Angst und Panikstörung Hilfe und erfahrungen?

6 Antworten

Seid dem ist mein Puls wenn ich sitze bei 100- 130 pro Minute. Im liegen geht der weiter runter zwischen 80 -110 bei normal gehen oder grade beim rausgehen schisst der bis mal an die 150 bis 160.. wo ich immer mehr Angst bekomme und mich dann richtig reinsteigere . (Beim Internisten) Herzecho vor eineinhalb Monaten war Ok - Herz sah gesund aus .(Beim Internisten) EKG vor einem Tag - War alles in Ordnung nur Puls halt schnell.(Beim Neurologen) MRT von Kopf vor eineinhalb Monaten - War alles Prima alles in Ordnung . (Beim Internisten) Schlagadern am hals und Kopf war auch alles gut keine Verkalkung oder co. Blut test auch in Ordnung - Vor zwei Wochen. Blutanalyse kapillär - Vor zwei Tagen - War auch alles gut . Lungen CT - War alles in Ordnung Jetzt zweit den letzten 2 Wochen war ich mehrmals bei der Notaufnahme im Kranken aus weil Herz rasen und Seit 4 tagen ständige Atemnot Gefühl kaum noch Luft zu bekommen verteilt am, Tag ... Ergebnisse war das ich gesund bin und alles gut ist .Und es wirklich Psychisch ist mit der Luftnot und auch das mit dem Hohen Puls ... Ich selber hab jetzt die Angst das mein Herz versagen wird und die Angst ist echt schlimm.. Meine Frage ist ob die Psyche sowas wirklich machen kann.? hab halt oft todes angst ... und das ist echt schlimm [dazu bin ich in den letzten Woche oft in der Notaufnahme gewissen und einmal auch den Artz gerufen wo für ich mich selber als schäme so ... weil die Ärzte wo ich im Krankenhaus ankammen wussten der schon wieder ..dazu kann ich momentan kaum raus gehen und in angst zu verfallen das mein herz versagt oder irgendetwas passiert ] Kennt wer noch Medikamente die ich meinen Arzt vorschlagen könnte die besser Helfen ?

Das klingt nach einer unschönen und mir leider bekannten Geschichte. Panikattacken sind die Hölle. Eine Attacke an sich ist nicht wirklich auszuhalten und flacht die akute Panik ab, ist es meist nicht vorbei. Zurück bleibt eine massive Verunsicherung, eine schwelende Angst vor der Angst. Man befindet sich sozusagen in einem dauerhaften inneren Alarmzustand. Jede Gefühlsregung wird fortlaufend interpretiert und bei jeder Unebenheit schrillen die Alarmglocken. Zumindest war es bei mir so. Jedenfalls ein Zustand der auf die Dauer kaum zu ertragen ist.

Wenn ich deine Medikamente durchlese verwundert es mich jedoch nicht, dass du immer noch Panikattacken hast...

  • Mirtazapin ist ein tetrazyklisches Antidepressivum (NaSSA) welches ausschliesslich zur Behandlung von Depressionen zugelassen ist. Es gilt als wenig angstlösend.
  • Promethazin ist ein klassisches Neuroleptikum welches zwar beruhigend, aber nicht angstlösend wirkt.
  • Betablocker wiederum lindern die körperlichen Symptome, doch wirken sie ebenfalls nicht angstlösend.
  • Amitriptylin ist ein trizyklisches Antidepressivum. Es ist zwar nicht nur Behandlung von Angststörungen zugelassen, doch gilt es diesbezüglich als wirksam. Es hat einfach unzählige Nebenwirkungen.

Gegen Angstzustände werden primär zwei Medikamentengruppen eingesetzt. Benzodiazepine (als Notfallmedikamente) und SSRI/SNRI-Antidepressiva (zur längerfristigen Medikation).

Benzodiazepine sind absolute Notfallmedikamente. Sie können einfach bei Bedarf eingenommen werden und wirken bereits innert ca. 20min hoch effektiv angstlösend und beruhigend. Es ist wirklich extrem. Ich hatte schwerste Panikattacken, nahm eine Tablette und meine Beschwerden waren nach ca. 15min wie weg geblasen. Nebenwirkungen haben die Dinger fast keine (ausg. Müdigkeit). Das Problem: Benzodiazepine machen bei zu häufigem/zu langem Konsum schwer abhängig (nach ca. 4 Wochen). Sie sind also nur zur kurzfristigen oder punktuellen Behandlung geeignet wenns einfach gar nichts mehr geht. Bekannte bzw. häufig verwendete Substanzen aus dieser Gruppe sind z.B. Lorazepam und Alprazolam. Eine Übersicht mit Fachinformationen findest du hier.

Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI/SNRI gelten als Mittel erster Wahl zur längerfristigen Behandlung von Panikattacken. Sie wirken ebenfalls relativ zuverlässig, machen jedoch nicht abhängig. Dafür haben sie andere Nachteile: SSRI/SNRI müssen täglich eingenommen werden (also nicht nur bei Bedarf), es dauert 3-5 Wochen bis die Dinger wirken und sie können vor allem zu Beginn der Einnahme starke Nebenwirkungen haben. Viele Nebenwirkungen verschwinden nach einigen Wochen wieder, doch wenige sehr unliebsame (wie sexuelle Funktionsstörungen, Schwitzen etc.) können während der gesamten Einnahmedauer bestehen bleiben (falls man von ihnen betroffen ist). Explizit zugelassen zur Behandlung von Panikattacken sind Citalopram, Escitalopram, Paroxetin, Sertralin und Venlafaxin. Eine Übersicht mit Fachinformationen findest du hier.

Wirken SSRI/SNRI-Antidepressiva nicht, so gibt es noch die Möglichkeit von Opipramol. Opipramol ist ein trizyklisches Antidepressivum (wie Amitriptylin) welches jedoch im Unterschied zu den anderen Medikamenten aus dieser Gruppe einen völlig anderen Wirkmechanismus hat. Es gilt als hochgradig angstlösend, doch wenig effektiv gegen Depressionen. Auch Opipramol muss täglich eingenommen werden und kann einige Nebenwirkungen haben. Wirken tut es nach 3-5 Wochen. Hier mehr zu Opipramol.

In den wenigen Fällen in welchen Antidepressiva nicht wirken gibt es noch die Alternative namens Pregabalin. Pregabalin ist ein angstlösendes Antiepileptikum mit einem völlig anderen Wirkmechanismus. Es gilt als sehr effektiv, hat aber unzählige Nebenwirkungen. U.a. kann es in seltenen Fällen abhängig machen. Hier mehr zu Pregabalin.

Hoffe konnte dir ein wenig weiterhelfen...

PS: Ich leide seit Jahren unter schweren Panikattacken welche ich mittlerweile dank Psychotherapie und Medikamenten jedoch weitgehend im Griff habe.


Jacqueline8578  04.09.2019, 13:25

Ein perfekter, und fachgerecht absolut korrekter, sehr ausführlicher Beitrag. Sehr hilfreich!

Erstmal mein Beileid für deinen Verlust .

Jeder verliert einen geliebten Menschen oder sein

Haustier. Man kommt irgenwann darüber hinweg. Das ist wichtig das dich ablenken tust Arbeit Hobbys Freunde. Medikamente schaden auf Dauer nur. Solltest die absetzen komplett.

Dann gehen die Panik Attacken auch weg .

Dein Verlust tut mir leid für dich.

Da du körperlich anscheinend gesund bist, musst du dich anscheinend nicht darüber sorgen.

Ich würde an deiner Stelle mal schauen, ob deine Medikamente wirklich noch notwendig sind. Sprich darüber am besten noch mit deinem Arzt.

Also ich weiß nicht wie genau deine Panikattacken ablaufen. Dementsprechend kann ich nicht genau helfen. Jedoch hilft es meistens ruhig zu bleiben und versuchen die Kontrolle zu behalten. Du musst dir währenddessen klar machen, dass es nur die Angst ist und dir nichts passieren wird.

Ich hoffe ich konnte dir helfen. :)


Rene44464322157 
Beitragsersteller
 04.09.2019, 00:54

Ja bei mir äußern sich meine Panik attacken mit : Phase 1: ich werde unruhig und bekomme schlecht Luft,herz rasen,kann nicht ruhig sitzen bleiben, lauf auf und ab zuhause geh raus versuche mich zu beruhigen Gedanken : es könnte gleich vorbei sein oder Herz bleibt stehen/versagt oder co. : Phase 2 : Meine Hände oder Körper fühlt sich dann Taub an oder kribbeln Gefühl gleich umzukippen oder zusammen zusagen Phase 3 Manchmal : Überzeug das was jetzt passiert das es zu spät ist .

Phase 4 : Nach ein zwei stunden geht wieder aber bei mir hält so eine Panik artacke oft mehre Stunden an als nicht nut30minutenDazu hab ich oft auch das Geräusche empfindlich dann bin also Sachen mir extrem laut vorkommen.

Danke für deine Hilfe un Antwort lg Rene :)

Rene44464322157 
Beitragsersteller
 04.09.2019, 00:57
@Rene44464322157

also mehr als wie immer gesagt wird das eine Panik nur 30 Minuten anhält bei mir ist es halt viel länger .

BurningD  04.09.2019, 02:21
@Rene44464322157

Ok versuche einfach mal ein paar Dinge, wenn deine nächste Panikattacke kommt.

Da du unruhig wirst würde ich dir empfehlen Meditation auszuprobieren. Konzentriere dich in einem ruhigen Raum auf deinen Herzschlag und deine Atmung. Manchmal macht das mehr Angst, dann musst du das Gegenteil machen und versuchen dich davon ablenken.

Wegen dem Luft bekommen Problem würde ich dir empfehlen entweder die Luft anzuhalten und die Kontrolle darüber zu spüren und wahrzunehmen oder du holst tief Luft, so viel halt geht. Und spürst das dein Körper stark ist und du keine Angst haben brauchst. Je nachdem was dir eher hilft und was eher möglich für dich ist.

Hilft dir das raus gehen? Wenn nicht, dann such dir etwas anderes.

Insgesamt versuch Dinge wobei du deinen Körper wahrnimmst und dich wohl fühlst. Angst ist ein Instinkt deinen Körper zu schützen. Versuch dir einen Anker zu setzen, also dir ein Gefühl der Sicherheit zu setzen. Ich weiß nicht was dir am besten hilft.

Probier es einfach einmal aus

Hallo Rene,

du hast vor vier Jahren einen furchtbaren Schock erlebt, der dich verständlicherweise immer noch belastet.

Wenn ich lese, welche Erfahrungen du mit Medikamenten gemacht hast und nun nach besseren fragst, dann frage ich mich, warum niemand bis jetzt auf die Idee gekommen ist, dir eine Psychotherapie zu empfehlen? Mit den Medis deckst du etwas zu, löst aber doch dein bisher noch nicht verarbeitetes Erlebnis nicht!

Solange du nicht an die Aufarbeitung des Erlebten gehst, wird dein Körper immer stärker rebellieren, denn Angst und Panik sind Ventile deines Körpers, um Druck und Schmerz einen Ausdruck zu verleihen.

Bitte kümmere dich darum, die Wurzel deiner psychischen Störungen zu behandeln und nicht die Symptome zu unterdrücken!

Dir alles Gute!

Leopatra

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Rene44464322157 
Beitragsersteller
 04.09.2019, 02:13

Dankeschön :) jaa hab ja ab nächsten monat erst eine Therapie hab leider 1 jahr gewartet ..

Leopatra  04.09.2019, 02:14
@Rene44464322157

Ohh, das ist toll und der erste Schritt, damit es dir in Zukunft wirklich besser gehen wird!

Pescatori  17.09.2019, 14:01

Für meine "Laienüberzeugung" ist diese Art der Medikamentierung Körperverletzung. Danke Dir, Leopatra, für deinen Hinweis auf die Medis.