Wie findet ihr unsere Gesellschaft im Hinblick auf Liebesbeziehungen und Sex?
Schreibt gerne euer Alter und Geschlecht dazu.
6 Antworten
Sehr oberflächlich, skrupelos, egoistisch und trotzdem immer nur am Jammern. Sich darüber beschweren, dass man geghostet wird, aber dann selber ghosten .. um nur mal ein Beispiel zu nennen. Wenn sich die Leute ab und an fragen würden ... "Wie würde ich mich dabei fühlen", wäre schon viel gewonnen - gilt auch für andere Bereiche des Lebens. Ich persönlich finde es sehr schade, dass heutzutage propagiert wird, dass sich "austoben" und viele lockere Liebschaften zu haben besser ist, als eine feste Beziehung zu haben. Auch dass Fremdgehen immer mehr als was normales oder gar gutes angesehen wird, finde ich echt daneben.
Was mir von allem aber am meisten auffällt und was ich am schlimmsten finde, ist diese andauernde, kollektive Ungleichbehandlung - und das in Zeiten der angeblichen Gleichberechtigung. Ich mein damit nicht, dass der einzelne oft doppelmoralisch handelt und ungerecht ist, sondern dass in der kollektiven Wahrnehmung und Wertung der Gesellschaft eine enorme Ungleichheit drin ist. Ein paar Beispiele:
Wenn eine Frau mal keinen Sex möchte - sei es in einer Beziehung oder einer Freundschaft-Plus - dann ist das völlig akzeptiert, denn sie muss ja nicht immer wollen. Wenn ein Mann aber mal keinen Sex möchte, dann wird sofort spekuliert, was denn mit dem nicht stimmt und was denn der für ein Problem hat.
Wenn eine Frau Sex will, dann ist das natürlich, denn sie hat ja Bedürfnisse, und er muss sie dann befriedigen bzw. braucht dann nicht jammern, wenn sie sich den Sex wo anders holt. Wenn ein Mann Sex will, dann ist er ein perverser Lustmolch und soll sie anbetteln und wenn sie nicht will, soll er sich nicht so anstellen und halt mal verzichten.
Wenn eine Frau mit 20+ noch keinen Sex hatte, dann ist das Besonders und heiß begehrt. Wenn ein Mann mit 20+ noch keinen Sex hatte, dann ist das ein Makel, denn den will anscheinend keine und er konnte noch keine "rumkriegen" - und natürlich ist es völlig ok ihn dann einen Loser und Schlappschwanz zu schimpfen.
Wenn eine Frau sich in den 20ern austobt und viele Sexpartner hat, dann gilt sie als Schl*mpe. Wenn ein Mann sich in den 20ern austobt und viele Sexpartnerinnen hat, dann gilt er als toller Stecher.
Das sind immer noch vorherrschende gesellschaftliche Ansichten. Und mit ausnahme der letzten wird da weder drüber geredet, noch was dagegen unternommen und das im jahr 2024 ... wo wir angeblich alle gleich sind. Diese Liste könnte man noch soviel weiter führen, beginnend dabei dass es immer noch das alte, archaische Rollenbild gibt, wonach der Mann den ersten Schritt machen muss, über den stupiden Generalverdacht unter den Männer gestellt werden, dass sie immer nur Sex wollen. Bis hin zu der Aussage, dass ein Mann ja gar nicht Opfer sexueller Belästigung werden könne. Wir könnten drüber reden, dass ein Mann, der eine schöne Freundin möchte mit schönen Proportionen, knackigem Hintern und schönen Brüsten einen Shittstorm erntet: Er soll gefälligst keinem solchen Ideal hinterher jagen und seine Ansprüche herunter schrauben. Gleichzeitig geht es aber durch, wenn eine Frau einen muskulösen Typen von 1,90 Körpergröße, mit einem Bizeps wie ein Baumstamm und einem gerippten Sixpack haben will.
Wie gesagt: Da könnte man Bücher drüber schreiben. Aber das ist meiner Meinung nach ein ganz entscheidendes Problem unserer Gesellschaft, auf das sich sehr viele andere, individuellere Probleme zurückführen lassen.
Zu viel von Corn beeinflusst, was nichts mit Beziehung und echtem richtigen Sex zutun hat, was wiederum zu viele sex fokussierte Menschen hervorbringt, wie ich es mal in einem Buch gelesen hab welches das ganz gut beschreibt (ist im dritten Person, nicht verwirren lassen) ”Das Wertvollste auf dieser Erde, mein letzter Gedanke und meine letzte Handlung, wird der Orgasmus sein."
Sexfixiert und beziehungsunfähig.
w49
Die Gesellschaftsmitglieder können frei und eigenverantwortlich eine Liebesbeziehung gestalten.
Das ist in der Geschichte der Menschheit die höchste Entwicklungsstufe
Das ist natürlich falsch. Schon die Affen haben klare Regeln wer mit wem Sex haben darf. Das Individuum in einer Gruppe entscheidet da gar nichts
Bei den Schimpsen entscheiden die Mitglieder grundsätzlich frei - es ist halt einfach so, dass Jungmänner viel zu viel Schiss vor einem ranghohen Weibchen haben, um sich ihr zu nähern, wenn sie ihre Schwellung hat.
Der Alpha würde ihn aber nicht davon abhalten. Und das Weibchen auch nicht.
Die Weibchen ihrerseits werden zwar vom Männchen zum Sex aufgefordert und können so nur von einem Männchen begattet werden, das sie auch auffordert.
Aber sie tragen gerne dazu bei, dass sie schon vom "richtigen" besprungen werden, indem sie sich zum Beispiel in der Näher ihres bevorzugten Männchens aufhalten und ihm ihr geschwollenes Hinterteil ins Gesicht halten.
Im Unterschied zum Menschen gibt es bei Schimpansen keinen Jugenschutz. Sobald ein Weibchen seine Schwellung kriegt, gilt es als begattungsfähig.
Anders ist es bei Mantelpavianen. Dort werden auch Minderjährige festgehalten und mit Bewegungen wie beim Koitus von einem Jungmann für sich beansprucht. Sie versuchen so, dem Alpha der Gruppe Jungtiere abspenstigt zu machen, um eine eigene Gruppe aufzubauen.
Das Alpha Tier entscheidet, wer Sex mit welchem Weibchen hat.
Hast du Fachartikel dazu gelesen oder selber Schimpansen beobachtet? ich habe selber 3 Monate lang Schimpansen beobachtet, und es gab keinen Vorfall, wo der Alpha ein Männchen am Sex gehindert hätte. Auch aus der Fachliteratur ist mir kein einziges Beispiel bekannt.
Ich habe viele Dokus gesehen. Weil mich das interessiert hat. Auch z. B. Beerdigungen von Chimpansen bzw. der Umgang mit toten Schimpansen. Oder auch die Revierkämpfe mit anderen Gruppen
OK, und wurde da nur GESAGT, dass der Alpha das entscheidet (etliche Behauptungen in Dokus sind schlichtwegs falsch), oder wurden auch tatsächlich Vorfälle gezeigt, wo er eine Begegnung zwischen einem Männchen und einem Weibchen verhindert hätte?
Ja, man konnte sehen, dass er losgerannt ist als ein Männchen und ein Weibchen am "rummachen" waren.
Es wurde gesagt, dass es immer wieder Versuche von Männchen gibt, sich mit Weibchen zu paaren und dass das auch oft klappt, weil sie sich "verstecken"
Also, das ist extrem merkwürdig. Schimpansen "machen" nicht "rum". Das Männchen zeigt dem Weibchen seine Erektion, schüttelt einen Zweig, das Weibchen legt sich vor das Männchen hin, und schon nach ein paar Sekunden ist alles vorbei.
Und genau, Schimpansen leben im Urwald, es ist wirklich keine Kunst für ein Männchen und ein Weibchen, unbemerkt Sex zu haben.
Es wäre auch nur sinnvoll für den Alpha, ein anderes Männchen wegzuscheuchen, wenn er direkt selber das Weibchen begatten wollte.
Ein Schimpansen-Weibchen wird im Laufe ihrer Brunst von vielen Männchen begattet. Das erste Männchen hat die grösste Wahrscheinlichkeit, dass seine Spermien das Rennen machen.
Das ist - sofern er will - der Alpha. Er hat also gar keinen Grund, andere Männchen zu vertreiben.
Ich denke, dass das eher eine Ausnahmesituation war, warum.der Alpha seine Dominanz in diesem Moment ausspielte. Üblich ist es aber nicht.
In der Fachliteratur wurden schon Szenen beschrieben, wo die Männchen wie beim Supermarkt an der Kasse hintereinander bei einem Weibchen hinten anstellten und geduldig warteten, bis sie an die Reihe kommen.
Schimpansen sind Hysteriker - aber es ist wirklich eher selten, dass es im Zusammenhang mit Sex Stress gibt.
Naja. Ist ja kein Problem der Gesellschaft.
Und keine Ahnung, was eine "Liebesbeziehung" ist.
Und Sex habe ich auch keinen.
m 44 verheiratet.
Bist du weiblich oder männlich?