Fotodokumentation bei Ärztin - wie würdet ihr entscheiden?
Hallo zusammen,
ich (m, Anfang 20) habe eine chronische Hauterkrankung. Diese führt dazu, dass ich regelmäßig offene Wunden/Entzündungen haben. Ich bin aktuell deshalb in Behandlung und werde regelmäßig an der Uniklinik untersucht.
Meine Ärztin beim letzten Arztbesuch hat mich sehr ausführlich untersucht, auch weil ich aktuell einfach schon stärkere Beschwerden habe. Sie hatte mir angeraten, dass man Fotos zur Dokumentation macht. Da habe ich auch zugestimmt, auch wenn es sehr unangenehme Körperstellen sind.
Es wurden insgesamt 6 Fotos gemacht für die Akte, bei denen ich komplett nackt war. Die Vorderseite und Rückseite kopfabwärts, die beiden Achseln, der Intimbereich und die Pofalte (weil sich da eine Fistel abzeichnet).
Die Ärztin war sehr einfühlsam und hat mir die gemachten Bilder auch gezeigt, weil ich auf gar keinen Fall mein Gesicht draufhaben wollte. Das macht es aber nicht weniger peinlich, weil es einfach Bilder sind auf dem man Penis etc. halt sieht und auf dem einen Bild sogar den Anus...
Jetzt habe ich rückblickend schon ein sehr mulmiges Gefühl. Ich frage mich, wer alles auf diese Bilder Zugriff hat. Auch habe ich Angst, dass meine Hausärztin sowie mein Hautarzt diese dann als Arztbrief bekommen. Ich möchte nicht das sowas per Post verschickt wird und ich möchte nicht, dass mein Hautarzt das bekommt, weil er mich sehr abfällig behandelt hat als ich mit meinen sehr intimen Beschwerden zu ihm gegangen bin...
Wie hättet ihr euch entschieden? Ich vertraue grundsätzlich der Ärztin. Das Thema ist aber einfach sehr sensibel...
Ist sie denn auch eine Hautärztin?
Ja, es ist die Hautklinik einer größeren Uniklinik.
5 Antworten
Ich kann dich sehr gut verstehen.Es ist schon schwierig genug mit einer Hauterkrankung ständig intime Bereiche des Körpers den Ärzten präsentieren zu müssen. Es freut mich, dass du eine Ärztin gefunden hast, die sich dessen bewusst ist und sehr einfühlsam war. So sollte es immer beim Arzt sein.
Leider sind Fotos manchmal das einzige Mittel um gut zu vergleichen zu können, ob eine Therapie anschlägt oder nicht.
Ich mache fast täglich Fotos von Hautveränderungen und Wunden in der Klinik und kann dir sagen, was mit den Fotos passiert.
Keine Sorge. Diese Bilder bleiben in deiner Akte. Die werden nicht verschickt und niemand ohne Berechtigung hat Zugriff darauf. Auch dein Hausarzt wird die niemals sehn, weil er den Vergleich ja nicht braucht. Er bekommt nur einen schriftlichen Arztbrief.
Du hast das Recht eine Löschung dieser Bilder zu verlangen, wenn die Behandlung abgeschlossen ist.
Das tut mir sehr leid, dass du negative Erfahrungen machen musstest.
Wir haben in unserer Klinik ausschließlich digitale Patientenakten. Hier landen auch Bilder. Zugriffe sind beschränkt, d.h. nur wer mit dem Fall zu tun hat, kann ihn aufrufen. Fremd- und Altfälle können aufgerufen werden, aber nur mit Begründung. Jeder Zugriff wird namentlich abgespeichert. Grundsätzlich Zugriff haben nur Ärzte, Pflegefachkräfte, und tatsächlich auch die, die den Fall abrechnen. Hilfspersonal, Azubis und Praktianten haben gar keinen Zugriff.
Ich machte und mache auch gelegentlich Fotos von Befunden meiner Patienten. Diese Bilder bleiben immer ausschließlich in der Patientenakte. In den Arztbriefen, die an z.B. die Zuweiser verschickt werden, wird allenfalls der Verlauf einer fotographierten Veränderung kurz beschrieben ("Läsion wurde unter Therapie von xx cm auf yy cm verkleinert"), die Bilder selbst werden aber nie verschickt (außer der Patient wünscht das ausdrücklich (kam selten schon mal vor, wenn er sich mit dem Verlauf in einer Spezialklinik vorstellen wollte).
Daher: Deine Bilder bleiben in aller Regel ausschließlich in der Praxis bzw. Klinik, wo sie erstellt wurden.
Warum wechselst du denn nicht zu dieser Hautärztin, wenn dein vorheriger Hautarzt dich abfällig behandelt hat? Dürfte doch kein Problem sein.
Und ärztliche Unterlagen werden in aller Regel nicht per Post an andere Ärzte weitergeleitet, sondern über ein spezielles Ärztetool, was nur die Ärzte benutzen können, zwecks Datenschutz. Zumindest kenn ich das so. Da solltest du dir also keine Sorgen machen.
Die Ärztin, die mich behandelt hat, ist keine klassische niedergelassene Ärztin, sondern eine von vielen in der Uniklinik. Da wird nur meine chronische Hauterkrankung behandelt - sonst nichts.
Die Uniklinik nutzt kein Tool sondern verschickt per Post. So war es bei den bisherigen Briefen der Fall.
Vertrauensvolle Dokumente dürfen sie aber nicht per Post versenden. Und auch wenn sie dort nur eine von vielen ist, ist sie derzeit deine behandelnde Ärztin. Ich bin auch bei Kliniken wo es mehrere Ärzte gibt und habe jeweils eine behandelnde Ärztin oder einen behandelnden Arzt, die/der mich immer behandelt. Ein Wechsel zu der sollte also gar kein Problem sein. Fordere bei deinem bisherigen einfach deine Akte an und bring sie das nächste Mal zu ihr mit, damit sie alles hat unreine Krankengeschichte kennt.
In meiner Hautklinik ist das aber nicht so. Ich weiß auch nicht, ob beim nächsten Mal die Ärztin da ist, um mich zu behandeln. Das ist Glückssache.
Ein vollständiger Wechsel ist nicht möglich, weil das ist eine Uniklinik ist die sich mit Spezialerkrankungen beschäftigt. Ich könnte da zum Beispiel nicht hin mit einem stinknormalen Ausschlag oder zum Hautscreening - sondern nur zu der Spezialsprechstunden für meine Erkrankung.
Das mit dem Versenden ist egal, wenn sie Vertrauensdokumente nicht auf postalischem Weg versenden dürfen. Dann dürfen sie das nicht. Ansonsten könnte sich dann jeder, der die irgendwie "abfängt", mit denen sonst was anstellen und sich beispielsweise als dich ausgeben.
Kannst ja beim Termin machen einen bei ihr vereinbaren, wenn die das nicht eh machen, weil SIE dich behandelt.
Hmmm, Die haben doch bestimmt welche, die das auch machen. Kannst sie beim nächsten Mal ja mal drauf ansprechen, wie das mit nem Wechsel des Hautarztes wäre.
Dass Briefe per Post versendet werden, ist normal. Machen alle mir bekannte n Ärzte.
Man kann keinen Termin in der besagten Hautklinik bei einer Ärztin direkt vereinbaren. Habe das auch schon angefragt.
Und nein die Uniklinik bietet nicht die 0815 Behandlungen eines niedergelassenen Hautarztes an…
Wenn du das 0815 Behandlungen nennst, was ein Hautarzt macht, ist dir echt nicht mehr zu helfen.
Ich zitiere nur die Klinik…eine Uniklinik beschäftigt sich nun mal nicht mit Erkrankungen, die ein niedergelassener Arzt eigenständig gut behandeln kann…Du würdest ja auch nicht mit einer Grippe ins Krankenhaus fahren sondern deinen Hausarzt aufsuchen oder?
Da gibt es mehr als genug, die das tun und ganz normale Hautärzte haben. Ein Hautarzt istschliesslich noch immer ein Hautarzt, vollkommen egal wofür. Auch einer der n Spezialgebiet hat, kann und sollte ganz normale Sachen behandeln.
Ausserdem warst du es, der ne normale Behandlung als 0815 Behandlung bezeichnet hat. Jemandem der sowas sagt, kann man einfach nicht mehr helfen.
Wenn ich die Sprechstunde in der Abteilung für chronisch entzündliche Hauterkrankungen besuche, dann wird auch nur das behandelt.
Natürlich können die Ärzte auch „normale“ Erkrankungen behandeln, dafür haben die aber keine Zeit und dafür ist die Uniklinik auch nicht der richtige Ort.
Und ja es gibt 0815 Behandlungen, die von niedergelassenen Ärzten behandelt werden. Das bedeutet aber nicht das diese ausschließlich das abdecken.
Die Diskussion mit dir geht voll am Thema vorbei und führt zu nichts.
Wie gesagt. Wenn du eine Behandlung als 0815 bezeichnest, ist dir einfach nicht mehr zu helfen.
Ist doch komplett egal, wenn das Gesicht nicht drauf ist sind es nur eins von tausenden Fotos die in irgendwelchen clouds oder Datenbanken liegen.
Es ist aber in der Akte auch mein Name drin und ein Arztbrief ist auch nicht anonym.
Würd keine solche Fotos machen lassen, wenn ich soetwas hätte. Gibt bestimmt genug andere Fälle.
Für die Verlaufsdokumentation sind Befundfotos häufig unentbehrlich um z.B. das Therapieansprechen beurteilen zu können und evtl. die Therapie anzupassen.
Eine rein deskriptive Angabe, z.B. "Befund xx cm lang, xy cm breit, schuppig rötliche Verfärbung" ist häufig nicht aussagekräftig genug.
Aber wenn der Pat. das ausdrücklich ablehnt, muss er / sie halt ggf. mit ungenauerer Beurteilung und ggf. schlechterer Therapie rechnen.
Danke dir! Leider habe ich auch schon genau das Gegenteil erlebt bei meinem Hautarzt. Ich bin mit einer übel entzünden Steißbeinfistel zu ihm gegangen und mir war es auch sehr peinlich. Ich wurde sehr abwertend behandelt und mir wurde gesagt, dass der Arzt nicht für meinen Arsch zuständig ist und ich zum Proktologen gehen soll.
Wer hat denn bei euch alles Zugriff auf solche Bilder. Die Abteilung in der Uniklinik, in der ich behandelt werde ist groß und da ist von Oberarzt bis Praktikant alles vertreten.