Wer ist schuld, wenn die Selbstmordrate bei 13–19jährigen am höchsten sind, weil über 20jährige herzlos sind?

Keiner ist schuld (ich bin 13–19) 55%
13–19jährige sind schuld (ich bin 13–19) 18%
Keiner ist schuld (ich bin über 20) 18%
Beide sind schuld (ich bin 13–19) 9%
13–19jährige sind schuld (ich bin über 20) 0%
20+jährige sind schuld (ich bin 13–19) 0%
20+jährige sind schuld (ich bin über 20) 0%
Beide sind schuld (ich bin über 20) 0%

11 Stimmen

4 Antworten

Wenn du einen Sündenbock willst: Wir alle sind schuld..Ja auch du..Wer am System beteiligt ist, ist Schuld. Bis das Kollektiv “Nein” sagt, dann kann sich etwas ändern aber bis die Masse noch denkt mitmachen zu müssen bleibt dies das Ergebnis. Aber so oder so wird das alte System zusammenbrechen…Aber wie das neue System sein wird, hängt davon ab wie die Masse tickt. Es wird anders sein aber von der Essenz her das gleiche in Grün. Der unterschied ist dann alt nur, dass es weniger Freiheiten geben wird.

Schuld ist genauer gesagt nicht eine einzelne Altersgruppe, sondern ein krankes System, das Heranwachsende in eine Welt wirft, die laut schreit „Sei jemand!“, aber ihnen keine Orientierung, keine Werte und keine echte Bindung gibt. Die meisten sind selbst emotional verwahrloste Systemprodukte, die kaum gelernt haben, Verantwortung zu übernehmen …weder für sich noch für andere.

Doch am Ende geht es gar nicht um Schuld. Es geht um Bewusstsein. Um Verantwortung für sich selbst, füreinander, für die nächsten Generationen. Wer das begreift, sucht keine Schuldigen, sondern beginnt, anders zu handeln.

Handeln kann man im Kleinen, wenn man beginnt zu erkennen und zu begreifen, was auf der Welt geschieht und wie wir tagtäglich manipuliert und konditioniert werden. Man muss sich nur ansehen, welche Cartoons heute im Fernsehen oder auf Streamingdiensten laufen: reine Reizüberflutung, kaum noch echter, tiefer Sinn. Es reicht, die neuen Folgen mit den alten zu vergleichen… der Unterschied ist erschreckend.

Heute tragen Eltern eine noch größere Verantwortung als früher, nicht weil sie früher keine hatten, sondern weil die Welt sich radikal verändert hat. Damals war Technik begrenzt, heute ist sie allgegenwärtig und lenkt, formt, überflutet. Es gibt keine klaren Anweisungen wie man die Technik bewusst für sein Wohl nutzt... Heute muss man eigenständig denken, sich bewusst gegen Ablenkung und entscheiden, seine Gesundheit selbst in die Hand nehmen und kreativ sowie flexibel handeln .Fähigkeiten, die früher kaum gefordert waren, weil das Leben stärker vorstrukturiert war.

Die Zeiten des sicheren 9-5 Jobs sind vorbei. Das Thema Freiheit wird in Zukunft ein wichtiges Thema werden. Aber auch Chaos und ein Gefühl der Leere und Unklarheit und sehr viel Ablenkung…

Nur sagt das natürlich niemand laut ..schon gar nicht das verstaubte Bildungssystem, das weiterhin so tut, als befänden wir uns mitten in der industriellen Revolution. Innerlich ist es vielfach noch auf Disziplinierung, Bewertung und standardisierte Leistung ausgerichtet nicht auf individuelles Wachstum oder echte Selbstermächtigung..

Meist ist das ein komplexes Zusammenspiel von Faktoren. Man kann sich z.B. fragen, warum der eine Selbstmord begeht, aber der andere in sehr ähnlichen Umständen nicht. Da kommt es also auch auf die Einstellung, Gefühle, Werte (die einen ggf. daran hindern) etc. an.

Natürlich sind 13- bis 19jährige einem komplexen System von Einflüssen ausgesetzt: Familie (Umgang miteinander, Einkommen, Wohnort, Regeln, Werte, Möglichkeiten), Gleichaltrige (Freunde, Mobber, Unterstützung, Druck, Gewalt, andere Einflüsse), Erzieher/ Lehrer (Förderung, Motivation, Bewertung, Gleichgültigkeit, Druck).

Bei allen Gruppen und einem selbst kommen Erwartungen hinzu. Bei einem selbst Leistung, Zuversicht, Hoffnungslosigkeit (bspw. zu wenige Freunde, zu geringe Leistungen im Hobby, Schulfächer, in denen man nicht weiterkommt, Versetzungsgefahr usw.).

Dazu können noch ganz individuelle Herausforderungen kommen: Unerfüllte und unerfüllbare Träume, Versagensangst, Hunger, weil die Familie nicht immer genug Geld für Essen hat, Scham, weil bspw. die Wohnung zu klein oder dreckig ist, weil die Eltern überfordert sind oder der demente Großvater im Haushalt lebt, so dass man keine Freunde mit nach Hause bringen kann usw.

Vielleicht wurde ein Jugendlicher in seiner Familie so gestärkt, dass er mit Druck, Scham, wenig Geld, der fehlenden Möglichkeit, am Hobby der Freunde teilzunehmen etc. zurecht kommt und der andere erfuhr schon in der Familie so wenig Unterstützung und Zuneigung, dass er sich selbst nichts zutraut und keine Perspektive für sich sieht.

Dazu können psychische Probleme oder Krankheiten kommen, die man nicht immer von außen bemerkt und als Betroffener auch für normal halten kann.

Es ist immer leicht zu sagen "schaut besser hin", wenn man nicht weiß, was man erkennen soll und auch übers Ziel hinaus schießen und Jugendliche überbemuttern könnte oder ständig besorgt um sie sein könnte ohne Grund. Trinkt bspw. jemand einfach viel, weil er 15 ist und das gerade die Phase ist, oder schießt er sich ab, weil er das Leben nicht mehr ertragen kann?
Möchte einer Hilfe oder schämt er sich, wenn man bspw. sehen würde, dass seine Mutter suchtkrank zu Hause liegt und der demente Großvater sein großes Geschäft im Wohnzimmer verrichtet?

Redet man darüber, dass man keine Perspektive sieht, weil man zum zweiten Mal sitzen bleibt und das Leben gefühlt jetzt keinen Sinn mehr hat oder tut man so, als sei alles bestens und macht es mit sich selbst aus?

Möchte man, dass Erwachsene sich einmischen, wenn man gemobbt wird oder hat man Angst, dass es dann schlimmer wird und vertuscht es unter allen Umständen?

Wenn dann am Ende "keiner etwas gemerkt" hat, ist das wirklich die Schuld von jemandem oder ein Zusammenspiel sehr unglücklicher Umstände und von äußerem Druck, der auf den meisten Jugendlichen und auch einigen Erwachsenen lastet?

Keiner ist schuld (ich bin 13–19)

Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, da ist alles möglich von Traumata in der Kindheit zB, da müssen keine Erwachsene dran beteiligt sein. Oder Mobbing. Falls du das meinst


Smartass67  12.05.2025, 04:17

Das liegt an Depression und die ist erblich.

Keiner ist schuld (ich bin über 20)

Es gibt die verschiedensten Gründe, und nur jemanden zu suchen, den man die Schuld geben kann, führt nur zu Spaltung, anstatt Dialog.

Lief früher schon nicht so gut.