Gab es in der DDR Schweinemast in großem Massstab mit z.B. 5000 Tieren, und womit wurden diese gefüttert, gab es Soja-Futtermittel aus dem Ausland?

4 Antworten

Natürlich gabs industrielle Schweinemast. Was da verfüttert wurde, musst du aber schon selbst recherchieren, falls hier nicht zufällig ein ehemaliger Schweinebauer mitliest.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kombinat_Industrielle_Mast

Die Bestandsgrößen der Einzelbetriebe waren außerordentlich hoch, es gab Betriebe mit bis 1 Million Legehennen, 1,6 Mio. Hähnchen oder 200.000 Schweinen. Diese großen Bestände waren mit den damit verbundenen großen Kot- und Güllemengen ökologisch bedenklich, und auch die Vorbeugung gegen Tierseuchen war schwierig.

Bin zwar DDR-ler, aber davon weis ich nix. Wenn, dann bestimmt nur, um Großstädte zu versorgen. Wir waren Selbstversorger (Dorf). Wir hatten immer genug Fleisch & Wurst (Schweineschlachtung 2x im Jahr, Karnickel, Hühner, Gänse, Enten ...).

Es gab zwar bei uns eine LPG, die die Wiesen um das Dorf mit ihren Kühen bestückt haben. Die waren (wie auf der Alm) ständig auf der Weide. Schweinezucht gab es hier nur Privat, für den Hausbedarf ;-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es gab in der DDR Einzelhaltung von Schweinen. Die wurden gerne mit Brot gefüttert, das in der DDR billig war. Die großen Mastbetriebe mussten mit den Futtermitteln zurechtkommen, die in der DDR selbst produziert wurden. Deswegen war die Fleischqualität der DDR-Schweine erheblich besser als die der BRD-Schweine. Die DDR-Bürger kamen allerdings nur wenig in den Genuss dieses Schweinefleisches, da das meiste wegen der Devisen in das nichtsozialistische Ausland exportiert wurde. So wurde z. B. der bekannte Südtiroler Speck zu DDR-Zeiten hauptsächlich aus DDR-Schweinen produziert. Da war er noch gut.

In der DDR gab es die specki-Tonne, wo Küchenabfälle für Schweinemastanlagen gesammelt wurden.

Die Schweine in der DDR waren langsamer gemästet und hatten mehr Fett, weswegen sie als Delikatesse für Devisen an den Westhandel verscheuert und z.b. in Westberlin geschlachtet wurden.

Die Anlagen waren nicht so groß, weil personalintensiver statt hochtechnisiert.