Unternimmt der regionale Einzelhandel genug, um trotz Onlinehandel weiter bestehen zu können?
Und falls nein, was müsste sich ändern?
6 Stimmen
gibt es bei euch noch private geschäfte ?
Ja, das gibt es auf dem Land noch. Allerdings spezifiziere ich bei dieser Frage nicht nach Einzelkaufman/Unternehmen, sondern nach Online/vor Ort.
3 Antworten
Die Zeiten sind vorbei, ein paar Jahre noch, dann werden auch die letzten kleinen Geschäfte die Segel gestrichen haben, außer vielleicht in Touristenhotspots. In Malls und Einkaufszentren werden die großen Ketten noch länger durchhalten. Vielleicht wird es irgendwann wieder Trend, Sachen direkt vor Ort zu kaufen, aber ich denke eher nicht. Was sollen sie unternehmen? Die Kosten ein Geschäft zu betreiben sind so hoch, dass es sich für viele nicht mehr lohnt, wenn gleichzeitig die Kunden ausbleiben. Ständige Rabattaktionen oder Events kann ein Händler auch nicht stemmen und am Ende geht es um knallharte Zahlen. Das ist schade, wenn man durch verwaiste Innenstädte geht, aber so ist es.
Das stimmt, aber das Argument mit der Beratung vor Ort zieht bald auch nicht mehr. Man kann sich zu nahezu jedem Produkt inzwischen Videos vom Hersteller ansehen, Reviews von Leuten lesen oder live anschauen wie sie es benutzen, was gut ist, was schlecht ist, etc. Google und KI beantworten den Rest. Wirkliche Fachberatung vor Ort ist nur noch in ganz speziellen Fällen notwendig. Ich bin da eher pessimistisch eingestellt, was den guten alten stationären Einzelhandel angeht, leider.
du kennst fsst gar nichts ? leute lassen sich alles im ort erklären und bestellen in china !
Das halte ich für ein typisches Vorurteil. Eine wirklich gute Beratung sorgt auch für Kundenbindung. Lediglich bei dem, was heutzutage so als "Beratung" durchgeht, ist es auch niemanden zu verübeln, wenn man online kauft.
Aus meiner Sicht nein. In meiner Heimatstadt gibt es kaum noch große Kaufhäuser. Das große Kaufhof Kaufhaus steht nun im November schon 3 Jahre leer. Wenn man in Läden kommt ist oft keine Ware da und es muss erst bestellt werden und kann später abgeholt werden. Dann kann ich mir das auch gleich selbst bestellen und spare mir die Parkgebühren die Anfang des Jahres die Stadt einfach mal verdoppelt hat.
Man gehe durch eine beliebige Stadt. Was für Geschäfte sieht man? Richtig: Resterampe, Barber- und Nagelshops und Handyläden. (ja ich weiß - überspitzt ausgedrückt). Also Geschäfte, die häufig den Inhaber wechseln, weil sie nicht rentabel sein können.
Die wenigen Einzelhandelsgeschäfte existieren nur, weil die betreffende Immobilie dem jeweiligen Inhaber gehört. Ladenmieten in Städten sind so teuer, dass sie nur mit Einzelhandelsumsätzen nicht mehr zu finanzieren sind.
Die Supermärkte auf der grünen Wiese fahren eine Mischkalkulation - dadurch können diese Geschäfte auch Waren anbieten, die sich "eigentlich" nicht rechnen und haben dadurch ein breites Angebot. Dinge, die man sonst vielleicht in einem Fachgeschäft kaufen würde, nimmt man im Vorbeigehen mit.
Die vielgepriesene "Beratung" gibt es nicht mehr. Wann habe ich zuletzt eine "gelernte Schuhverkäuferin" gesehen. Ich weiß es nicht! Der wirtschaftliche Druck macht es unmöglich, ausgebildete Kräfte einzustellen und ob es noch ausgebildete Kräfte gibt, sei dahingestellt! Wer empfiehlt seiner Tochter noch eine Lehre als "Fachverkäuferin"?
Reden wir über "Bekleidungsgeschäfte" - meistens Ketten. Die Auswahl ist auf "Jugendliche" beschränkt, die verfügbaren Größen ebenfalls. Ein Beispiel? Meine liebe Frau wird bald 70 und trägt Kleidergröße 32 und Schuhgröße 34. Ja, ein bisschen ungewöhnlich. Und völlig aussichtslos in einem "Fachgeschäft". Da bleibt nur das Internet! Klar, es gibt "Kindergrößen". Also Badeanzug mit Diddlmäusen? Mit fast 70?
Nächster Punkt: Ich fahre in die nächste Großstadt (40 km). Um ein paar Stunden shoppen zu gehen bezahle ich kaum unter 20,-€ Parkgebühren! Wenn ich denn überhaupt einen Parkplatz finde! Die Stadt soll ja möglichst "autofrei" sein, damit die Lebensqualität der Anwohner steigt! Meine Lust auf die Shopping tour steigt gewaltig :-)
Es ließe sich noch viel dazu sagen. Die Ursachen für das Aussterben des "Fachgeschäftes" sind vielfältig und keineswegs nur bei den Geschäften zu suchen.
Eine "Umkehr"? Sehe ich nicht!
Klar, in Sachen Preiskampf verliert man, aber könnte doch z.b. seinen USP auf wirklich sinnvolle und gezielte Beratung setzen. Das bedarf dann entsprechenden Schulungen, aber ich denke schon, dass da bedsrf besteht.