Es wird keine ernsthaft, wissenschaftliche Studie zum Thema Beschneidung geben, da die empfundenen Auswirkungen, ob positiv oder negativ, immer von der jeweiligen Ausgangssituation abhängen. Außerdem ist "sexuelle Zufriedenheit" oder "sexuelles Empfinden" kaum statistisch belastbar messbar. Zudem ist die Beschneidungsdiskussion von subjektiven Aspekten geprägt, wie kaum eine andere.
Bisher habe ich nur "Studien" gelesen, die eine bestimmte Aussage oder Annahme belegen sollen. Nehmen wir das Beispiel Peniskrebs, der bei Beschnittenen seltener vorkommt, als bei Unbeschnittenen.
Peniskrebs macht ca. 0,5% aller männlichen Krebserkrankungen aus und betrifft zu einem ganz hohen Anteil Männer über 60. Tatsächlich ist es so, dass der Anteil beschnittener Männer, die an Peniskrebs erkranken, geringer ist. Ende der Studie. Leider nehmen fast alle diese Studie um eine vorbeugende Beschneidung als Vorsorge für Peniskrebs zu postulieren.
Betrachtet man die Hauptrisikofaktoren für Peniskrebs, steht Phimose ganz vorne, gefolgt von mangelnder Hygiene. Männer, die es mit ihrer Gesundheit und ihrer Hygiene nicht so genau nehmen, sind also häufiger davon betroffen. Gleiches gilt auch für viele andere Erkrankungen, die unbehandelt zu einem ersten Problem werden oder die durch mangelnde Hygiene begünstigt werden.
Bedenkt man zusätzlich noch das, wenn auch geringe, aber trotzdem vorhandene, OP Risiko bei der Beschneidung. Berücksichtigt, dass für einen, vielleicht auch kleinen Anteil der Männer, die Beschneidung andere postoperative Themen mit sich bringt, wie psychische oder sexuelle Probleme, sollte die allgemeine Schlussfolgerung aus der o.g. Studie doch eigentlich ausschließlich folgende sein:
- Nehmt Genitalhygiene ernst
- Ob chirurgisch oder konservativ, lasst deine Phimose behandeln, wenn du darunter leidest.
Dass die Zufriedenheit mit der eigenen Beschneidung wesentlich mit der Freiwilligkeit korreliert sehe ich ebenfalls so. Da braucht man aber nicht unbedingt eine Studie, das sagt schon der gesunde Menschenverstand.