Wann meinen Sohn (12) auf seine Vorhaut ansprechen?
Unser Jüngster hatte von klein auf eine zu enge Vorhaut. Mit 5 oder 6 hat er Kortisonsalbe verschrieben bekommen, die zwar half, aber leider nicht so, dass die Vorhaut völlig problemlos zurückziehbar war. Wir hatten uns damals entschieden, mit einer Operation abzuwarten, da weder Entzündungen, noch andere Probleme mit seiner Phimose einhergingen. Seine Vorhaut war weit genug, dass er sich in der Badewanne in warmen Wasser auch waschen konnte.
Nun wird er im Mai 13. Ich habe gelesen, dass sich eine kindliche Phimose bis in die Pubertät verwachsen kann und die Vorhaut schließlich weit genug ist. Aber sicher sei das nicht.
Wann sollte ich Ihn darauf ansprechen, ob bei ihm alles in Ordnung ist? Gibt es da ein "ideales" Alter? Oder sollte ich mich darauf verlassen, dass er von sich aus kommt, wenn etwas nicht stimmt? Auf der einen Seite möchte ich Ihn nicht unter Druck setzen, auf der anderen Seite aber auch nichts verpassen.
Kann jemand vielleicht aus eigener Erfahrung berichten? Uns ist dazu jeder Tip und jede Anregung recht.
16 Antworten
Ich denke es wäre ganz gut wenn du als Vater ihn auf das Thema ansprichst. Es ist für deinen Sohn sicherlich nicht leicht den ersten Schritt zu machen, da das Thema für einen Jungen doch sehr schambehaftet ist. Du könntest dich mal mit ihm zusammensetzen und das Gespräch irgendwie auf Kinderkrankheiten lenken, die er hatte. Und dann eben zufällig darauf zu sprechen kommen, dass die Vorhaut zu eng war und dann vorsichtig nachfragen, ob sich diese Verengung inzwischen eigentlich gelöst hat, oder ob er deine Hilfe braucht (für einen Arzttermin oder so). Ich würde nicht darauf warten, dass er das von selber anspricht. 13 ist schon ein gutes Alter um das abzuklären. Solange du respektvoll mit ihm redest und seine Grenzen nicht überschreitest (von wegen "und tut es weh beim Masturbieren") wird er bestimmt ehrlich antworten und vielleicht sogar dankbar dafür sein, dass du ihm eine womögliche Last von den Schultern nimmst.
Wenn er Probleme hat, wäre es sinnvoll es zumindest nochmal mit einer Kortisonsalbe zu probieren. Spätestens mit 15/16 wäre eine OP notwendig (wenn er Geschlechtsverkehr haben will).
Für diese Zahlen bzw. Altersgrenzen gibt es überhaupt keine Grundlage.
Denn
1. haben auch schon 13-14-Jährige Sex, auch wenn das in unserer mittlerweile abartig prüden Gesellschaft keiner mehr hören will,
2. kann man mit entsprechender Aufklärung, die es generell braucht, auch mit Vorhautverengung erfüllenden, befriedigenden Sex haben und
3. sollte in einem solchen Alter einzig und allein der Junge selbst entscheiden, was mit seinem Penis geschieht und ob er überhaupt etwas dran geändert haben möchte.
1. Ist mir bewusst, aber eher die Ausnahme.
2. Das kommt wohl auf die Ausprägung/Individualfall an. In der Mehrheit der Fälle dürfte das nicht so sein.
3. Das ist klar. Niemand zwingt den Jungen zu einer Beschneidung.
- Nein, sogar öfter als gemeinhin angenommen wird. Nur gibt es darüber immer weniger Statistiken, weil die Gesetzgebung, unter 16-Jährige dazu befragen zu dürfen, mittlerweile völlig restriktiv ist, und ja durch die immer weiter um sich greifende Prüderie auch keiner mehr darüber zu sprechen wagt.
- Umgekehrt: In der Mehrheit der Fälle ist es der Fall! Nur gibt die Informationslage immer noch die Meinung her, eine Phimose schließe die Möglichkeit von sex aus. Das fängt schon bei den Kondomanleitungen an. Oder hast du schonmal eine Kondomanleitung gefunden, wo drin steht, "wenn du die Vorhaut nicht zurückziehen kannst, rolle das Kondom so und so ab"? Nein! Heißt: Ein Jugendlicher der so ein Ding liest denkt sich, "oh shit, das geht bei mir nicht, dann kann ich das Kondom nicht benutzen" - was nicht stimmt. Und so zieht es sich durch sämtliche Informationen zum Thema Phimose + Sex.
- Ja, ist das wirklich so klar? Lies dir doch mal manche Antworten hier durch, wie sowas dann abläuft. Da wird dem Jungen vom Arzt und/oder dem Umfeld suggeriert, "hilft nur Beschneidung, sonst...." - und welcher Junge sagt dann mitten in der Pubertät und sexuell unerfahren, "nö, ich mach's aber anders" ??? Zwang findet nicht nur mit der gezogenen Waffe statt, sondern - und das sehr viel perfider - durch Suggestion. Und die ist gerade bei diesem Thema immens! Kann man sehr deutlich auch an den Antworten in diesem und anderen Threads dazu hier sehen.
Frage beim nächsten Besuch beim Kinderarzt danach. Das wäre auch die Jahre davor sinnvoll gewesen. Der Kinderarzt meines Sohnes achtet darauf ungefragt im Rahmen der U-Untersuchungen und hat das fachkundig im Blick. Einen 13-Jährigen als Mutter darauf jetzt ansprechen, ist ihm nur zurecht peinlich.
Seine Vorhaut war weit genug, dass er sich in der Badewanne in warmen Wasser auch waschen konnte.
Dann ist doch alles zunächst im Lot. Du kannst ihn beiläufig vor dem Duschen/Baden daran ja nochmal erinnern. Mehr würde ich nicht tun.
Ich bin der Vater 😉. U10 und U11 sind jetzt auch schon ein paar Jahre her. Damals war alles unverändert.
Denkst du nicht, es ist besser ihn vorher anzusprechen, bevor ich den Kinder- bzw. Hausarzt "auf ihn hetze"?
Das ist doch kein hetzen. Bei uns hat das Thema der U-Untersuchungen die Mutter mehr im Blick. Deshalb weiß ich das jetzt nicht: Ist in dem Alter kein geplanter Besuch mehr vorgesehen? Falls ja, würde ich bis dahin warten.
Ich finde es gut, dass du deinen Sohn fragen willst, wenn er da mal Probleme hatte. Mein Vater hat das auch gemacht. So musste ich nicht den ersten Schritt tun, was echt viel leichter ist. Trotzdem noch peinlich, aber als es dann raus war, habe ich mich viel besser gefühlt.
Als ich dann beim 2. Mal die Wahrheit gesagt habe, war ich 14 🙈.
Das erste Mal war ich 13, da hat er mich gefragt, als ich bei der J1 war
Da hast du ihn dann angeschwindelt? Und bei der J1 hat der Arzt es nicht bemerkt?
Nein, ich habe den Arzt da nicht rangelassen.
Böser Junge 😂
Hattest du solche Angst, dass er deine Phimose bemerkt?
So bin ich halt 😂. Ich hatte schon Bammel, dass er es merkt, obwohl ich nur bei Erektion richtige Probleme hatte.
Verständlich ist es natürlich. Trotzdem wäre es natürlich besser, wenn man gesundheitliche Probleme nicht vor dem Arzt verheimlicht. 😅 aber das weißt du ja selber sehr genau
Was muss man als Kind für ein kaltes Verhältnis zu den Eltern haben dass man sich für sowas schämt
😂😂😂 Klar, du sagst einfach zu deinem Kind, dass es sich nicht schämen muss und dann folgt es aufs Wort, weil du so ein warmes Verhältnis zu ihm hast...
Das kann auch Thema bei der J1 oder J2 beim Arzt sein und dann wirst du es auch wissen.
Kann jemand vielleicht aus eigener Erfahrung berichten?
Ja, das kann ich. Bin 13 und hatte ne Phimose. Wenn ich sie heute merken würde wäre ich ehrlich gesagt nicht sicher dass ich mit meinem Vater drüber sprechen würde. Ich denke es ist besser wenn der Vater ihn darauf anspricht, und zwar ohne dass Mama dabei ist, das machts nur peinlicher.
Danke für deine Einschätzung. Das wäre natürlich ein Gespräch "unter uns Männern".
In diese Richtung hatte ich mir das auch schon überlegt. Gesetzt den Fall, er sagt, er hat Probleme - ab wann besteht Handlungsbedarf?