Soll ich ein Angebot von einem Zuschussverlag ablehnen oder annehmen?
Nach einiger Suche nach einem Verlag für mein Buch habe ich ein Angebot von einem Zuschussverlag bekommen. Für eine möglichen Publikation müsste ich mehrere tausend Euro bezahlen. Sie schrieben mir": Auf der Basis der Lektoratseinschätzung können wir Ihnen dann eine konkrete Publikationsofferte, ggf. mit mehreren Alternativen, unterbreiten. Sie müssten aller Voraussicht für die Veröffentlichung mit einem Betrag von mehreren tausend Euro für Lektorat, Layout, Druck und Vermarktung rechnen, den Sie zunächst investieren müssten." Ich bin nicht dazu bereit diese tausende Euro zu investieren. Andererseits ist es schwierig einen grossen oder kleinen Verlag zu finden und man kann froh sein, dass man überhaupt froh sein einen Verlag zu finden, so sind auch meine Überlegungen. Aber die grossen Verlage publizieren meistens keine Autoren mit Zuschussverlag oder Selfpublisher (warum auch immer). Ich kenne eine Autorin, die über 20 Jahre nach einem Verlag gesucht hat und nun endlich so einen Zuschussverlag gefunden hatte. Sie hatte dort mehrere Bücher veröffentlicht, aber der grosse Durchbruch blieb ihr trotzdem verwehrt d.h. sie verkaufte nur wenige Bücher insgesamt (was mir zu mager wäre) und die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Bücher in der Versenkung verschwinden ist gross.
Was hättet ihr an meiner Stelle getan? Soll ich das Angebot annehmen oder Ablehnen?
9 Stimmen
5 Antworten
Man hat dich doch hier nun bereits mehrfach vor diesen Zuschussverlagen gewarnt oder nicht? Daher verstehe ich auch nicht warum du es trotzdem in Erwägung ziehst, vor allem da du am Beispiel deiner Freundin doch bereits siehst, dass damit kein großer Erfolg zu erwarten ist.
Wenn du keinen seriösen Verlag findest, bleibt dir immernoch die Möglichkeit des Selfpublishings auf dem Online-Markt über beispielsweise Book on Demand oder auch über Amazon, aber auch das hat man dir bereits mehrfach gesagt.
Ansonsten muss man vielleicht einfach mal akzeptieren, dass sich niemand für das eigene Buch interessiert, so frustrierend das auch sein mag.
Liebe Grüße
Es ist nicht hilfreich, einen über den anderen Tag die gleiche Frage zu stellen - und dann ein anderes Ergebnis zu erwarten.
Daher nochmals meine Antwort zur Erinnerung:
Solche Unternehmen sollten sich prinzipiell nicht "Verlag" nennen dürfen. Am Ende sind es in der Regel nichts anderes als überteuerte Druckereien.
Wer einem so genannten Druckkostenzuschuss-, Bezahl- oder Pseudo-Verlag auf den Leim geht, durchläuft fast immer das folgende Prozedere:
Du schreibst ein solches Unternehmen (eher aus Versehen) an und bekommst dann binnen weniger Tage einen salbungsvollen Brief, dass man von deinem Werk absolut begeistert sei - und die so genannte "Lektoratskonferenz" eine Veröffentlichung auf jeden Fall unterstützt - wenn du eben dafür bezahlst. Diese Schreiben sind äußerst manipulativ und geschickt formuliert, und so manch ein hoffnungsfroher Hobbyschriftsteller fühlt sich zum allerersten Mal wirklich ernstgenommen, doch kann ich dazu nur sagen: Vorsicht - Falle!
Diese "Verlage" würden jeden Schulaufsatz und jeden Einkaufszettel veröffentlichen, wenn man eben dafür zahlt. Und da geht es gerne um Summen zwischen 1.500,- und 30.000,- (!) Euro, die der Autor blechen soll. So arbeitet aber kein seriöses Verlagshaus, das vielmehr das unternehmerische Risiko selbst zu tragen hat und daher selbst mit allen Kosten in Vorlage geht (diese können durchaus in Höhe des Preises für einen Kleinwagen liegen, deswegen sind seriöse Publikumsverlage auch recht wählerisch bei ihrer Auswahl) und nach Ablauf einer festgesetzten Frist das Honorar an den Autor ausbezahlt - nach Abhängigkeit der Anzahl der bis dahin verkauften Bücher (im Regelfall sind das rund 10 Prozent des Verlagsumsatzes). Ein Pseudo-Verlag muss aber keine Bücher mehr verkaufen, denn das Geld ist über den naiven Schreiberling ja bereits verdient. Diese Verlagshäuser erkennt man im Netz leicht an der Werbung "Verlag sucht Autoren", was in der Realität nicht vorkommt (!). Die angepriesenen Vertriebsleistungen dieser Häuser kann man eher als schleppend bis nachlässig bezeichnen; die Druckerzeugnisse vergammeln irgendwo auf Palette - und in den Redaktionen der Tagespresse kennt man seine Pappenheimer bereits. Bücher aus Druckkostenzuschussverlagen wandern sofort ins Altpapier und werden nicht redaktionell besprochen.
Anbei ein guter Bericht des "Spiegel" zu diesen Praktiken:
Eine Liste derzeitiger Zuschussverlage findest du unten im Link.
Good Luck!
https://autorenforum.montsegur.de/index.php?/topic/10192-bekannte-zuschussverlage-und-dienstleister/
Auf keinen Fall annehmen!
Ein Verlag, der von dem Autor Geld verlangt ist alles, aber kein seriöser Verlag, den man annähernd in Erwägung ziehen sollte.
bloss nicht
Lehne ab. Das schreiben sie jedem.