Sexuelle Belästigung während der Physiotherapie - Wie die Praxis bewerten?

4 Antworten

Über den Kopf der Patientin, also deiner Freundin, solltest du gar nichts machen. Eventuelle Stellungnahmen oder Schilderungen könnten belastend für sie sein. Ihr Wohlergehen sollte an erster Stelle liegen.

Ich weiß, dass einen so etwas wütend machen kann, aber du solltest eben das Wohlergehen deiner Freundin beachten.

Jede deiner Aktionen kann dazu führen, dass sie eine Stellungnahme abgeben soll.

Wichtiger ist in meinen Augen ihr zu erklären, dass sie nicht schuld ist. Spätere einvernehmliche sexuelle Handlungen bedeuten nicht automatisch, dass frühere sexuelle Übergriffe in Ordnung sind.

Mal angenommen jemand nimmt sich einfach 5€ aus dem Geldbeutel einer Handtasche. Später gibt die Besitzerin der Handtasche dieser Person 10€. Deswegen war es nach wie vor Diebstahl die 5€ zu nehmen.

Schuldgefühle nach einem solchen Erlebnis sind jedoch normal. Die meisten Opfer scheuen auch den Gang zur Polizei, häufig wegen der Schuldgefühle oder weil man Angst hat ihnen würde nicht geglaubt werden.

Sei für deine Freundin einfach da. Das ist die beste Hilfe, die du bieten kannst. Auch im Kleinen kannst du viel bewirken.

Du hast vom Hörensagen eine Geschichte mitbekommen. Keiner war wirklich dabei. Insofern würde ich darauf erst einmal nicht allzu viel geben.

Zumal sich die Dame ja auch freiwillig drauf eingelassen hat.


Arenabesucher 
Fragesteller
 14.08.2020, 21:44

Naja, als Hörensagen würde ich dies nicht bezeichnen, wenn es dir eine sehr gute Freundin erzählt und Du das gesamte Theater mit ihrem Ehemann direkt mitbekommst.

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LisaAusPisa  14.08.2020, 21:48
@Arenabesucher

Wenn es schon Theater mit dem Ehemann gibt, ist die Variante "der hat mich praktisch dazu genötigt" schon nicht ganz unwahrscheinlich, oder?

Ich finde es ehrlich gesagt schon übergriffig, dass du überhaupt in der Praxis angerufen hat. Ist deine Freundin nicht so erwachsen und selbstständig, dass sie das selbst regelt - sollte das überhaupt so in dieser Art vorgefallen sein.

Jeder, der in diesem Bereich tätig ist, weiß, dass so eine Story ganz fix zu einer Praxisschließung führen kann. Wenn der Chef des "Täters" der ganzen Angelegenheit auch nur 1 % Glauben schenken würde, hätte er seinen Angestellten auf der Stelle rausgeworfen. Allein schon der Verdacht lastet viel zu groß auf einer Praxis.

Erst die Realität durchdenken, dann die Wahrscheinlichkeiten abchecken und dann möglicherweise auch mal deine Grenzen nachdenken.

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Deine Freundin hätte direkt bei den ersten Avancen einen Schlussstrich unter die Therapie ziehen müssen, bzw. den Therapeuten wechseln.

Es kam zu einvernehmlichen Sex. Inwiefern sollte man da gegen die Praxis vorgehen? Es gab schließlich keine Straftat.

Das Verhalten des Therapeuten ist unter aller Sau und höchst unprofessionell.

Dennoch: halt dich da raus. Wenn du damit hausieren gehst, gibts womöglich noch eine Anzeige wegen übler Nachrede.

Du solltest Dich da schön raushalten. Es geht Dich nichts an. Es scheint ja alles freiwillig gewesen zu sein. Lass den Mann in Ruhe!

Solltest Du selbst die ehemalige Patientin sein, gilt das Gleiche. Lass den Mann in Ruhe!