Sind die demokratischen Parteien selbst Schuld, wenn sie so schlechte Politik machen, dass sich sogar neue Partei wie AfD und BSW durchsetzen?
20 Stimmen
4 Antworten
Zumindest in Teilen ganz sicher! Die Abwanderung eventueller frustrierter Stammwähler (bestenfalls zu radikalen Alternativen wie die AfD) kommt nicht einfach von ungefähr....
Parteien agieren de facto mit der Zustimmung der Bürger. Wenn die Bürger mit gewissen Entscheidungen oder Entwicklungen nicht zufrieden sind, haben sie jede Möglichkeit, dies öffentlich kundzutun. Die Intensität dieser Aktion beeinflusst das weitere Vorgehen der Parteien.
Wenn die Bürger eines Landes ihre Unzufriedenheit nur in ihren Kellern oder an ihren Stammtischen äußern, wird man dadurch auch nichts beeinflussen können. Das Fazit ist also, dass in der Politik eine stillschweigende Ablehnung wie eine stillschweigende Zustimmung fungiert und somit die Entscheidungen in der Politik beeinflusst bzw. als Legitimation dient.
Damit sind nicht die Parteien "schuld", wenn etwas so läuft, wie man es persönlich nicht haben möchte, sondern die Bürger selbst, so reißerisch das auch klingen mag.
Die Gesellschaft bestimmt somit selbst, in welche Richtung es gehen soll und wenn es am Ende das Tages in eine rechte oder linke Richtung geht, kann man hier nicht die Schuld auf die "Politik" schieben, denn die Menschen suchen es sich selbst aus.
Also: Immer erst vor der eigenen Haustüre kehren.
Teilweise haben sie es vermasselt. Erklärt aber nicht dass Menschen Nazis an der Macht sehen wollen. Das Pseudophänomen namens Politikverdrossenheit kennen wir länger, ist jedoch vorgeschoben. Denn wenn Politik dich verdrießen soll, dann musst du dich zuerst lange und intensiv und ausdauernd damit beschäftigt haben.
Das kann man jedoch bei den meisten Nasen, die nun vorgeben "politikverdrossen" zu sein, bezweifeln, denn oft genug können sie Bundestag und Bundesrat nicht unterscheiden, wissen nicht was eine Fraktion ist und glauben eine Koalition hätte mit australischer Fauna zu tun...
Die AfD war in ihren Anfängen ja auch nicht so fern von Gut und Böse wie Heute. Und eine Partei kann sich immer neu gründen ohne das Andere daran "schuld" sein müssen.
Nur ist ja nicht immer gleich abzusehen wie sich eine Partei entwickelt. Und vor allem kann man im Vorwege auch nicht wissen, ob die neue Partei nun "besser" wäre. Und Jeder sieht doch ohnehin was Anderes als schlecht an. Manche wählen die AfD oder das BSW weil ihnen irgendwas nicht passt und Andere wählen die halt nicht, weil sie "ihrer" Partei treu bleiben und mit den Zielen dieser Parteien nichts anzufangen wissen.