Formulierung – bevor ... nicht
Im Deutschen gibt es Sätze wie: Bevor es nicht regnet, ...
So ein Satz ist doch widersinnig. Eigentlich müsste es heißen: „bevor es regnet“. Wenn es nicht regnet, gibt es auch kein davor. „Bevor es nicht regnet“ kann also nicht wahr werden.
Warum verwenden wir so eine widersinnige Formulierung?
5 Antworten
Das ist eine idiomatische Wendung und nicht wörtlich zu verstehen. "bevor" hat hier eine andere Bedeutung, es bedeutet eher "wenn", gemeint ist "erst, wenn" ... Also : Bevor du nicht dein Zimmer aufgeräumt hast, gehst du nicht raus. = Erst, wenn du dein Zimmer aufgeräumt hast, gehst du raus.
Du hast jedenfalls Recht, wenn man es wörtlich nehmen würde, wäre es unlogisch.
Das kann auch humorvoll gemeint sein; wenn man z. B. auf offener Straße vom Regen überrascht wird: "Ob wir's noch nach Hause schaffen, bevor es nicht (mehr) regnet?". Anders: "Wird es erst aufhören zu regnen, wenn wir ohnehin schon zu Hause sind?" (= wenn es uns nicht mehr nützt)
Übrigens teile ich die Ansicht von Knallo659: Hab ich so noch nie gehört.
Korrekt heißt es - wie du schon festgestellt hast - "Bevor es regnet, ..."
Alles andere ist Umgangssprache, welche in vielen Fällen nicht viel Sinn ergibt, wenn man es mal genauer betrachtet.
Doch ;) Das "nicht" gehört bei korrekter Anwendung in den Satzteil nach dem Komma.
Der Halbsatz "Bevor es nicht regnet" bedeutet exakt dasselbe wie "Bevor es aufhört zu regnen", ist also nicht widersinnig.
Ich habe „Bevor es nicht regnet, wird das Korn nicht wachsen.“ gemeint. Da passt „bevor es aufhört...“ gar nicht.
Wenn Leute zu asozial sind wortwörtlich das zu formulieren was sie meinen, braucht man nicht zu erraten was sie gemeint haben könnten, sondern man muss sie wörtlich nehmen, und für die Folgen sind sie selber verantwortlich.
Hab ich so noch nie gehört.
Nein!