Sind wir unser ganzes Leben lang im Zustand des Wartens?
in der Schule warten wir auf das Abitur, auf der Uni warten wir auf unseren Abschluss, nach der Uni warten wir auf eine Arbeitsstelle, auf der Arbeitsstelle warten wir auf die Rente, während der Rente warten wir darauf dass wir sterben.
Irgendwie sind wir nie mit dem derzeitigem Zustand des Seins zufrieden bis wir schlussendlich sterben.
15 Antworten
Wenn man in der Vergangenheit oder Zukunft lebt ist dies der Fall.
Um dieses Problem zu umgehen sollte man im hier und jetzt leben und sich + was man hat akzeptieren und zufrieden damit sein.
Dann entschleunigt man und ist fokussiert auf das jetzt.
Da stimme ich dir zu. Ja, oft scheint es, als lebten wir von einem Warten bis ins Nächste, immer auf das Kommende fixiert. Doch das Problem ist nicht das Warten selbst, sondern unsere eigene Sicht darauf. Wenn wir das Leben nur als eine Kette von Zielen sehen, die es zu erreichen gilt, dann bleibt der Moment immer unvollständig.
Vielleicht geht es nicht darum das Warten zu vermeiden, sondern es bewusst zu erleben.
Mal besser, mal schlechter, wie wohl die meisten. Manche Tage fühle ich mich im Moment verankert, an anderen zieht die Zeit an mir vorbei. Aber ich versuche, das hier und jetzt bewusster wahrzunehmen, denn am Ende ist es alles, was wir wirklich haben.
wir werden wenn überhaupt nur im Hier und Jetzt glücklich. Nicht in unserer Zukunftsvision!
Glücklichsein ist kein fernes Ziel, das wir eines Tages erreichen, sondern etwas, das im gegenwärtigen Moment existiert. Wer es ständig in der Zukunft sucht, jagt einer Illusion nach. Doch wer Innehalten kann, entdeckt es bereits im Hier und Jetzt.
nun kann es jedoch sein, dass das Hier und Jetzt jämmerlich ist. Je nachdem.
Ja das hier und jetzt kann manchmal hart und schwer sein, spreche da aus eigener Erfahrung. Aber deshalb liegt die Kunst nicht nur darin, den Moment zu genießen, wenn er schön ist, sondern auch darin, ihn anzunehmen, wenn er schwierig ist. Veränderung beginnt oft erst, wenn wir das Jetzt nicht nur ertragen, sondern auch durchleben.
Das Durchleben scheint mir ausser bei Selbstmord zwangsläufig. Das Ertragen allein ist schon schwer.
Es ist wahr, dass das Ertragen oft wie eine enorme Last wirkt, besonders in schwierigen Momenten. Doch das Durchleben bedeutet nicht, den Schmerz zu suchen, sondern ihm Raum zu geben, damit er nicht die Kontrolle über uns übernimmt.
Hast du bereits so viel Schmerz erfahren, dass du so etwas sagen kannst? (In Anbetracht deiner Perspektive)
Momentan leider ich daran meine Ziele nicht erreicht zu haben und altersbedingt und regional bedingt auch an erkennbarer Perspektivlosigkeit.
Es tut mir leid, dass du dich so fühlst. Es ist schwer, wenn man das Gefühl hat, die eigenen Ziele nicht erreicht zu haben und die Perspektive fehlt. Vielleicht ist es hilfreich, kleine Schritte zu machen, auch wenn sie nicht große Veränderungen zu bringen. Ich meine schau mich an, ich bin ein Optimist, aber wenn ich auf mein Leben zurückblicke, scheint mir kaum etwas anderes als Enttäuschung und Misserfolg passiert zu sein, egal wie jung ich noch bin. Auch wenn es im Moment schwer vorstellbar ist, du bist nicht allein mit diesen Gedanken.
Ich hatte sehr viele Ziele. Meine erste Priorität war meine Kindheit, weil wenn die einmal vorbei ist, kommen erst die ernsten Sachen. Leider hatte ich keine richtige Kindheit durch die Leute in meinem Umfeld. Also hatte ich da schonmal mein erstes Ziel verfehlt.
Mein zweites Ziel war es, viele Leute und Freunde zu finden in meinem Umfeld, doch auch dies endete drastisch. Ich lernte schon in jungen und älteren Jahren, wie gemein die Menschen eigentlich sein können, nur für ihr eigenes Vergnügen.
Mein drittes Ziel war es, einen guten Job zu finden der mir Spaß macht und Geld zu verdienen. Also bewarb ich mich als Fremdsprachenkorrespondentin. Es war mein Traumjob. Alles lief gut, aber ein Mensch zeigt immer sein wahres Gesicht. Sie war nie mit meiner Arbeit zufrieden, im Privaten noch dazu sehr unhöflich und ich musste mir täglich das Gejammer anhören und wurde wie Dreck behandelt, bis ich freiwillig ging. Dies passierte mir mehrere Male (ich bewarb mich außerdem als Kinderbetreuerin, Mediendesignerin, Medizinische Fachangestellte). Doch es war immer dasselbe.
Trotz all der vielen Jahre, und der Fehler die ich gemacht habe, habe ich meine Optimistische Haltung nicht verloren. Vieles hat sich zum Guten gewendet.
was hatte sich dann wodurch zum Guten gewendet?
Als erstes mal, die Menschen in meinem Umfeld. Ich lernte Menschen kennen, denen ich vertrauen konnte, die wie ich waren und selbst schon einiges mitgemacht hatten.
Als zweites das Verständnis meiner Mitmenschen. Meine Eltern und Freunde fingen an mich zu verstehen, und warum es mir so ging. Es ist ein sehr wundervolles Gefühl, endlich gehört und verstanden zu werden.
Noch dazu veränderte sich selbst das komplette Umfeld. Ich ging an eine privat Schule, und lernte tolle Menschen kennen. Ein großer Unterschied zu davor.
(dies alleine hat mich schon 7 Jahre gebraucht), aber ich hab nie aufgehört daran zu glauben.
Ja, deshalb muss man unbedingt von diesem Mindset des Wartens abkommen, und im Hier und Jetzt leben. Aber sag das mal anderen, da wird man nur als unverantwortungsvoller Egoist abgestempelt.
Ich arbeite zumindest daran. Es ist zumindest viel besser geworden, damals habe ich das Leben zu ernst genommen.
Ja das stimmt total, deswegen muss man versuchen alles zu genießen. Auch die "lästige Schicht auf der Arbeit" sollte man versuchen irgendwie zu leben, weil das tickt halt alles gleich schnell von der zeit runter. Deswegen bin ich auch kein Freund von "das wird eh nicht klappen", sondern shoot for the stars..... :D
spätestens nach ein paar jahren auf der arbeit -- wartest du mehr auf den feierabend als auf die nächste stufe. Irgendwann festigt sich das leben und man wird mehr und mehr unabhängig und selbstständig. Das warten hört irgendwann eine weile auf, bis man anfängt auf den tot zu warten, kurz vor dem ende.
Kommst du selber derzeit mit dem Hier und Jetzt zurecht?