Firmen CEOs haftbarer machen?

4 Antworten

Ich sehe 2 Probleme:

  1. 70.000€ decken doch bei einer Pleite eines mittelständigen Unternehmens nahezu nichts. Da müsste man schon über 1 Millionen € reden.
  2. Diese ganzen Regeln gegen die "bösen" CEOs oder gegen "bösen" Reichen oder einfach nur gegen "die da oben", die ständig von neiderfüllten Schlaumeiern kommen, klingen ja voll gerecht für "den kleinen Mann" , aber warum sollte die Gegenseite dem überhaupt zustimmen? Es ist ja nicht so, dass man irgendwann von selbst einfach so zum CEO ernannt wird und keine Alternative hat. Wenn man mit derartigen Demütigungen um die Ecke kommt, dann würde ich einfach Senior Executive Vice President bleiben! Dann will niemand mehr CEO sein und niemand zahlt die lustigen 70.000€.

Das ist inhaltlich doch nichts anderes als das durchaus übliche Modell, dass CEOs (oder besser „Geschäftsführer“ hierzulande) Anteilspakete/Aktien an der Firma bekommen. Geht sie pleite, sind diese ja auch nichts wert.

Es geht Dir ja darum, dass der CEO seine Verantwortung aus Eigeninteresse wahrnimmt. Das tut er an sich so oder so. Denn eine Entlassung macht sich auch da nicht gut im Lebenslauf. Und Anteile an der Firma erhöhen die Motivation und die Solidarität.

Initial Geld mitbringen zu müssen ohne Gegenleistung im Erfolgsfall: Viel Spaß bei der Suche nach einem CEO der sich darauf einlässt. Ich würde das nicht tun, aber mir gehört ja auch die Hälfte meiner Firma.


Emanuel4862 
Beitragsersteller
 09.12.2024, 07:57

Danke das habe ich vergessen zu erwähnen: Im Erfolgsfall kann sich der Betrag an den der CEO "gefesselt" ist, sogar erhöhen!

segler1968  09.12.2024, 08:01
@Emanuel4862

Aber dann ist das doch nichts anderes, als wenn er zu dem entsprechenden Betrag Anteile bekommt.

So oder so sollte es aber doch den Eigentümern der Firma vorbehalten sein, die Bedingungen des Arbeitsvertrags auszugestalten. Jede Firma ist doch anders und hat andere Bedürfnisse.

Emanuel4862 
Beitragsersteller
 09.12.2024, 08:13
@segler1968

Der Unterschied ist aber dass der CEO weiß dass er ums privqte Geld fallen könnte! Das übt auch Druck aus

segler1968  09.12.2024, 08:20
@Emanuel4862

Wenn ich Anteile an der Firma habe, ist das auch mein Geld.

Davon abgesehen: Wieso willst Du Druck ausüben. Geschäftsführer zu sein ist so schon kein Zuckerschlecken. Und es ist nicht einfach, gute zu bekommen. Es geht doch besser um Anreize als um Bestrafung. Wie bei allen Angestellten.

Emanuel4862 
Beitragsersteller
 09.12.2024, 08:24
@segler1968

Wenn ein CEO Fehler macht kann dies gravierende Folgen für die Firma haben. Daher ist es besser mit etwas "Pepp" an die Sache ranzugehen damit er seine Entscheidungen genau durchdenkt und keinen Quatsch macht.

segler1968  09.12.2024, 12:24
@Emanuel4862

Welcher Geschäftsführer macht denn vorsätzlich Quatsch? Das ist doch Unsinn und eine Unterstellung. Dass sich manche Entscheidungen im Nachhinein als nicht gut herausstellen, ist so. Es gibt auch Pech in der Wirtschaft wie das Verhalten der Konkurrenz oder das Verlieren einer Ausschreibung.

Ein CEO / Geschäftsführer haftet bei grober Fahrlässigkeit und das ist gut so. Nicht jede Insolvenz ist die Schuld des CEOs, nicht von jedem Fehler weiß er. Bei deiner Regel würde niemand den Job wollen.


Emanuel4862 
Beitragsersteller
 09.12.2024, 07:40

Wenn ein CEO eine Firma übernimmt, übernimmt er die Verantwortung über die Firma mit. Somit haftet er auch wenn es nicht seine Schuld war.

segler1968  09.12.2024, 07:43
@Emanuel4862

Das ist Unsinn. Ein CEO ist zunächst einmal ein ganz normaler Angestellter der Firma und haftet natürlich damit nicht für die ganze Firma. Das tun die Eigentümer der Firma. Darum ist es ja auch sinnvoll, CEOs mit Anteilspaketen zu bedenken. Dann profitiert er bei Erfolg und „haftet“ bei Misserfolg.

esisthalbzwei  09.12.2024, 07:44
@Emanuel4862

ich weiß nicht, in welcher Welt du lebst, aber ich war in einer Firma und wurde dort irgendwann Geschäftsführer. Die ganz normale gesetzliche Geschäftsführerhaftung war mir schon genug, unter solchen Bedingungen hätte weder ich noch sonst jemand den Job gemacht.
Es ist ja auch nicht so, dass man immer sensationell bezahlt wird, nur weil man den Job macht.
Am Ende würde ein Business mit Scheingeschäftsführern entstehen, die irgendwo leben, aber nicht greifbar sind.

Emanuel4862 
Beitragsersteller
 09.12.2024, 08:17
@esisthalbzwei

Ich schrieb Quatsch sry. Ich meinte dass er mitverantwortlich ist und wenn er Fehlentscheidungen trifft muss er auch die Konsequenzeb tragen! "Nicht seine Schuld" war Quatsch

esisthalbzwei  09.12.2024, 10:00
@Emanuel4862

Bei grober Fahrlässigkeit oder Pflichtverletzung ist das auch jetzt schon so, zumindest theoretisch - eingeklagt wird es eher selten. Aber diese Haftung finde ich auch gut und richtig.
Alles andere ist schwer zu entscheiden und durchzusetzen.
Stell dir vor: Die Firma kann drei Aufträge bekommen, bei jedem wird ein Gewinn von 100.000 Euro erwartet. Der CEO entscheidet, dass alle 3 Aufträge angenommen werden. Zwei laufen wie erwartet, bei einem geht einiges schief (Preiserhöhungen beim Material oder was auch immer) und die Firma macht 30.000 Verlust an diesem Auftrag. ES war also im Nachhinein ein Fehler, diesen Auftrag anzunehmen.
Wenn du jetzt sagst, er muss für die 30.000 geradestehen, dann wird er in Zukunft solche Aufträge nicht mehr annehmen, also alle drei nicht.

Verstehst du, was ich meine?

Emanuel4862 
Beitragsersteller
 10.12.2024, 20:35
@esisthalbzwei

Da sind wir beim Punkt: Statt blind 3 Aufträge anzunehmen könnte er erstmal überlegen ob überhaupt dies möglich ist und strategisch planen!

esisthalbzwei  10.12.2024, 21:49
@Emanuel4862

Sorry, ich gebe auf. Du verstehst es leider nicht.
Es ging nicht darum, sondern dass in einem der Fälle Umstände eingetreten sind, die nicht vorhersehbar waren.
Viele Restaurants und andere Geschäfte sind während CoVid in Insolvenz, vermutlich ist da auch der GF scguld, weil er nicht damit gerechnet hat. gegangen

Bei Insolvenz müssen die Vorstände im Rahmen ihres eingetragenen Eigenkapitals haften. Das beträgt 50.000€ sonst kann die Aktiengesellschaft nicht gegründet werden. Über eine höhere Haftung entscheiden die Aktionäre als Eigentümer.