War es früher besser, als ein Mann allein genug verdiente, um sich trotz einer nicht erwerbstätigen Ehefrau ein Haus leisten zu können?

Ja 56%
Nein 44%

27 Stimmen

11 Antworten

Nein

Man muss das Thema etwas differenzierter betrachten.

Es stimmt zwar, dass es bis in die 80er Jahre gereicht hat wenn nur der Mann gearbeitet hat, aber man hatte damals auch viel geringere Ansprüche. Es gab typischerweise nur ein Auto in der Familie, einen Fernseher im Haus, ein Festnetztelefon und man fuhr einmal im Jahr in den Urlaub. Dinge wie Geschirrspülmaschine und Wäschetrockner waren nicht weit verbreitet und man hat sich auch nicht ständig neue Klamotten gekauft.

Mit dem damaligen Lebensstandard wäre heute kaum noch jemand zufrieden.


Nitram  10.02.2025, 23:05

Da hast du Recht. Man muß halt blos einmal vergleichen was damals ein zB. Auto gekostet hat und wie lange dafür gearbeitet wurde mit Heute.

Nein

Damals war es auch nicht einfach, da wurde das Haus von der ganzen Familie hochgezogen und eine Einliegerwohnung für die Großeltern eingeplant und die durften die nächsten 15 Jahre nicht versterben weil ihre Rente für das Haus gebraucht wurde.

Ein Haus bedeutete 20 Jahre keinen Urlaub und am Auto darf nichts kaputt gehen.....

Heute muss das Haus mindestens 50m² pro Person bieten soll mit 1% Tilgung in 17 Jahren abbezahlt sein und für den Stress braucht es ein neues Auto und zwei Urlaube im Jahr.

Nein

Nicht unbedingt. Schwierig daran war die Abhängigkeit der Frau. Wenn der Mann zum Beispiel gewalttätig gegen die Frau war , oder mit ihr nicht auf Augenhöhe kommunizierte, oder emotional kalt, oder wenn er ohne Einverständnis der Ehefrau eine Geliebte hatte, war es für sie sehr schwierig, aus der Beziehung rauszukommen, weil sie oft zu lange aus ihrem gelernten Beruf war.

Das mit der fehlenden Augenhöhe war in solchen Beziehungen oft ein ganz großes Problem. Wenn man so ein Modell fährt, muss man ja eigentlich sagen: Ok, wir sind ein Team, ich schaffe das Geld ran, du machst den Haushalt, wir entscheiden alles gemeinsam, wenn ich zu Hause bin, packe ich nach Kräften mit ran. Wenn du sich den ganzen Tag mit schreienden Säuglingen rumgeplagt hast, kannst du manche Nacht auch mal durchschlafen und ich kümmere mich um den Säugling. Aber oft sah die Realität anders aus. Aber oft war es so, dass der Mann nach Hause kam und sich bedienen ließ, das Abendbrot musste zu einer bestimmten Zeit auf den Tisch, wenn der Mann das sagte. Für den Mann war die Arbeit zu Ende. Für die Frau, die sich den ganzen Tag um Haushalt und Kinder gekümmert hatte, ging sie weiter.

In vielen Familien war es auch so, dass der Mann sich im Urlaub den ganzen Tag bedienen ließ und die Frau machte im Ferienhaus wie gehabt den Haushalt, hatte also keinen Urlaub.

Nein

Konnten sich damals schon viele nicht so einfach leisten.

Nein

Angenehm differenziert die Antworten hier und nicht wie anderswo nach dem Motto, „früher war alles besser“. Das war es nämlich noch nie. Lediglich die Erinnerung macht uns da einen Strich durch die Rechnung und beschönigt alles. Nicht von ungefähr ist die Feststellung, „die Vergangenheit schreibt mit goldener Feder“, ein geflügeltes Wort.