Lieber sich ändern oder einsam bleiben?
Mit „einsam sein“ ist hier nicht gemeint, nicht in einer Beziehung zu sein, sondern keine Freunde zu haben.
In meinen fast 18 Jahren auf der Erde habe ich nun mittlerweile Vermutungen aufstellen können, was genau an meinem Charakter dazu geführt haben könnte, dass ich (außerhalb des Internets) noch nie mit jemandem befreundet war.
Ich habe feststellen können, dass einige meiner Charakterzüge bei einem Großteil der Menschen eher als negativ bewertet werden.
Grundsätzlich glaube ich nicht, dass es so einfach ist, seinen Charakter zu verändern, wenn auch nicht vollständig, sondern nur teilweise. Zumindest ist es das nicht für mich.
Deshalb ist diese Frage auch eher eine hypothetische Frage. Wäre es also besser gewisse Charakterzüge an sich zu ändern (sofern das möglich ist), um bei anderen Menschen Anklang zu finden oder wäre es besser, dies nicht zu tun und dafür aber einsam zu bleiben?
Eure persönliche Meinung ist gefragt.
10 Antworten
Kommt drauf an.
Ich habe so gesehen auch keine Freunde. Ansich habe ich nur meine Frau. Mehr brauche ich nicht.
Und ja manche denken das wäre traurig aber ist es nicht.
Ich geh gern mal irgendwo mit grillen oder sonstwas bei Bekannten. Aber mit richtigen Freundschaften kann ich nichts anfangen. Ich mag die "Verpflichtung" die damit verbunden ist einfach nicht.
Kommt bei mir aber eben auch von meiner Vergangenheit. Ich habe komplexe PTBS und F62.0. Sprich meine Psyche war mal ein totalschaden und hat sich "neu" zusammengeschraubt.
Irgendwie habe ich da die abhängigkeit von anderen Menschen verloren. Was für mich aber eben kein Verlust ist. Ich finde es sogar toll.
Kann mich wunderbar den ganzen Tag alleine beschäftigen und habe einfach nie das gefühl einsam zu sein.
Meine Frau fand das anfangs auch etwas merkwürdig. Aber inzwischen stört sie sich nicht daran.
Ich bin eben einfach die Unabhängigkeit in Person. Brauche nichtmal den sozialen Kontakt zu anderen. Wie es eben bei den Menschen normalerweise der Fall ist.
Wenn du aber nicht so bist.
Dann ja. Ein wenig anpassung würde sicherlich nicht schaden um kontakte zu knüpfen. Nur verstelle dich nicht. Da besteht ein feiner unterschied zwischen anpassen und etwas vorspielen was du nicht bist.
Geh einfach mal raus. Unter leute. Schau wie es dir gefällt. Musst ja nicht leute anquatschen. Aber einfach mal umgeben von leuten sein. In der Masse.
Wenn dir das nicht schmeckt. Haste das schonmal ausgeschlossen^^
Das pauschal – sprich: ohne die Information, auf welche Charakterzüge in welcher Ausprägung Du anspielst – zu beantworten, kann kaum gelingen: Es macht einen Unterschied, ob Du (im reinen Wortsinne) asoziale Züge an Dir hast oder es sich um quirks handelt, deren Liebenswürdigkeit mit jenen Leuten, denen Du bisher in Deinem Leben begegnetest, bloß nicht kompatibel war/ist. In letzterem Fall möchte ich Zuversicht schenken, dass Du Menschen, die zu Dir passen, mit denen also eine beidseitige freundschaftliche Chemie bestehen kann, schon noch kennenlernen wirst. Während der Kindheit, Jugend und je nach Bildungsweg auch des frühen Erwachsenenalters und insbesondere auch je nach Wohnort sind die meisten in einem starren sozialen Umfeld "gefangen", in welchem passende Menschen zu haben leider nicht jedem vergönnt ist. Danach beginnt eine Zeit, in der man seine Lebensfaktoren besser selbst beeinflussen und im Idealfall den eigenen Interessen anpassen kann und damit dürften dann nach und nach die spannenden Kontakte auftauchen, die einen umgekehrt ebenso spannend finden. Oh und ändern kann man sich sehr wohl dank der good old Neuroplastizität – also für den unwahrscheinlichen Fall, dass es sich um wahrlich garstige Züge an Dir handelt. Alles Gute Dir!
Die Frage ist eher was du möchtest. Reichen dir deine Internet-Freunde oder möchtest du auch im realen Leben Freunde. Wichtig ist im Endeffekt nur was dir gut tut und dich glücklich macht.
Die Frage bezog sich auf das echte Leben… ob es besser wäre, sich zu verändern, um („reale“) Freunde zu finden oder ob es besser wäre, so zu bleiben, wie man ist, aber dafür eben keine Freunde zu finden.
Meine Antwort bezog sich auf das echte Leben. Es ist deine Entscheidung.
Naja, du solltest dich anscheinend mehr mit realen Menschen beschäftigen. Schau dir an wie die Menschen im echten Leben ticken und nicht was man Online so treibt.
Wenn ich nicht wüßte das es in der realen Welt jede menge vernünftige oder brauchbare Menschen gibt, dann hätte ich schon Angst, wenn ich hier die Trottel erlebe.
Hier fragt man sich schon, sind die echt oder kommen die nicht aus ihrer Blase,. damit man so einen Quatsch von sich geben können. Ich denke ja, das einigen das nur Spaß macht dumm daher zu schreiben.
Die Menschheit in der realen Welt sagt mir nicht wirklich zu. Ich bin komplett kaputt, wenn sich auch nur Menschen für ein paar Stunden im selben Raum wie ich aufgehalten haben. Ich weiß nicht, warum das für mich anstrengend ist, aber ist leider so.
Verstellst Du Dich, wenn andere dabei sind?
[zum Beispiel weil Dir deine Eltern gesagt habe, dass "man" soundso sein muss....]
Meist ist dieses Verstellen ziemlich anstrendend.
Ich würde es nicht unbedingt verstellen nennen. Es ist eher ein beabsichtigtes nicht Teilhaben an der Situation. Es gibt zwei verschiedene Situationen, in denen ich mit Menschen zu tun habe: Zu Hause und in der Schule. Früher habe ich versucht, an sozialen Situationen teilzuhaben, aber das hat nie gut geklappt, da ich immer „komisch“ rüberkam. Im Kindergarten hat das auch schon nicht geklappt, was an fehlendem Interesse an Dingen, mit denen sich andere Kinder in dem Alter beschäftigen, lag. Mittlerweile spreche ich im Regelfall nur noch, wenn ich etwas gefragt werde, sei es in der Schule oder zu Hause und für den Rest der Zeit existiere ich nur noch vor mich hin, als würden die Menschen um mich herum nicht existieren.
Naja, so wie Du schreibst, nehme ich Dich als schlau war. Bist Du schlauer als der Durchschnitt, zumindest in einigen Gebieten, die dich wirklich interessieren? Was interessiert Dich?
Ich habe auch erst im Studium richtige Freunde gefunden - in der Kindheit ist einfach die Auswahl möglicher Freunde extrem eingeschränkt. Viellicht hast du in der Vergangenheit einfach noch nicht die richtigen Leute getroffen. Vielleicht ist dein Charakter aber auch wirklich ein Problem, und es würde helfen, sich zu ändern - da ich dich nicht kenne, schwer zu sagen. Kommt halt auf die Charakterzüge an, um die es geht.
Ich fürchte, um mich anzupassen, müsste ich einen so großen Teil von mir ändern, dass ich nicht mehr wirklich ich wäre, aber ich danke dir sehr für die Antwort.^^ Ich bin noch am abwägen, was theoretisch besser wäre.