Der Revival der Exclusionskultur und des Klassizismus in Deutschland!


10.09.2025, 13:08

Ergänzung warum C Professoren Institute Gründeten und ihre eigene Vorlesungen reduzierten auf das Mindestmaß was sie mussten

1. Unterschied zwischen C- und W-Besoldung

  • C-Besoldung (C1, C2, C3, C4): Dieses Besoldungssystem ist das ältere Modell und wird seit 2005 nicht mehr für neue Professuren angewendet. Die Besoldung war starr und richtete sich nach der Besoldungsgruppe. Zusätzliche Leistungsbezüge waren seltener.
  • W-Besoldung (W1, W2, W3): Dieses System ist das heute übliche Besoldungssystem für neu berufene Professoren. Es besteht aus einem festen Grundgehalt (W1, W2 oder W3) und flexiblen, leistungsorientierten Gehaltsbestandteilen. Die Leistung wird beispielsweise durch Drittmitteleinwerbung, Publikationen oder besondere Lehrtätigkeiten bemessen.

2. Der Weg zur W-Professur

Der Wechsel von einer bestehenden C-Professur zu einer W-Professur läuft in der Regel über eine Neuberufung. Das bedeutet:

  1. Bewerbung: Sie bewerben sich auf eine ausgeschriebene Professur, die mit W-Besoldung dotiert ist. Das kann an Ihrer aktuellen oder an einer anderen Hochschule sein.
  2. Berufungsverfahren: Sie durchlaufen das reguläre Berufungsverfahren, bei dem Ihre wissenschaftliche Eignung, Publikationen, Lehrerfahrung und andere Qualifikationen begutachtet werden.
  3. Berufungsangebot: Wenn Sie erfolgreich sind, erhalten Sie ein Angebot für eine W-Professur. In den Berufungsverhandlungen werden dann die konkreten Leistungsbezüge (sogenannte Berufungs- und Bleibeleistungsbezüge) sowie die Ausstattung des Lehrstuhls festgelegt.
  4. Amtsantritt: Mit der Annahme des Rufes wird die neue Professur mit W-Besoldung angetreten.

3. Ausnahmen und spezielle Fälle

In einigen seltenen Fällen gibt es an manchen Universitäten interne Regelungen, die eine Überleitung ermöglichen könnten, dies ist aber nicht die Regel. Solche Prozesse sind meist hochschul- oder landesspezifisch und oft mit sehr strengen Voraussetzungen verbunden.

Fazit: Der Umstieg von einer C-Professur zu einer W-Professur ist ein formaler Wechsel, der meist über eine Neuberufung auf eine neue Stelle realisiert wird. Er ist mit den Chancen verbunden, die eigene Besoldung durch individuelle Leistungszulagen zu verbessern.

1 Antwort

du vermischt da ganz vieles, was sicher so nichts direkt miteinander zu tun hat.

Daher erstmal Fakten wie ich sie sehe und erlebe:

  • ein Akademischer Abschluss ist schon lange nicht mehr identisch mit einem guten Verdienst. Das war schon in den 80er Jahren deutlich. Ich habe an der Uni Hamburg einen Aushang gesehen. Da hatte sich ein promovierter Biologe auf eine 50% Stelle an der Uni beworben und seine "Absage" ausgehängt, wonach sich auf diese Teilzeitstelle mehr als 300 Bewerber gemeldet hätten, davon über 50% promoviert. Und leider zählte er eben nicht zu den 8, die in die engere Auswahl gekommen sind. Der "Taxifahrer mit Doktorhut" kam damals aus sehr vielen wissenschaftlichen Richtungen, wobei Geisteswissenschaftler und Juristen besonders häufig von langer Arbeitslosigkeit betroffen waren. Ich selbst habe 2 Studienabschlüsse und eine Promotion abgeschlossen. Aber ich hatte erst mit 35 Jahren (damals hatte ich schon 3 Kinder) meinen ersten unbefristeten Arbeitsvertrag. Alles andere waren teilweise nur wenige Monate dauernde Projektfinanzierungen und andere befristete Verträge.
  • Als ich noch studierte schaute ich immer etwas neidisch auf 2 Schulfreunde. Beide haben nach dem Abitur eine Handwerksausbildung gemacht, waren als Handwerksmeister selbstständig mit gutem Einkommen, als ich immer noch in prekärer Beschäftigung meine Familie durchbringen musste.
  • Trotzdem sind akademische Tätigkeiten vom Ansehen her viel höher bewertet, als alles andere, bei dem man sich "die Hände schmutzig machen muss". Das ist wider alle Realität und macht den heute jungen Menschen die berufliche Orientierung noch schwieriger.
  • Parallel dazu findet eine Akademisierung der Berufe statt. Das gab es vorher schon im sozialistischen Osten, wo eben statt klassischem Handwerk alle Meister zu Technikern oder Ingenieuren wurden. Das bringt aber diese Berufe nicht voran und die Erwartungen an das Studium werden viel zu theorielastig. Ein guter Handwerker muss sehr viel mehr Können als Wissen. Diese Fähigkeiten sind aber völlig unabhängig voneinander und im Gehirn auch räumlich an unterschiedlichen Stellen lokalisiert.
  • Durch die profane Ausbildung z.B. zur Krankenpflege oder zum Erzieher im Kindergarten und alternativ dazu der akademischen BA-Ausbildung mit viel weniger Praxis zum Pflegewissenschaftler BA oder Frühpädagogen BA entstehen hohe Akademisierungsraten in den Generationen, letztlich tun beide aber genau die gleiche Arbeit. Eine etwaige unterschiedliche Bezahlung nährt dann erneut die Abwertung handwerklicher Ausbildungen.
  • Viele unserer Problem beruhen aber darauf, das wir viel zu wenig mangelhaft qualifizierter möchtegern-Häuptlinge haben, aber viel zu wenige Menschen, die tatsächlich die anfallenden Arbeiten machen möchten.

Außerdem solltest du über Institute an Hochschulen, Tutoren, Privatassistenten und insbesondere den Privatdozenten erstmal genauer informieren. So wie du es darstellst ist es einfach unsinnig. Institute sind notwendig, weil es kaum noch echte universitäre Forschung gibt. Alles muss über Drittmittel eingeworben werden. Dazu sind originäre Universitätsverwaltungen aber viel zu schwerfällig, notwendige Eigenmittel müßten vorab im Haushaltsberatungen erkämpft werden, die damit aber auch gebunden wären. Institute sind beweglich und flexibel und nur damit können Wissenschaftler tatsächlich zeitnah auf Ausschreibungen reagieren. Daraus resultieren die vielen befristeten Verträge. Aber das ist ja politisch gewollt. Und die Umstellung von C- auf W-Besoldung der Professoren ist nochmal ein ganz anderes Thema.


Path1974 
Beitragsersteller
 10.09.2025, 14:13

Meine Empfehlung wäre Investmentbänker. oder Finanzmanager auf dem Niveau von Florian Homes, wer richtig viel Geld verdienen will

Wenn ich jetzt noch mit Institutsrecht und der Differenzierung Institute an Hochschulen, Tutoren, Privatassistenten und insbesondere den Privatdozenten erstmal genauer informieren dann platzt dem Aussenstehenden der Kopf weil sie das System und deren politischen Beeinflussungen von Außen nicht verstehen würden ich finde die Vereinfachung für ausreichend erklärt und kann nachgelesen werden

verstehdichgut  10.09.2025, 14:17
@Path1974

also mit Forschungsarbeiten an Universitäten wirst du höchstens über Patente etc. reich. Oft steht (besonders im Ausland) in den Arbeitsverträgen auch noch drin, dass die Uni hohe Anteile auf Dauer aus allem abbekommt, was während der Anstellung entwickelt wurde. An-Institute sind mit der Bezahlung schon freier, aber um wirklich Geld zu verdienen musst du (so wie ich es auch mache) nebenher selbständige Fortbildung, Beratung oder ähnliches anbieten. Sonst wird das nicht viel werden.