Klimawandel und Nachhaltigkeit

5 Antworten

Verlangsamen reicht nicht.

CO2 und Methan auf null, schnellstens. Und wie geht das? Du weißt es nicht? Wieso?

Raus aus Öl, Kohle, Gas, Abholzung, Massentierhaltung, industrialisierter Lamdwirtschaft, massenhaftem Betonbau.

Was auch nicht reicht ist das Zuweisen einer persönlichen Verantwortung nach dem Motto "jeder kann doch was tun, ich trenne den Müll, spüle meine Joghurtbecher..."

Von wegen. So geht es weiter mit steigender Geschwindigkeit vor die Wand! Die Zuweisung persönlicher Verantwortung ist übrigens ein Exxon-Trick, der ökologische Fußabdruck. Nach dem Motto "wir als Öldreckschleudern können doch gar nichts dafür, denn der Kunde will doch unsere Produkte haben."

Ach ja? Wer hat denn in konzertierter Aktion z.B. in Los Angeles die bewährten Straßenbahnen gekauft und stillgelegt? Was einst Rockefeller anrichtete, das dürfen wir heute Musk in noch viel schlimmerer Weise zutrauen.

Ich probiere bei defekten Dingen inzwischen erstmal eine Weile ohne auszukommen. Brauchen wir wirklich Auto, Wäschetrockner, Spülmaschine, Waschmaschine, Kühlschrank etc. oder ist das einfach nur ein Luxus an den wir uns gewöhnt haben? Einfach mal gegen den Instinkt arbeiten und es wirklich ne Weile ausprobieren. Ich brauche ehrlich kaum etwas davon.

Das erreichen wir indem wir die Zivilisation dekarbonisieren anstatt sie abzuschaffen, indem wir immer weniger Erdöl, Erdgas und Kohle verbrauchen und indem wir mit Forschung und Entwicklung einen immer höheren Anteil des Energiebedarfs mit Erneuerbaren decken. Dabei dürfen wir die Redundanz und Vielfalt der Klimaschutztechnologien nicht einschränken. Auszubauen sind u.a.:

  • Bioenergie der Zweiten Generation, d.h. aus Gülle, Klärschlamm, Biomüll, Agrarabfällen, gebrauchtem Speiseöl usw.
  • Bioenergie der Dritten Generation aus maritimer Biomasse, besonders da, wo sie durch Umweltschäden exzessiv auftritt, Blaualgen in Ostsee und Mittelmeer, exzessive Quallen im westlichen Mittelmeer, Braunalgen vor Florida.
  • Weißer Wasserstoff: Es gibt natürliche Wasserstoff-Vorkommen, man muss sie entdecken und erschließen.
  • Umstellung des Seeverkehrs auf Grünes Methanol statt Schweröl, Diesel und LNG.
  • Batterien, die ohne Lithium auskommen.
  • Wirtschaftlichere, einfachere Energiespeicher als Batterien.
  • Solarthermie-Kraftstoffe nach dem Verfahren von Synhelion.
  • Produktion Erneuerbarer Energien in entfernten Weltregionen wie Patagonien, Australien und Namibia, Verschiffung in Form von Methanol und Ammoniak.
  • DACCS wie von der Firma Climeworks: Abscheidung von CO2 und sichere Endlagerung als Carbonate, und zwar auf Island wo die nötige Energie als Geothermie zur Verfügung steht.

Ein weiteres Problem sind die Methanemissionen. Da gibt es zweierlei:

  • Das Methan aus den Rinderpansen lässt sich größtenteils mit maritimen Futterbeimischungen vermeiden, und auch der Reisanbau lässt sich auf methanärmere Verfahren umstellen.
  • Das Methan aus den auftauenden Permafrostböden Sibiriens müsste man auffangen und nutzen bevor es entweicht. Es entsteht nicht gleichverteilt, sondern hauptsächlich entlang der Ufer stehender Binnengewässer. Leider ist die hierzu erforderliche Kooperation zwischen Russland (wo sich das Problem befindet) und dem Westen (der Forschung und Technologie beisteuern könnte) sehr erschwert.

Wir müssen das Klima also mit Technik, Forschung und Entwicklung schützen und nicht indem wir die Zivilisation einschränken, denn schließlich dient der Klimaschutz doch dem Erhalt der Zivilisation und nicht nur dem Erhalt des Planeten, ein Planet kann bei jedem Klima existieren, siehe Mars. Es gibt aber ein paar Dinge, die wir alle ändern könnten ohne auf Zivilisation zu verzichten:

  • Weniger pendeln, zur Arbeit ziehen. Der Staat müsste die Entfernungspauschale durch einen Wohnkostenzuschuss bei arbeitsnahem Wohnen ersetzen.
  • Nicht mehr gleichzeitig heizen und dauerlüften. Man stoßlüftet die Wohnung ein paarmal täglich und stellt in der Heizperiode nicht mehr die Fenster auf kipp.
  • Erneuerbare Energie auch wirklich nutzen. Wer ein Diesel-Fahrzeug fährt sollte HVO100 statt Diesel tanken.

Wir müssen viel ändern,

aber ich finde vor allem im Verkehrssektor muss noch sehr viel passieren (Stichwort ÖPNV)

Jeder kann was in seinem Leben verändern. Ich nutze nur Bus/Bahn oder gehe zu Fuß, kaufe ausser Kleidung (wegen meiner Größe) nur gebrauchtes. Nutze 100% Ökostrom. Esse maximal alle 3 Monate einmal Fleisch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung