Haben junge Erwachsene Verhaltensstörungen?
In meinem Wohnhaus gibt es sehr viele Jugendliche (Anfang bis Mitte 20), die teilweise nachts durch's Treppenhaus gehen und an Wohnungstüren stehen bleiben, um dort mal einfach so grundlos zu lauschen. Danach setzen sie sich auf die Treppe und spielen mit dem Handy...im dunklen(!) Treppenhaus herum. Das geht auch bis 2 Uhr nachts manchmal so.
Oder die stellen sich vor die Tür eines Nachbarn, Zigarette in einer Hand, Handy in der anderen und verweilen dort ebenfalls im dunklen längere Zeit...wenn ein Nachbar aus der Tür kommt, wundert er sich (Hallo, wieso stehst du vor meiner Tür...wissen die dann auch nicht "nur so").
Teilweise stehen die auch auf der Straße gegenüber des Wohnhauses und schauen minutenlang (20-30 Minuten) an Fenster am Wohnhaus hoch....dabei rauchen sie wieder gemütlich eine, also seltsam kommen die sich nicht vor.
Werbeprospekte werden achtlos vor die Briefkästen geworfen, Verpackungen von Essen etc. wurden auch schon ins Treppenhaus geworfen (wobei das schnell wieder aufhörte), teilweise findet man wirklich 10 Prospekte auf dem Boden verteilt.
Sowieso ist oft das Wohnhaus, auch der Innenhof wo die Müllcontainer stehen zugemüllt mit Verpackungen, Laub, Hundespielzeug (das wird nach dem Spielen einfach liegen gelassen), etc.
Am schlimmsten finde ich, dass die teilweise richtig Stalkertendenzen haben. Eine Nachbarin, etwa Mitte 20, hat Homeoffice, aber nutzt ihre angebliche Arbeitszeit dafür, Protokoll über Nachbarn zu führen. Sie schreibt wirklich ständig auf, wann ich z.B. gehe und wieder komme, wann und wen ich zu Besuch habe. Da gehen die auch wirklich aus der Wohnung raus, um zu schauen, wer bei mir vor der Tür steht. Oder der andere (auch Mitte 20, ihr Verlobter), der nachts draußen steht und an die Fenster hoch schaut.
Ich frage mich, ob die alle einen an der Klatsche haben. Wenn man sie drauf anspricht, bestreiten sie, dass sie das alles tun würden bzw. finden es normal, im dunklen Treppenhaus zu sitzen...
So gut wie alle anderen Nachbarn, die älter waren sind mittlerweile ausgezogen. Einzig ein zurückgezogener Mann (glaube ein Russe) etwa Mitte 40 wohnt noch mit im Haus. Ansonsten alles Jugendliche und teilweise kennen die sich auch untereinander. Es wirkt so, als nutzen die Jugendlichen die Taktik von kriminellen Clans: Nachbarn stalken und terrorisieren, bis sie ausziehen, damit dann welche von uns da rein können. Aber das ist nur eine Vermutung.
Was meint ihr dazu? Erkennt ihr auch das sozial gestörte Verhalten, habt ihr da auch Erfahrungen gemacht? Könnt ihr das vielleicht sogar erklären? Ist es einfach soziale Unbeholfenheit?
3 Antworten
Junge Erwachsene haben genau so (wenig) Verhaltensstörungen wie alle anderen Erwachsenen
Du scheinst ja auch ziemlich genau Buch zu führen was bei euch passiert. Und wenn Du 10 auf dem Boden verteilte Prospekte oder liegen gelassenes Hundespielzeug, oder Blagen die still und leise rum stehen und Kippen rauchen und dabei am Handy rumdaddeln als Terror empfindest, nun, dann muß ich sagen das Du sehr behütet aufgewachsen bist!
Das ist natürlich nicht so schön und kein sonderlich nachbarschaftliches Verhalten, aber "gemütliches Rauchen" als Terror zu bezeichnen ist etwas übertrieben. Da könnte ich Dir ganz andere Geschichten erzählen.
Wenn Dich das so sehr stört, warum unternimmt Du nicht etwas dagegen? Und wenn Du das selbst nicht bringst kannst Du ja immer noch die Polizei rufen.
Ich bin ganz sicher NICHT behütet aufgewachsen. Ich war als Kind immer wieder Schlägen und s*xuellen Übergriffen ausgesetzt, aber nett, dass mal wieder irgendein Klugscheißer im Netz meint, alles über jeden und andere zu wissen. Hauptsache sich Geschichten ausdenken über andere und das dann für die Realität halten, gelle?
Offensichtlich hast du auch nicht verstanden, worum es mir geht. Ob da einer raucht oder nicht, ist mir egal. Wenn dies vor MEINER Tür passiert, ist es das aber nicht. Schon gar nicht, wenn dann die Stummel vor MEINER Tür liegen und auch vor MEINER Kellertür (ja, die rauchen im Kellerraum und werfen die Kippen vor meine Tür!).
Das kannst du natürlich nicht wissen, aber diese Jugendgruppen sind bei uns in der Stadt weit verbreitet und dafür bekannt, Einzelpersonen oder ganze Gruppen zu terrorisieren mit Streichen, Straftaten oder Stalking. Es gibt tausende solcher Fälle in unserer Stadt und die Polizei steht diesem Treiben fast machtlos entgegen. Alle paar Monate kommen bei einzelnen Jugendlichen genug Dinge zusammen, dass man was unternehmen kann, aber für jeden geschnappten gibt es 20-30 weitere, die noch solche Sachen machen...
Es geht dabei um alle möglichen Dinge: Obdachlose angreifen, Müllcontainer anzünden, Briefkästen beschädigen, Graffiti in der gesamten Stadt, Diebstahl (in einem Modeladen wird teils 3 mal am Tag geklaut von denen), Mülleimer zerstören/kaputt treten), Verkehrsschilder klauen oder demolieren, etc.
Die Liste der Straftaten und "Streiche" geht endlos weiter. So und wenn du das weißt und dann solche gestörten "Kinder" in deinem Wohnhaus wohnen und immer mehr von diesem Rudel einzieht...das möchte kein normaler Mensch, oder meinst du doch?
Die Polizei weiß über die Situation Bescheid, die waren auch schon 10-20 mal (hab nicht mitgezählt) hier in den letzten Jahren, allerdings werden wieso auch immer junge Beamte hergeschickt, die aufgrund des gleichen Alters zu den Beschuldigten das ganze scheinbar nicht so ernst nehmen. Wenn mal erwachsenere (30+) Beamte da waren, sind die deutlich anders damit umgegangen. Allerdings wird auch einfach der Polizei ins Gesicht gelogen, wenn die dann die Jugendlichen befragen "Nein, ich hab nicht gegen die Tür getreten", "Nein, ich schlage nicht gegen Wände", "Nein, ich bin ihr nicht nachgelaufen, als sie aus dem Haus ging. Ich muss doch auch nur in die Stadt (und grinst dabei)".
Moment! Gehörst Du etwa zu der Mobberbande die die Leute aus dem Haus ekeln will??
Ich glaub Dir einfach mal. Aber es kann ja nicht die Lösung sein immer umzuziehen wenn man auf Probleme stößt. Mir wäre das zu aufwendig.
Das, was du da beschreibst, ist einfach nur schlechtes Benehmen, Langeweile und Perspektivlosigkeit, Fehlende Empathie, Fehlende Sozialkompetenz, Fehlende Introspektionsfähigkeit und mangelnde Bildung.
Das wird in Zukunft vermutlich noch schlimmer werden, befürchte ich.
Die FS könnte auch umziehen, dann wäre das Problem schneller gelöst.