Arbeitet ihr noch an euch selbst oder seid ihr "fertig"?
Die charakterliche Entwicklung sollte meiner Meinung nach niemals aufhören, deshalb bin ich auch immer etwas verwundert, wenn Jemand davon spricht einen "gefestigten" Charakter zu haben. Für mich klingt das wie eine Ausrede um sich selbst und das eigene Verhalten nicht analysieren zu müssen.
Ich habe noch einige Schwächen an denen ich mit meinen 28 Jahren noch arbeite. Z. B. bin ich viel zu "Ich-zentriert". In Dialogen rede ich zu viel von mir selbst (genau wie hier) statt auf Andere mehr einzugehen. Ansonsten habe ich noch das Problem, dass ich mir zu perverse Pornos ansehe und sich das schlecht auf meine mentale Gesundheit auswirkt, auch wenn natürlich nix illegales ist.
Die Arbeit an sich selbst ist wichtig und das wird sie auch immer sein in meinen Augen. Aber sehe ich das auch richtig? Was denkt ihr zu dem Thema?
5 Antworten
Ich denke, dass ein Mensch niemals auslernt und mit wechselnden Lebenssituationen kommen auch neue Herausforderungen. Natürlich gibt es Phasen wo man aktiv an sich arbeitet und andere in denen man einfach Mal nichts macht, aber wirklich fertig ist oder sollte man glaube ich nie sein.
Mit 28 war ich auch noch nicht fertig. Irgendwann ist halt immer im Leben ;)
Nein ich will mich auf viele Arten verbessern... Ich möchte sportlicher, stärker, optisch schöner(ist zwar objektiv aber naja), verlässlicher, selbstbewusster, nicht so schüchtern? Und allgemein schlauer werden
An mir "arbeiten" muss ich nicht mehr, das bedeutet aber nicht, dass ich mein Verhalten nicht mehr analysiere und mich nicht mehr ändern würde.
Die meisten Schwächen sind subjektiv. Das heißt, sie sind nur Schwächen, weil du sie als Schwächen empfindest.
An sich arbeiten? Wie soll das gehen? Das einzige, was man schaffen kann, ist sich selbst zu entdecken.
Wir Menschen sind facettenreich. Ich stelle mir es so vor, dass man bestimmte Facetten in den Vordergrund holt, wenn man "an sich arbeitert".
Auch glaube ich, dass es möglich ist an seinem Verhalten gegenüber der Umwelt zu arbeiten.
Eine wirkliche Erkenntnis, etwas einsehen, seine Überzeugung zu ändern, das ist sehr, sehr schwer, weil man sich im Laufe der Jahre ein festes Bild von sich und der Welt gemacht hat.
Grundlegende Eigenschaften, die den Kern deiner Persönlichkeit darstellen, daran kann man meiner Überzeugung nach nicht arbeiten.
Das beste ist es, wenn man daran arbeitet, damit gut umgehen zu können.
Gut, du bist derjenige, der die Therapie hatte. Möglicherweise irre ich mich. Ich schreibe nur, wie ich darüber denke.
Naja also ich habe zwei Langzeittherapien gemacht und würde sagen, dass ich jetzt ein anderer Mensch bin nach 10 Jahren Therapie. Ich habe dafür an mir gearbeitet. Ob du es nun Selbst entdecken oder Bearbeiten nennst ist ja Wurst. Ich glaube nämlich, dass wir im Grunde das gleiche Meinen.