Aufregung um Massentourismus

9 Antworten

Bei der Urlaubsplanung sind Eltern mit schulpflichtigen Kindern auf die Ferien/Hauptsaison angewiesen. Dann sind die Airports und die meisten Touristenziele logischerweise überfüllt.

Auf Grund dessen nutzen wir die Vor - und Nachsaison. Bei unseren Urlaubsreisen in den letzten 2 Jahren > Marrakesch, Wien, Hawaii und Madeira haben wir keinen Massentourismus erlebt, im Gegenteil.

Noch nebenbei bemerkt! Meine Heimatstadt > Roma, die ewige Stadt ist das ganze Jahr von Touristen überfüllt, mit Ausnahme im August, auf Grund der extremen Hitze.


HaHaHa816  28.05.2025, 09:44

Problem ist das die Einwohner immer weniger Wohnungen bekommen

Gentleman711 
Beitragsersteller
 28.05.2025, 09:15

Ja auch wir kennen, das Problem und haben uns immer (letzte 20 Jahre) dazu entschieden Individualurlaub zu machen. Das ist wirklich erholsam. So haben wir uns ein Haus direkt am Meer mit eigenem Personal in Südafrika gemietet und Ausflüge, Haitauchen, in den Krüger-Nationalpark selbst mit eigenem Scout organisiert. Ein anderes Mal haben wir in der Karibik einen Katamaran mit Besatzung und Koch gemietet und die Inselwelt angesehen/erkundet. Auch da hatten wir keinen Massentourismus. Den Umstand mit der Hitze kennen wir, denn wir leben zum größten Teil des Jahres in Dubai.

Um Deine Fragen zu beantworten: Gar nicht. Die Leute regen sich zwar auf wegen 10 Euro, aber weniger kommen werden nicht. Auch kleinere, unbekanntere Orte puschen ist keine Lösung, im Gegenteil. Wenn eine Stadt wir zum Beispiel Dubrovnik mit rund 40.000 Einwohnern in der Hauptsaison von drei bis fünf Kreuzfahrtschiffen angelaufen wird, denn kann man sich vorstellen, was da los ist.

Ansonsten sieht man ja, welche Doppelmoral da zum Teil betrieben wird. Da fliegen die Klimakleber mit dem Geld, dass sie für ihre Klebeaktion bekommen haben, mal kurz nach Bali und finden das aber voll ok, weil das wäre ja privat. 


CK1986  28.05.2025, 12:24
Da fliegen die Klimakleber mit dem Geld, dass sie für ihre Klebeaktion bekommen haben, mal kurz nach Bali und finden das aber voll ok, weil das wäre ja privat. 

Populismus at it's finest. Da ich sonst deine Antworten in der Regel sehr positiv wahrnehme, bin ich gerade etwas vor den Kopf gestoßen, wie man mit so wenigen Worten soviel Mist schreiben kann...

Weder erhalten die Klimaaktivisten Geld für die Klebeaktionen, noch stimmt die Geschichte mit "mal kurz nach Bali". Die beiden waren für eine mehrmonatige Reise in Südostasien - Bali gehörte wohlgemerkt nicht dazu.

tinalisatina  28.05.2025, 14:24
@CK1986

Schön, dass Dir meine Antworten gefallen. Aber ich durchaus gebe zu, dass auch ich hin und wieder "Meinung" habe, und manchmal Unrecht. Die Klimakleber waren wohl wirklich nicht auf Bali, sondern in Thailand. Macht die Sache nicht besser. Auch nicht, dass sie da mehrere Monate waren. Im Gegenteil.

Ansonsten: Klimakleber haben als bezahlte Aktivisten sehr wohl Geld erhalten. Das sollte sich mittlerweile rumgesprochen haben.

CK1986  28.05.2025, 20:34
@tinalisatina

"Klimakleber" - ich finde dieses Wort schon furchtbar, aber sei es drum - erhalten in der Regel Gelder aus Stiftungen für andere Dinge, die Sie im Rahmen ihres Aktivismus tun, nicht dafür sich auf die Straße zu kleben.

Und natürlich macht es die Sache besser, dass man, wenn man schon einen Langstreckenflug unternimmt, dann lange vor Ort zu sein, statt nur eine paar Tage. Einmal für 5 Tage nach Bali jetten hat eben beinahe die gleiche Klimabilanz, wie eine mehrmonatige Südostasienrundreise, bei der man sich - von den Flügen abgesehen - mit Öffis oder zu Fuß fortbewegt.

Natürlich ist das ein Unterschied. Aber das verkauft sich natürlich als Nachricht bei BILD und Co. nicht so gut... weil es nicht so sehr SKANDAL schreit.

Die beiden haben übrigens in einem Statement recht ausführlich erklärt, dass diese Reise ein lang gehegter Traum war und eine einmalige Sache in Ihrem Leben darstellt. Genau das ist aus meiner Sicht, was eine Reise um die halbe Welt sein sollte - etwas, das man nicht 2x jährlich macht.

Würden Flüge auch nur annähern so besteuert, damit die Klimafolgen berücksichtigt sind, hätte sich eine Thailandreise ohnehin für die meisten erledigt...

Und sollte mir irgendwer vorwerfen wollen, mich mit dem Thema nicht auseinanderzusetzen - ich arbeite seit 20 Jahren in der Touristik, mein Lebensunterhalt ist davon abhängig, dass Menschen reisen. Ich weiß schon ein wenig, wovon ich da rede und setze mich intensiv damit auseinander, weil es eben auch im Widerspruch dazu steht, dass ich natürlich auch gerne die Welt bereisen möchte (und im gewissen Rahmen auch bereise).

Der "Heuchler", der weiß, dass er etwas tut, was nicht gut ist, aber der es zumindest mit schlechtem Gewissen tut, ist mir übrigens 1000x lieber, als derjenige, der offen zugibt, darauf zu scheißen.

tinalisatina  29.05.2025, 08:46
@CK1986

Na ja, der Aktivismus ist nun mal, dass sie sich auf die Straße kleben. Oder, was ich noch schlimmer finde, irgendwelche Kunstwerke mit Suppe bewerfen. Hier die Ausrede zu suchen, dass sie das Geld für andere Dinge bekommen, ist eher ein schwaches Feigenblatt.

Ebenso, dass das ein langgehegter Traum ist. Wasser predigen und Wein trinken geht nun mal nicht, ohne dass man am Pranger steht.

Und sollte mir irgendwer vorwerfen wollen ...

Wird wohl keiner machen. Ich auf jeden Fall nicht.

Der "Heuchler", der ...

Genau da bin ich anderer Meinung.

Was ich ja immer lustig finde ist, dass die ganzen populären Stadt die jetzt mit Massentourismus zu tun haben, alle jahrelang wie wild um Touristen gebuhlt haben und es teilweise immer noch tun und jetzt wird sich darüber aufgeregt, dass so viele Touristen in der Stadt sind. Man will das die Touristen kommen und in kürzester Zeit einen Haufen Geld dort lassen und dann schnell wieder gehen. But you can't have a cake and eat it too.

Was kann gegen diesen Massentourismus tun oder wie kann er koordiniert werden, um die Umwelt und die Innenstädte etwas zu entlasten?

Du kannst hier eigentlich nur an der Preisspirale drehen. Grundsätzlich heißt das also, dass u.a. das Thema Billigflieger in Angriff genommen werden sollte.

Wenn mir Ryanair und Co. Flugtickets für 19 EUR nach Barcelona angeboten werden, dann nehme ich das als Tourist natürlich dankend an und fliege über das Wochenende mal dort hin. Ein Kumpel von mir fliegt regelmäßig mindestens einmal im Monat für ein langes Wochenende nach Malle.

Solange also ein Flugticket nach Mallorca weniger kostet, als ein Zugticket nach Hamburg oder München, werden die meisten Touristen weiterhin fliegen.

Ich stand vor vielen Jahren vor dem Problem bei der Urlaubswahl: 2.500 EUR für 14 Tage Nord- und Ostsee oder 1.500 EUR für 14 Tage Sizilien. Beides für jeweils 2 Personen und nur Anreise plus Übernachtung. Da ich damals noch geringverdienender Berufseinsteiger war, habe ich mich natürlich für das günstige Angebot entschieden und verstehe auch jeden, der es genauso macht.

Heißt also auch, dass der Urlaub innerhalb des eigenen Landes attraktiv gemacht werden soll und hier muss die Infrastruktur insbesondere auf der Schiene deutlich verbessert werden.

Nur so, wie geplant. So etwas wie eine Kurtaxe einführen (wie auf den deutschen Nordseeinseln) und die nur per online-Ticket verkaufen. nach einer bestimmten Anzahl ist Schluss für den Tag.

Ist natürlich klar, dass viele nur in den Sommerferien (und anderen längeren) Urlaub machen können, und die meistens auf Nr. Sicher gehen wollen und bekannte Orte aufsuchen. Da ballt sich dann alles. Das wird sich auch nie vermeiden lassen.

Vielleicht müssten die Veranstalter mal mehr unbekannte, kleinere Urlaubsorte bewerben, aber das lohnt sich für die wohl nicht so....ist ja auch mehr dran zu verdienen, wenn man ein großes Schiff voll Menschen irgendwo hin karrt, als viele kleiner "Einheiten" rumzuschicken.