Anrede mittels Höfflichkeitsform?

4 Antworten

Ich glaube, ich weiß, was du meinst.  Die persönlichen Anreden sind Herr X und Frau X, und die unpersönlichen Herr und Dame ("meine Damen und Herren"). In der weiblichen Form sind es 2 verschiedene Wörter.

Früher war "Weib" das neutrale, übliche Wort (war nicht abwertend gemeint), und "Frau" die "hochgestellte" Anrede.

fro war "Herr" und frouwa "Herrin" - ähnlich wie bei den Götternamen Frey (männlich) und Freya (weiblich). "Fronleichnam" ist auch auf "fro" (Herr) bezogen (und nicht auf "froh"). Und den "Freitag" haben wir durch Freya.

"Dame" ist ursprünglich kein deutsches Wort, sondern kam über das Französische zu uns (und nach England).

Die Bedeutungen verschoben sich: "Frau" wurde die neutrale Form, und "Weib" wurde negativ konnotiert (im Deutschen). "Dame" kam zusätzlich hinzu.

Im Englischen ist "Weib" als "wife" (Ehefrau) vertreten, hier wiederum in einer neutralen, nicht abwertenden Bedeutung (ist aber derselbe Wortstamm). Auch das Adjektiv "weiblich" empfinden wir als nicht abwertend.

"Frau" entspricht "Herr", das Gegenstück zu "Mann" ist "Weib" (s. auch "männlich" & "weiblich").

Die "Dame" ist eigentlich eine adelige Frau, bzw. Frau von höherem Rang/Status.

Die Bedeutung von Wörtern wandelt sich ständig ...

... denn früher war Frau das verheiratere Weib, und Fräulein das unverheiratete,

Ich weiß zwar nicht genau was jetzt die Frage sein soll, aber Wortbedeutungen verändern sich ja auch über die Jahre. Musste bei deiner Frage allerdings auch an die Worte "herrlich" (positiv behaftet) und "dämlich" (negativ behaftet) denken, die man so gesehen ebenfalls auf die Goldwaage legen kann.

OlliBjoern  31.12.2017, 13:48

Wobei die ursprünglichen Wortbedeutung von "herrlich" und "dämlich" nichts mit "Herr" und "Dame" zu tun hatten.

herrlich ist verwandt mit hehr (das Wort wird heute kaum noch gebraucht, "hehr" ist soviel wie "ehrwürdig" (edel/wertvoll).

dämlich ist verwandt mit damelen (niederdeutsch), dieses wiederum vermutlich mit "taumeln" (betrunken sein/nicht ganz bei Sinnen sein).

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Das stimmt so nicht. Das Wort Frau hatte früher wesentlich mehr Bedeutung und war dem Wort Herr mindest gleichgestellt.