Sind die Amerikaner wirklich so dumm oder machen sie das mit Absicht?
Das würde mich wirklich mal interessieren. In Amerika kann man ja Millionen bekommen wenn man vor Gericht klagt. Da gibt es ja extrem viel Beispiele. Beispielsweise jemand steckt sein Tier in die Mikrowelle um es zu trocken. Das gab es ja schon. Vor Gericht bekommen diejenigen sogar noch recht. Bei uns in Deutschland würde man selbstverständlich eine Anzeige bekommen.
Ich frage mich da folgendes. Sind diejenigen wirklich so dumm oder machen sie das absichtlich um extrem viel Geld einzuklagen.
Oder jemand verbrennt sich da der Kaffee zu heiß ist. Genauso jemand der raucht.
Ich denke eher diejenigen machen es absichtlich um Geld zu bekommen.
12 Antworten
Glaube du erliegst da einem Irrtum - sowas kommt schon mal vor, aber bei weitem nicht so krass, wie von den Medien und den Leuten suggeriert wird. In Europa badet man sich auch gerne in dem Gedanken, einfach klüger und besser als die Amis zu sein, weswegen sich solcher Unfug schnell verbreitet. Wahr ist eher: In den USA wird wegen horrender Anwaltskosten so gut wie nie geklagt und wenn, dann zieht sich das so in die Länge, dass daran jeder finanziell zugrunde gehen kann. Deshalb einigt man sich viel eher außergerichtlich - oder lässt die Sache eben gut sein.
Deshalb ist das auch ziemlicher Quatsch, dass sich da jeder schnell ein paar Millionen erklangen kann. Es gab zwar schon kuriose Fälle, aber in der Regel ist das da nicht verrückter, als bei uns. Deutsche klagen viel häufiger als Amis. In den USA ist Verhältnismäßigkeit das oberste, weniger das genaue Einhalten von Gesetzen. Da lässt dich der Polizist auch einfach weiterfahren, wenn du als Fahrer mitten in der Wüste zu schnell warst - hast damit ja niemanden gefährdet oder gestört. Das ist auch umgekehrt so. Dieses Ganze „die klagen sich reich, hoho“- ist einfach nur hochgeschaukelter Unsinn und alles andere als repräsentativ.
Dumme Menschen gibt es (leider) auch hier in Deutschland. Genau wie in jedem Land auf der Welt.
Die Amerikaner haben ja auch teils merkwürdige (!) Gesetze!
Und die aller Wenigsten bekommen ja "Millionen" zugesprochen.
Außerdem ist ja es ja, dass die wenigsten Amerikaner zum Beispiel eine Krankenversicherung haben. Und die Behandlung in Amerika ist extremst teuer! Auch die Medizin! Also wenn bei und in Europa eine Spritze 20€ kostet, kostet die selbse Spritze in Amerika $300.
Die Geburt eines Kindes kann auch mal $60.000 kosten - zum Beispiel!
Wenn man sich also am Kaffee verbrennt und vor Gericht gewinnt, bekommt man neben den $15.000 Behandlungskosten auch noch den Arbeitsausfall bezahlt, sowie Schmerzensgeld. Der Anwalt ($300 bis $1.000 pro Stunde) muss bezahlt werden und schon steht eine Summe von $100.000 im Raum!
Zu den erwähnten, merkwürdigen Gesetzen ein Beispiel:
-> Frauen in Kentucky dürfen nicht im Badeanzug auf die Straße - es sei denn, sie wiegen weniger als 42kg bzw. mehr als 92kg, ... oder sie sind bewaffnet! *wtf!?
In Hollywoodfilmen kommt es ja häufiger vor, dass der schwerverletzt im Krankenbett liegende Patient vor der engsten Familie erstmal einen wildfremden Anwalt neben dem Bett sitzen hat, der ihm zusichert, eine hübsche Summme aus dem Unfall o.ä. herauszuholen, wenn er ihn engagiert.
Dann strecken Anwälte das Geld aus eigener Tasche vor und erhalten nur bei Prozessgewinn den vereinbarten Satz. Also sie spielen immer auf Risiko, während hierzulande Anwälte immer ihr Geld bekommen, auch wenn sie auf ganzer Linie versagen.
Das amerikanische System sorgt wenigstens dafür, dass Anwälte sich wirklich in ihre Arbeit hineinknien, weil sie selbst etwas zu verlieren haben. Das ist aber auch alles. Der Rest ist nicht nachahmenswert.
Die Summen, die bei Prozessen erzielt werden, sind teilweise wirklich in astronomischer Höhe. Da lohnt die eine oder andere Klage bestimmt.
Das wird nicht grundsätzlich so sein. Man kann ja auch in einer erfolgreichen Kanzlie angestellt sein und ein Festgehalt bekommen. Die Kosten für eine solche Kanzlei kann sich der Normalbürger aber nicht leisten. Diese Kanzleien sind für die Eliten vorgesehen.
Aber wer eine eigene kleine Kanzlei führt, der steckt viel Geld vor und wenn der Prozess verloren wird, dann bleibt er auch auf den neben der erhaltenen Summe des Mandanten entstandenen Kosten sitzen. Und ein Prozess kann viel Geld verschlingen.
Aber in den USA gelten doch für einen Sachverhalt in jedem einzelnen Bundestaat andere Vorschriften und Gesetze. Das wird schon variieren.
Deshalb mein Einwand mit den Hollywoodfilmen ...
Wie Einstein schon sagte: Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
Du meinst wenn in Amerika ein Anwalt verliert bekommt er im Endeffekt keinen Cent?