Bin ich Sexsüchtig, wenn ich täglich Sex brauche?

Das Ergebnis basiert auf 45 Abstimmungen

Nein 51%
Ja 49%
Markmuc290  06.02.2023, 14:18

Kommt drauf an wie oft genau?

Chinaroller0815 
Fragesteller
 06.02.2023, 14:19

2-3 tgl, am WE/Feiertags/Urlaub 5-6 tgl.

15 Antworten

Eine Sucht besteht immer dann wenn man nichts anderes tun kann als der Sucht nachzugehen, besonders über einen längeren Zeitraum hinweg. Und natürlich wenn sich Entzugserscheinungen zeigen wenn man der Sucht nicht nachgehen kann. So wie zum Beispiel aber nicht ausschließlich: Konzentrationsprobleme, Aggressionen, Depressionen, Unlustgefühle, Motivationslosigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Unruhe und Nervosität, Schlafprobleme, etc.etc.

Wenn du also problemlos auch ein paar Tage ohne Sex auskommen kannst, bist du nicht süchtig, sondern hast nur eine Leidenschaft dafür.

Es kommt drauf an.

Du schreibst von "brauchen", dann würde ich tendenziell Ja sagen.

Sucht wird nicht zwingend durch die Häufigkeit definiert, sondern den Leidensdruck und ggf. psychische oder körperliche Symptome, die entstehen, wenn man seiner Sucht nicht nachgeht. Dann spricht man von einer klassichen Abhängigkeit.

Also, wenn du signifikante "Störungen" verspürst, wenn du einen Tag oder zwei Tage gar keinen Sex und keine Selbstbefriedigung betreibst. Beispielsweise extreme Unruhe, starkes Schwitzen, ungewöhnliche Konzentrationsschwierigkeiten, Aggression, allgemeine Wesensveränderungen etc. Psychosomatisch könnten auch Kopfschmerzen, Herzrasen, starkes Schwitzen, Bauchschmerzen, (in extremen Fällen) Übelkeit auftreten.

Dann wäre noch eine Frage: Vernachlässigst du andere Aspekte deines Lebens um Sex/SB zu betreiben? Zum Beispiel, du hast viel zu tun an einem Tag - Arbeit, Einkaufen, sich mit Freunden treffen - und du entscheidest dich nicht einkaufen zu gehen oder dich nicht mit Freunden zu treffen, weil du Sex vorziehst.

Süchte entstehen häufig dadurch, dass es Dinge sind, die eine "kurzfristige Lösung" bieten. Das kann bei Sex so sein, aber auch bei Alkohol, Drogen, Glücksspiel. Es startet irgendwann damit, dass wir in einer unangenehmen Situation sind oder es Dinge gibt, die uns belasten mit denen wir uns nicht beschäftigen wollen. Es sind so gesehen "Probleme" an die wir auf gar keinen Fall ran wollen, aber um uns besser zu fühlen brauchen wir in dem Moment etwas. Solche Strategien sind normal und die meisten Menschen machen das ab und zu - bspw. nach einer schweren Trennung Mal heftig feiern und viel trinken. Einfach vergessen. Das Problem tritt erst dann auf, wenn man sich auch später mit dem Problem nicht beschäftigt. Eine Trennung zum Beispiel nicht ordnungsgemäß irgendwann verarbeitet, sondern die negativen Gefühle weiter unter der Oberfläche broddeln und weil es so einfach ist und schnell geht, betrinkt man sich einfach, wenn die Gefühle mal wieder durchbrechen um sie wegzudrücken. Sex kann wie gesagt genauso ein Mechanismus zur Verdrängung sein. Unser Gehirn es merkt sich: Oh, der Stress kam auf, ich hatte Sex und jetzt geht's mir wieder gut. Also werden wir darauf programmiert unser Verdrängungsverhalten immer wieder zu wiederholen - bis dann auch eine psychische Abhängigkeit entsteht, weil wir es eben so häufig tun.

Im Fall von Sex gewöhnt das Gehirn sich an den täglichen Boost von Glückshormonen. Also normale Dopaminproduktion über den Tag durch z.B. Sport oder lustige Momente mit Freunden, werden als "schlechter" oder "unbedeutend" abgetan, weil Sex deutlich mehr Dopamin ausschüttet. Abgesehen davon wird bei Sex mit einem Partner auch Oxytocin ausgeschüttet - das Kuschelhormon. Das wird auch ausgeschüttet, wenn wir Zeit mit Familie oder Freunden verbringen oder generell bei Körperkontakt wie z.B. Umarmungen. Doch auch das gibt einem nicht mehr das gleiche Gefühl wie früher, weil der neue "Standard" eben dieser tägliche Boost ist.

Aber ewig kann man das auch nicht machen, weil auch bei Sex ein Gewöhnungseffekt einsetzen kann - deswegen schraubt man die Häufigkeit auch hoch. Das kann soweit gehen, dass man irgendwann kaum noch Spaß beim Sex hat oder zu Errektionsstörungen führen.

Ich hoffe ich habe es einigermaßen verständlich erklärt und konnte dir helfen. Mein Rat wäre, wenn dich das belastet, dir Hilfe zu suchen. Es gibt Selbsthilfegruppen in denen man sich austauschen kann, was für den Anfang vermutlich gar nicht so schlecht ist. Da kann man sich mit Menschen in ähnlichen Situationen austauschen und von denen hören, was sie erlebt haben und was Ihnen geholfen hat. Die meisten Städte haben Foren oder Verzeichnisse, wo die Selbsthilfegruppen der Gegend gelistet sind.

Mit vielen Grüßen

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Hallo,

das kommt ganz darauf an. Häufig ist es am Anfang von Beziehungen so, dass die Partner total Lust auf täglichen Geschlechtsverkehr haben. Sollte es aber so sein, dass Du nicht mehr anders kannst und für Dich den Druck verspürst, unbedingt täglich GV haben zu müssen und sich alles um diese Befriedigung dreht, dann wird's schwierig....u. U. auch für den Partner/die Partnerin

Wenn es gar nicht anders geht, dann vielleicht schon. Wir haben in unserer Beziehung auch fast täglich Sex. Am Wochenende auch mehr. Aber ich hab auch kein Problem damit, wenn es ein paar Tage nicht passiert. Sucht ist es dann, wenn es ohne gar nicht geht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ja

wenn du das Gefühl hast es täglich zu brauchen, weil du sonst unzufrieden bist und die ganze Zeit daran denkst es haben zu müssen, dann ist es eine Sucht

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich mag es wissenschaftlich fundiert. 📋
Chinaroller0815 
Fragesteller
 05.02.2023, 08:17

Also ist tgl. Sex in einer Beziehung nicht normal ?

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Liebello  05.02.2023, 08:20
@Chinaroller0815

am Anfang einer Beziehung, wenn man frisch verliebt ist, dann ja

also wenn es um den Ausdruck von Emotionen geht

wenn du ständig nur an Sex denkst und zu nichts mehr zu gebrauchen bist, solange du keinen Sex hattest, dann ist es Sucht

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Chinaroller0815 
Fragesteller
 05.02.2023, 08:21
@Liebello

Sonst muß ich mir morgens immer einen runterholen, damit ich aufstehen kann

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Liebello  05.02.2023, 08:22
@Chinaroller0815

wie alt bist du denn?

und wie oft am Tag brauchst du Sex oder Selbstbefriedigung?

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