Warum machen die Muslime den Ramadan aber rauchen trotzdem?

2 Antworten

Ich selbst nehme am Ramadan nicht teil. Aber ich denke mal, dass es nicht so einfach ist Süchte/Gewohnheiten kurz vorm Ramadan loszuwerden, auch wenn sie gegen die eigene Religion verstoßen.


1Iken  05.03.2025, 18:19

Das Problem besteht darin, dass viele es erst gar nicht versuchen. Also nach dem Motto "Ich krieg's sowieso nicht hin damit aufzuhören, also mach ich's einfach"

Wir Muslime machen keinen Ramadan. Ramadan ist einfach ein arabischer Monatsname. Ich frage dich ja auch nicht: warum machst du den März? Verstehst du?

Wahrscheinlich möchtest du eher wissen, warum Muslime fasten und dennoch sündigen?

Erstmal: Ramadan ist viel mehr als nur nichts essen und trinken. Es geht darum, den Charakter zu reinigen, schlechte Angewohnheiten abzulegen, Gott näherzukommen, seine Sünden zu bereuen und sich zu bessern. Im Koran sagt Gott sinngemäß:

"Oh, die ihr glaubt! Euch ist das Fasten vorgeschrieben worden, wie es denen vor euch vorgeschrieben war – damit ihr gottesfürchtig werdet." (2:183)

Aber hier kommt der wichtige Teil:

Keiner von uns ist perfekt. Auch du nicht.

Gott hat uns Menschen schwach erschaffen. Jeder Mensch macht Fehler. Auch die, die fasten. Manche schaffen es, im Ramadan ihre schlechten Taten zu lassen, aber leider fallen sie danach wieder zurück. Das zeigt nicht, dass Ramadan sinnlos ist, sondern dass der Mensch ständig an sich arbeiten muss.

Schau mal, du hast recht, dass viele nach Ramadan wieder Dinge tun, die nicht gut sind. Aber auch du, ich, wir alle – keiner ist fehlerfrei. Vielleicht siehst du deren Sünden, aber du hast auch deine eigenen.

Ramadan ist ein Neustart.

Vielleicht schaffen es einige, nach Ramadan besser zu bleiben. Vielleicht fallen andere zurück, aber dann kommt der nächste Ramadan als Chance. Wichtig ist: Niemand sollte aufgeben, und keiner sollte auf andere herabschauen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid