Als Kind sexuell missbraucht?
Kann es sein das man als Kind sexuell missbraucht wurde und es nicht schlimm findet bzw. kein Trauma davon hat ?
10 Antworten
Natürlich. Missbrauch bedeutet ja nicht "gegen den Willen" (das wäre Vergewaltigung - und somit ein ganz anderes Gesetz), sondern "nicht das nach Auffassung des Gesetzgebers passende Alter".
Das ist, anders als z.B. Vergewaltigung, kein konkretes, sondern ein sogenanntes "abstraktes Gefährdungsdelikt". Beide Delikte können natürlich in Tateinheit auftreten, müssen sie aber natürlich nicht.
Und: "Die heute verbreitete Behauptung oder Unterstellung, jede Konfrontation mit Sexualität führe bei (fast) allen Kindern (fast) immer zu (schweren) 'Traumatisierungen', erheblichen psychischen Störungen und Spätfolgen, ist sicher nicht richtig, sondern - zum Glück - eine dramatisierte Übertreibung. Dies festzustellen, ist wiederum keine 'Verharmlosung'; vielmehr kommt es hier wie anderswo gerade darauf an, die Dinge realistisch und rational zu betrachten und die schweren von den zum Glück leichten Fällen zu unterscheiden." (Prof. Dr. Thomas Fischer, Rechtswissenschaftler und Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof a.D.)
Missbrauch bedeutet gegen den Willen.
Wird ein Kind sexuell missbraucht, dann ist es fast immer geschädigt. Es kann aber sein, dass es sich dessen erst in späteren Jahren bewusst wird. Viele Verdrängenes, denken es war Liebe und einvernehmlich, denn so funktioniert Grooming. Vor allem, wenn es merkt, dass es als Erwachsene Person merkt, dass es keine gesunde Beziehung führen kann.
Viele haben zb keine gesunde Abgrenzung mehr gegenüber sex. Ubergriffen und landen in der Sexbranche.
Falls du davon betroffen bist, würde ich mich in professionelle Therapie begeben und das Ganze aufarbeiten.
Dort wird sich dann heraus stellen, ob du damit gut klar kommst oder es bisher verdrängt hast, die Betroffenheit. Und ob du zb aktuell ein gesundes Verhältnis zum Körper hast und in Beziehungen klar kommst.
ist da nichts wird es eine kurze Episode mit dem Profi sein.
Ist da etwas Hardcore verdrängtes wird es etwas länger dauern, aber trotzdem schneller gehen als wenn du zuwartest. Und einige Jahre weiter leidest und Beziehungen, dein Leben schlecht läuft deswegen (muss nicht, kann aber).
Ja, das gibt es leider. An deiner Stelle würde ich mir darüber keine Gedanken mehr machen. Eine Therapie könnte das Trauma/die Erinnerung zurückholen und davon hat man nichts! Edit: Das kommt öfter vor, da sich die Psyche bewusst schützen möchte, daher wird so etwas verdrängt.
Leider, da es trotzdem passiert sein kann und dieser Gedanke einen dann auch für den Rest des Lebens nicht loslassen wird. Dagegen wäre es ja schön, wenn man wüsste „Okay, kein Trauma, also wurde ich nicht sexuell missbraucht“.
Sowas kann man nicht verdrängen, irgendwann kommt es zur posttraumatischen Belastungsstörung und natürlich beeinflusst es die ganze Zeit die Gedanken und Handlungen (Vermeidung).
Ich hoffe nicht, dass du damit Recht hast. Aus persönlicher Erfahrung kann ich aber sagen, dass es nicht die ganze Zeit meine Gedanken und Handlungen beeinflusst.
Wenn es gegen den Willen passierte, glaube ich das nicht.
Doch auch dann. Ist ein Schutzmechanismus des Gehirns. Mal davon abgesehen das Kindesmissbrauch IMMER gegen den Willen eines Kindes ist weil ein Kind gar nicht beurteilen kann ob es okay ist sexuell angefasst zu werden oder nicht.
Was natürlich auf das Alter des Kindes ankommt. Aber grundsätzlich hast du natürlich recht.
Selbst wenn ein Kind sagen wir mal 13j die treibende Kraft ist, dann ist es trotzdem missbrauch.
Ich hoffe, dass du mich vorhin nicht missverstanden hast.
treibende Kraft? Wie soll das gehen. Kinder und Jugendliche sind nie treibende Kraft gegenüber einer älteren Person, es sei denn sie wurden Manipuliert und gegroomt, es war die Rede von Liebe usw. Eine bewaehrte Methode bei Vergewaltigungen, bei denen das Kind denkt, das wollte es und es war freiwillig.
Darum geht es ja, sie wissen es nicht. Jedenfalls nicht aus Sicht eines Erwachsenen.
Sie wollen Sex, aber sie wissen nicht um was es genau geht. Sie haben Triebe und versuchen Pornos und Erwachsene zu kopieren. Das ist auch ok unter jugendlichen ähnlichen Alters.
Es ist nicht ok, wenn sich das Erwachsene zu nutzen machen. Als Erwachsene Person hast du automatisch viel Erfahrung im grooming, manipulieren, du bist in der Machtposition, als Jugendlicher vertraust du oft, bist gewohnt Erwachsenen zu gehorchen, machst deshalb automatisch Dinge, die du ev (unter Jugendlichen) nicht machen würdest. Auch weil du gar nicht auf die Idee kommst.
Erwachsenensex ist kein Jugendsex, für gewisse Dinge braucht es Erfahrung.
Zudem wie gesagt ein starkes macht und auch Kraftgefälle.
Kommt hinzu, dass normale Erwachsene sich nicht an Kinder und Jugendliche ran machen.
Lies dich mal darin ein was auf der Farm von Michael Jackson ablief. Das war auch "freiwillig" auf eine Art, aber sie taten Dinge, die sie eigentlich nicht wollten und ihnen nicht gut taten, weil sie zu jung dafür waren, zumindest mit einem Erwachsenen.
als kind findet man es zumeist schön, weil man in der situation ja auch zuneigung und liebe erfährt. schmerzen werden verdrängt, man gerät in eine dissoziation. wenn etwas dann doch weh tut oder man sich als kind unwohl fühlt, wird das klein geredet mit "ist doch nicht so schlimm" oder "das tut doch garnicht weh" oder "das gehört dazu" und als kind lernt man, das, was man erträgt, zu geniessen.
dann irgendwann erinnert man sich an die "schönen" momente gerne und hat selbst phantasien in die richtung.
später dann, wenn die funktionen wie dissioziationen, das nicht-können von grenzen setzen, in den alltag einschlagen, fragt man sich, wo das her kommt, und warum man immer wieder in beziehung mit menschen ist, die man zwar liebt, einen aber eher schaden, als nutzen.
noch etwas später kommen die intrusionen, die flashbacks, wo man dann genau spürt, wie man angefasst wird, oder wie die umgebung riecht, obwohl diese situation ja gerade garnicht real existent ist. die schalgen in den alltag voll rein, beeinflussen alle beziehungen, die man zu anderen menschen hat. dann eght man auf die suche, woran das liegt, findet nach 5-10 jahren (als mann, frauen 0,5-1 jahr bei dem thema) eine therapiestelle
und dann, wo alles schon verjährt ist, die täter schon tot, oder auch noch viele andere möglichkeiten hatten die tat zu begehen und immer unbehelligt blieben, und es auch bleiben, fällt einem auf, wie sehr man missbraucht wurde, und das man selbst eigentlich ein ganz anderer, oft besserer, glücklicherer und erfolgreicherer mensch wäre, wenn einem das nicht angetan worden wäre.
kann also sein dass du heute noch glücklich bist, dass es dir passiert ist. in 20 jahren sieht es anders aus. das ist auch nicht individuell unterschiedlich, denn gehirne funktionieren im system immer gleich.
Wieso „leider“ ? Ist es nicht gut, dass derjenige dann kein Trauma hat?😅