Kein typischer Plot 🤷♀️
Mit dem Skript zu meinem geplanten Kinderbuch bin ich längst nicht fertig. Es ist schön, sich Zeit lassen zu können.
In Ruhe kann man mehr Sorgfalt aufbringen.
Meine Recherche zwischenzeitlich zum Thema Kinderbuch-Geschichten hat etwas Interessantes ergeben.
Offensichtlich gibt es vonseiten der Verlage ein ziemlich festes Schema:
1. Zuerst ist alles soweit in Ordnung.
2. Als nächstes muss ein Problem (manchmal Drama) passieren.
3. Zum Schluss wird das Problem aufgelöst.
Das ist das gewünschte Strickmuster.
Wenn bei dem Problem auf Gewalt verzichtet wird, ist dieser Plot auch für kleinere Kinder vollkommen akzeptabel.
Nach meiner Meinung kann allerdings eine Geschichte auch ohne jede Problemstellung auskommen.
In meinem Buch mit der Hauptfigur "Erich, das glückliche Gänseküken" soll jedenfalls nichts Problematisches geschehen.
Ist dieser Plan verwegen?
Meine Absicht: Die Kinder, denen die Geschichte vorgelesen wird, dürfen erfahren, dass ein Leben auch ohne Probleme möglich sein kann.
Probleme gehören zwar meistens zum Leben dazu, aber sie sind keine Lebenspflicht.
5 Antworten
Meine Absicht: Die Kinder, denen die Geschichte vorgelesen wird, dürfen erfahren, dass ein Leben auch ohne Probleme möglich sein kann. Probleme gehören zwar meistens zum Leben dazu, aber sie sind keine Lebenspflicht
Naja, es ist halt unrealistisch und macht das Buch ziemlich öde.
Für Kleinstkinder bei denen man quasi ein 'entdecke den Bauernhof, da ist das Huhn, da ist die Kuh, da ist das Schwein und Bauer Anton sitzt auf dem Traktor und wenn es dunkel wird gehen sie alle schlafen' hat kann man das noch machen, doch irgendwann möchte man eben auch was 'spannendes' mit Entwicklung lesen. Und die wird nunmal durch Probleme befeuert.
Ansonsten... 'ein Leben ohne Probleme möglich sein kann' ist m.E. nicht verwegen, sondern schlicht nicht realistisch. Im Endeffekt wird man IMMER auf Probleme treffen...
Und man darf auch nicht vergessen, dass Eltern wohl tendenziell eher Sachen kaufen aus denen das Kind noch was lernt... zum Beispiel wie man aus einer problematischen Situation herausfinden kann.
Zu einer lesenswerten Handlung gehört auch ein Minimum an Spannung, eine Entwicklung, und eine Lösung oder zumindest ein Lösungsansatz. Wenn also in Deiner Geschichte kein "Problem" auftritt, was macht sie dann lesenswert?
Das kann zumindest für kleine Kinder funktionieren. Es muss auch nicht immer ein Problem sein, aber irgendeine Wendung, etwas nicht direkt Erwartetes, sollte schon dabei sein. Wobei für kleine Kinder auch die Wiederholung und die Rückführung auf schon Bekanntes wichtig ist.
Lieben Dank, spelman!
Meine morgigen Orden werde ich noch nachträglich zu einem anderen Beitrag unterbringen.
Es gibt hier so viele gute Kommentare insgesamt, dass mir die drei Täglichen wirklich zu knapp werden.
Dafür von mir hier: ♥︎
Offensichtlich gibt es vonseiten der Verlage ein ziemlich festes Schema:
Wer hat dir das denn erzählt bzw. wo hast du recherchiert? Es gibt jdf keine Mustervorlage, was Texte angeht. Die von dir angegebene Drei-Strich-Liste ist sehr vage und trifft auf fast alles zu. Dazu hätte es nun keine "Recherche" gebraucht.
Du sendest ja kein ganzes Manuskript zum Verlag, sondern ein Exposé. Mach das doch erstmal fertig und warte die Reaktion ab, dann wird man dir schon sagen, ob das Fehlen eines Problems problematisch ist.
lg up
Ist dieser Plan verwegen?
Nein, er ist eher unsinnig. Das was einer Geschichte Spannung verleiht und sie lesenswert macht, ist der Konflikt, also das Problem, das gelöst werden will. Eine Erzählung in der es allen immer nur gut geht und nie irgendetwas passiert, ist langweilig.
Sachbücher, bzw Lernbücher können damit auskommen. Aber selbst da sind die besten und diejenigen, die in Erinnerung bleiben, diejenigen mit einem Konflikt.
Und wenn du schon recherchiert hast, was Verlage drucken und dann etwas anderes produzierst, darfst du dich nicht wundern, wenn dein Werk nicht angenommen wird.
Es ist so schon schwer genug, Verlage von sich zu überzeugen und mit einem "Hier ist etwas, was allem widerspricht, was ihr haben wollt", ist es noch schwerer.
Das Problem hatte/habe ich mit meinem Horror-Bilderbuch auch:
Verlage die Bilderbücher drucken, drucken keinen Horror, Verlage die Horror drucken, drucken keinen Bilderbücher.

Andrastor, kann ich diese hübschen Lautmal-Wörtchen von dir für meine Geschichte übernehmen anstatt gangangan?
Wenn du möchtest. Bedenke aber, dass sie aus dem Englischen kommen und ich dieses Lied zitiert habe:
https://www.youtube.com/watch?v=HSNSTerj2Kc
Im Deutschen wäre das "Zwitschi zwitschi piep piep"
Da in der Geschichte auch ein Sperling Spatz mit seinem Piep piep- Rabatz noch auftritt bzw hinzufliegt, ist piep schon vergeben.
Nun habe ich Onkel Google gefragt. Er sagt dies:
>>>Piep, pi-pi: Das häufigste Geräusch, das ein Gänseküken macht.
Prip-prip: Eine etwas weichere Variante des "piep".Prrr-prrr: Ein raueres, tieferes Geräusch, das oft als Aufmerksamkeitsruf oder zur Kontaktaufnahme dient.
Gip-gip: Ein kurzes, hohes Geräusch, ähnlich wie ein "gip" beim Krähen eines Hahns.<<<
Interessant.
Erich könnte rufen:
priep priep priep,
giep giep giep,
schiep, schiep, schiep!
Das auf jeden Fall. Und du hast natürlich als Autor/in die Möglichkeit dir noch ganz andere onomatopoetische Worte auszudenken.
Trilili, piepsch (falls ein Küken nuscheln sollte z.B.), fififi, etc.etc.
Ja, Tirili habe ich ebenfalls schon für den Spatz reserviert.
Piepsch ist süß.
Ein neues Wort gelernt. 👍
onomatopoetisch ist ein spannendes Wort: kuckuck!
Ist so ein richtiges Wort zum Angeben 🤣 "Gedichte? Ich widme mich lieber der Onomatopoesie."
Kikerikechkech (Hahn mit Husten)
Hi, hättest du eventuell noch einen Tipp?
Für mich wäre es wirklich hilfreich, wenn ich hier per Beitrag jeden einzelnen Abschnitt der Geschichte abklopfen lassen könnte.
Step by step, natürlich.
Dann käme ich allmählich weiter.
Welcher Themenbereich wäre am passendsten und welche Kategorie wäre richtig: 1, 2 oder 3 bzw. Frage, Umfrage oder Diskussion?
ich habe keinen mehr privat, den ich dazu fragen könnte.
Meinst du im Sinne von Korrekturlesen? Oder möchtest du eher Hilfe beim Aufbau der Geschichte?
Ich würde das als Fragen oder Umfragen schreiben und immer eine entsprechende Erklärung anfügen (auch wenn du dich damit wiederholst). Passende Themenbereiche sollten dir dann angeboten werden, wobei ich dir dann alle Themen empfehle, die mit Schreiben und Literatur zu tun haben.
Falls das hilft...
Sehr lieben Dank.
Umfragen sind praktisch.
Ich bearbeite jetzt alles unter dem Aspekt: Vereinfachung.
Am besten poste ich jetzt mal den allerersten Teil.
Dann könnte man daran ersehen, ob dieses System als Umfrage funktionieren könnte.
Du bekommst einen Doppelorden, wenn wir die richtigen Optionen erarbeiten könnten.
Jemand sagte, dass ihm die Bilder in Form eines 3D-Cartoons am meisten zusagen. Das ist ein großer Unterschied zu einem einfachen Cartoon.
Dabei werde ich dann bleiben.
Ich komme nachher zurück.
Probleme gehören zwar meistens zum Leben dazu, aber sie sind keine Lebenspflicht.
Sprechen und Laufen lernen sind bereits erste Probleme im Leben eines Kindes. Schreiben lernen. Die Gabel richtig halten. Einen Stift greifen. Malfelder ausmalen, ohne den Rand zu verlassen.
Das Leben ist voller Probleme, auch wenn sie aus der Sicht eines Erwachsenen nicht wie Probleme erscheinen.
In meinem Buch mit der Hauptfigur "Erich, das glückliche Gänseküken" soll jedenfalls nichts Problematisches geschehen.
Bist du sicher, dass absolut nichts Problematisches geschieht? Lernt deine Hauptfigur dann überhaupt etwas? Wo ist der Mehrwert für Kinder?
Selbst die Teletubbies hatten Probleme und wenn es nur ein verschütteter Pudding war.
Wenn du solche Sachen schon als Probleme deklarierst, na bitte.
Es gibt Eltern, die machen tatsächlich sogar aus dem Besteck auf dem Tisch ein PROBLEM!!!
Ja, denn es sind Hindernisse. Zwar sehr kleine, aber dennoch welche. Und ein anderes Wort für ein Hindernis ist: Problem.
Worauf ich hinauswollte ist, dass dein Buch gänzlich ohne Probleme nicht auskommen wird. Es müssen keine riesigen Probleme sein, kleine Alltagshindernisse reichen schon aus. Das bringt Spannung rein.
Daher verstehe ich auch deine Reaktion nicht. Du wirst noch viel mehr Kritik ernten und deine Reaktion wird Käufer eher abschrecken.
Ich habe nur auf das reagiert, was du hier öffentlich über dein Buch geschrieben hast – sachlich und mit dem Ziel, dir ehrliches Feedback zu geben. Genau darum hattest du ja in deiner Eingangsfrage gebeten.
Dass du andere Sichtweisen so schnell als „naseweis“ abtust, finde ich sehr schade. Ich habe dein Projekt nicht schlechtgemacht, sondern lediglich erläutert, warum ich persönlich denke, dass eine Geschichte ganz ohne Konflikte oder Hindernisse schwer spannend zu erzählen ist – selbst bei Kinderbüchern.
Wenn man sich Feedback wünscht, gehört es auch dazu, mit Kritik umgehen zu können. Und wer ein Buch schreiben und veröffentlichen möchte, wird sich immer wieder mit unterschiedlichen Meinungen auseinandersetzen müssen.
Ich wünsche dir trotzdem viel Erfolg mit deinem Projekt – vielleicht findet es ja genau die Zielgruppe, die du erreichen möchtest. Manchmal ist die Buchwelt ja auch für positive Überraschungen gut.
Okay, wie auch immer.
Das klingt schon deutlich anders. Für diese sachlichen Worte gebe ich ein "Überzeugend"!
Aber es ist trotzdem einseitig zu glauben, dass Kinder nur dann etwas fürs Leben lernen, wenn sie Probleme bewältigen müssen.
Ich betonte extra, dass diese Lernmethode natürlich akzeptabel ist und immer wieder auch zum Einsatz kommen kann.
Sie ist aber nicht die einzige Lernmethode!
Kinder lernen auch einfach von erfreulichen Musterbeispielen; von vorbildlichen Vorbildern.
Erich lernt viele Mitbewohner kennen in dem Tiergarten, in dem er jetzt zur Welt kam.
Für jeden Nachwuchs ist es dort Brauch, dass eine Begrüßungsfete mitsamt Tanz stattfindet.
Die Geschichte hat über 20 kleine Begebenheiten, die in über 20 Abschnitte aufgeteilt werden.
So kann man die Geschichte an mehreren Tagen als Fortsetzungsgeschichte vorlesen.
Es gibt viel Erfreuliches vorzulesen. Es muss nicht immer etwas Spannendes sein, finde ich jedenfalls.