich denke das wäre eine gute Idee. Eine Karte ist schnell geschrieben. Aber zu merken, dass da wirklich jemand ist der ehrliches Mitgefühl hat ist besser. Zumal sie sicher nicht vergessen hat, dass er gestorben ist. Und man kann Menschen vor solchen Dingen ohnehin nicht bewahren. "Alte Wunden aufreissen" ist nicht das Thema sondern die Möglichkeit die Trauer ehrlich ausleben zu können. Und wenn sie zb. am Telefon oder vor dir dann weinen muss, dann ist das doch nur ein gutes Zeichen dass sie sich sicher genug fühlt bei dir das auch zu tun. Und weinen / trauern tut gut. Es ist Teil des "loslassens". Man muss auch nicht viel dazu sagen - da sein - mehr brauchts nicht. Den Anderen trauern lassen ohne zu versuchen das zu verhindern.
Guten Morgen, wenn du die Freundschaft erhalten willst dann lad sie zum essen ein, ansonsten lass es auf sich beruhen, lieben Gruß
Finde ich keine gute Idee vielleicht wollen sie einfach in Ruhe gelassen werden