Wahl-O-Mat auf gutefrage.net! Das Bürgergeld soll denjenigen gestrichen werden, die wiederholt Stellenangebote ablehnen?

Stimme nicht zu 61%
Stimme zu 27%
Neutral 12%

66 Stimmen

7 Antworten

Stimme nicht zu

Die Idee klingt erst mal logisch bis man sich mal damit auseinandersetzt was das Amt stellenweiße vorschlägt.

Eine Tante von mir z.B wurde Arbeitslos nach 20 Jahren als Filialleiterin einer Schlecker Filiale, weil die eben Pleite gegangen sind.

Meine Tante war Mitte 50 etwa 158cm groß (wirklich kleine und zierliche Frau) und das waren die Stellenangebote:

1: Türsteher vor einem Nachtclub in Norddeutschland (kein Scheiß)

2: Security Personal in einem Museum (vielleicht nicht ganz so gefährlich aber naja also wie gesagt die Frau hätte man hoch heben und zur Seite stellen können)

3: Lagerarbeit. (Auch viel Kraft von Nöten)

4: Paketzustellerin (ebenfalls unter umständen viel Kraft benötigt)

Das waren alles Angebote die gerade verfügbar war, von Jobs die dort damals dringend Leute gebraucht haben und keiner davon war physisch für meine Tante machbar. Geht einfach nicht. Das kannst du einer vlt 55kg schweren Frau mitte 50 nicht zutrauen.

Wollt ihr das Leute die ihr ganzes Leben gearbeitet haben, dann wegen sowas auf der Straße landen? Denn genau das passiert wenn man denen das Geld streicht.

Neutral

Mir ist noch nie eine Stelle angeboten worden, als ich noch ALG 2, "Bürgergeld" bekommen habe. Ich habe mich immer selber irgendwo beworben und vom Jobcenter Stellenangebote zum darauf bewerben bekommen, die älter als alt waren.

Wer tatsächlich eine echte, freie Stelle ablehnt, dem steht auch keine Hilfe zu. Denn der/die hat es dann wohl auch nicht nötig. Mittlerweile bin ich 60 und Krank. Meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind gleich Null.

Allerdings will ich mir auch nicht anmaßen, jemanden zu verurteilen, wenn er/sie eine Stelle ablehnt, denn ich kenne die Gründe nicht.


Gesellschaft625  11.02.2025, 19:05

Ist eine harsche Sprache da das Arbeitsamt absolut ineffizient und unmenschlich Arbeitet dir werden Stellen angeboten die sich misserabel bezahlen oder die du aus bestimmten Gründen von vornherein ausgeschlossen hast und wenn du diese nicht annehmen tust wird dir dann dein Existenzminimum weggenommen?

Das würde jeden Arbeiter treffen weil die nun deutlich schlechter Verhandlungsposition haben

Neutral

Ich bin noch unschlüssig.

Ich bin aber dafür, dass nachweislich arbeitsfähige Menschen für ihren Lebensunterhalt arbeiten sollten.

Stimme nicht zu

Einfach nur pauschal, ohne weiter Erläuterung stimme ich dem nicht zu.

Für Fälle, die keine Lust haben zu arbeiten, würde ich dem zustimmen, wenn auch keine 100% Streichung sondern nur Kürzung. Aber es gibt genug andere Gründe, warum Leute die Jobs ablehnen und die berechtigt sind.

Beispielsweiss die alleinerziehende Mutter mit Kinder in Grundschule, die Jobs mit Nachtschicht vorgeschlagen bekommt aber keine Betreuung des Kindes für die Zeit.

Oder eine Bekannte von ein kaputtes Knie nach einem Unfall, benutzt oft Krücken weil sie mehr schlechte als gute Tage hat, der wurde ein Job als Helferin auf einer Baustelle mit harte körperlicher Arbeit vermittelt und als Azubi Fliesenlegerin, ihre Betreuerin im Amt hat das Problem nicht verstande und ihr weiter alle offenen Jobs geschickt. Sie hat sich parallel selbst um Jobs beworben und was gefunden, war insgesamt 1,5 Jahre arbeitslos, davon mehrere Monate durch erneute OPs und Reha nicht arbeitsfähig.

Neutral

Das hat Vor,- und Nachteile. Stattdfessen lieber das Bedingungslose Grundeinkommen für alle einführen. Die ganz reichen brauchen sowas nicht. Sie würden es aber auch bekommen, sollten im ungünstigsten Falle auch sie alles verlieren aber noch gut arbeiten können.