Woher kommen eigentlich die vielen Millionen Euro, die Deutschland jedes Jahr in den Eurovision Song Contest einbezahlt?!
13 Stimmen
3 Antworten
Es ist ungefähr eine halbe Million, die Deutschland als Teilnahmegebühr zum ESC beiträgt.
Zum Vergleich: 90 Minuten Tatort kosten ungefähr das Doppelte. Beim ESC bekommen wir hingegen drei Shows (zwei Halbfinals und das Finale) mit insgesamt gut und gern 10 Stunden Sendezeit für diese halbe Million.
Mehrere Millionen Euro aus den Rundfunkgebühren fließen hingegen in Fußballrechte. Die sind nämlich wirklich teuer...
Die ARD und der NDR als Ausrichter des Deutschen Beitrags zahlen jährlich rund 500.000 Euro für die Teilnahme. Da jedes Land anteilig zahlt, kann man die ca. 6 bis 7 Mio. Euro Produktionskosten für den Euroveranstalter gut umlegen. An den Gesamtkosten beträgt der deutsche Anteil zwischen 2 und 3 Prozent.
Für die Sendeanstalt des Gastgeberlandes (also dieses Jahr SRG SSR) kommen nochmal 10 bis 20 Mio. dazu, die sie meist durch Werbeeinnahmen finanzieren.
Schon immer wurde das kritisiert, vor allem, wenn das eigene Land schlecht abschnitt - übrigens in jedem Land sieht man das kritisch, wenn man auf den hinteren Plätzen landete. Aber soll man einen Beitrag nicht mehr zeigen, nur weil man schlecht abschneidet?
Wird dann keine Fußball-WM oder EM vier Jahre später mehr gezeigt, wenn die eigene Nationalmannschaft beim letzten Mal in der Vorrunde ausscheidet?
2015 legte Spanien die Kosten offen, weil damals jemand die Transparenz der Zahlen eingeklagt hatte. Eine Sendeminute des ESC kostet rund 790 Euro. Die damalige Fußball-EM rund 21.600 Euro pro Minute. Da auch Fernsehanstalten Wirtschaftsunternehmen sind - wenn es sich nicht (mehr) rechnen würde, hätten sie es längst aufgegeben.
Ganz abgesehen für den wirtschaftlichen Aufschwung einer austragenden Stadt und deren Umland.
ARD (NDR) zahlt den Beitrag