Stimmt Ihr dem zu?
Aber an das eigentliche Problem geht die Ampel wieder nicht heran. Was passiert in Zukunft an unseren Grenzen? Wir müssen wissen und darüber entscheiden, wer in unser Land kommt, und vor allem: wer nicht kommen darf. Das sind – jedenfalls in der europäischen Theorie – diejenigen, die über den Landweg nach Deutschland kommen wollen, um hier einen Asylantrag zu stellen. An den acht deutschen Außengrenzen zu den Nachbarn der Europäischen Union hat jeder Flüchtling schon mindestens ein Land durchquert, in dem der Asylantrag hätte gestellt werden müssen. Aber zahlreiche Länder in Europa winken die Asylbewerber einfach durch und bauen anschließend hohe Hürden auf, bevor sie bereit sind, wenigstens einige von ihnen zurückzunehmen. Wenn aber an zwei Tagen so viele neue Flüchtlinge kommen, wie in einem Monat abgeschoben und zurücküberstellt werden, dann wird das Problem in Deutschland nicht kleiner, sondern immer größer. Und genau daran ändern die in dieser Woche schnell hingeschriebenen Vorschläge der Ampel so gut wie gar nichts. Das Wort „Grenze“ kommt in den Vorschlägen nicht vor.
Die Arbeit ist also noch längst nicht zu Ende. Die hohe Zahl der Menschen, die derzeit nach Deutschland gelangt, überfordert unser Gemeinwesen. In den Schulen ist der Anteil der Kinder, die unsere Sprache nicht sprechen, in vielen Städten so hoch, dass der Bildungserfolg ganzer Schulklassen gefährdet ist. In unseren Städten und Dörfern verschärfen sich die Konflikte um neue Asylbewerberunterkünfte. Die Engpässe in der Wohnraumversorgung gehen vor allem zulasten der sozial Schwächeren. Mangelnde Bildung und fehlschlagende Integration schaffen Raum für soziale Konflikte, Gewaltspiralen und (Selbst-) Radikalisierung. Alles zusammen genommen ist dies eine Gefährdung unserer nationalen Sicherheit und Ordnung. Und genau dafür hält der Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union eine Generalklausel bereit, die es dem nationalen Gesetzgeber erlaubt, zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und für den Schutz der inneren Sicherheit eigene Vorkehrungen zu treffen. An diesem Punkt sind wir angekommen. Und deshalb kann es nicht allein bei den Beschlüssen der Ampel bleiben, auf die sie sich in dieser Woche geeinigt hat. Unsere Landesgrenzen müssen besser geschützt werden.
Die Zurückweisung von Flüchtlingen an den Grenzen ist keine Angelegenheit, die wir einfach so einmal vorschlagen. Oftmals sind Menschen betroffen, die ein hartes Schicksal tragen, es sind Frauen, Kinder und ältere Menschen dabei, die sich voller Verzweiflung und voller Hoffnung zugleich in ihren Heimatländern auf den Weg gemacht haben. Deshalb wollen wir auch in Zukunft diesen Menschen helfen, am besten und wo immer dies möglich ist in ihren Heimatländern. Auch das Modell der sicheren Drittstaaten verdient jetzt eine schnelle Umsetzung.
Es gibt keinen roten Knopf, auf den wir einfach nur drücken müssten, und schon sind alle diese Probleme gelöst. Aber es gibt unverändert eine Reihe von politischen Entscheidungen, vor denen sich die Ampel weiterhin drückt, die aber jetzt notwendig sind. Nur wenige Länder auf der Welt leisten so viel humanitäre Hilfe wie wir, sowohl aus öffentlichen Kassen als auch durch viele private Spenden. Deshalb haben wir nicht nur das Recht, sondern aus der politischen Verantwortung für unser Land heraus auch die Pflicht zu sagen, dass es eine Überforderungsgrenze für unser Land und für unsere Gesellschaft bei der anhaltenden ungesteuerten Migration gibt. Und diese Überforderungsgrenze ist erreicht.
Das Zitat stammt von Friedrich Merz aus seiner heutigen Mail an alle CDU-Mitglieder.
9 Stimmen
Ich lese da jetzt keine konkrete Fragestellung heraus…
Die Frage ist, ob man dem Text insgesamt eher zustimmt oder nicht.
3 Antworten
Natürlich werden die Ursachen der Probleme nicht angegangen, weil das aus verschiedenen Gründen und von unterschiedlichen Gruppen nicht erwünscht ist.
Man wird sich so lange als möglich gegen auch nur die geringste Reduzierung des Zustroms wehren, die wachsenden gesellschaftlichen Spannungen ignorieren und leugnen, sowie jeden der die Probleme anspricht maximal beschimpfen und diskreditieren.
Das zögert das unvermeidliche aber lediglich hinaus und produziert täglich mehr Opfer.
Wenn die EU nicht in der Lage ist, ihre Außengrenzen zu schützen, dann ist das einfach desaströs und hat die im Thread oben beschriebenen Folgen.
Nicht die Binnengrenzen der EU schützen, es sind die Außengrenzen der EU, die gemeinsam von allen EU-Staaten geschützt werden müssen!
Da ist - leider - viel Wahres dran.
Natürlich lässt sich das Thema nur an den EU-Außengrenzen regeln. Die Grenzstaaten müssen ggfs. noch mehr unterstütz werden, aber auch klar zur Einhaltung der Dublin-III-Vereinbarung angehalten werden. Dass hierzu eine Position der Stärke und des Einflusses erforderlich ist und genau dies in den letzten 2-3 Jahren verspielt wurde, macht es nicht einfacher.
Solange aber hier keine gemeinsame Linie eingehalten wird, bleibt für Deutschland als Zielland nur die Überwachung der Grenzen übrig.
Was noch EU-weit reguliert werden könnte, ist eine Harmonisierung der Zuwendungen und auch der Umgang mit negativ beschiedenen Asylbewerbern. Das muss nicht auf dem niedrigsten Level sein, aber eben auf dem Gleichen.
Die Ampel unter Hr. Scholz ist insgesamt offenbar dazu nicht bereit. Auch eine klare Initiative in Brüssel/Straßburg kann ich nicht erkennen.
Natürlich kann dies als Parteitaktik vor den Wahlen morgen gesehen werden, aber das Angebot von Hr. Merz ist ja nicht neu. Letztendlich ist es auch egal, denn wir brauchen Lösungen, egal wann welche Wahlen anstehen.