Öffentlicher Dienst überbezahlt? Ich rede hier von den Verwaltungstypen
10 Stimmen
3 Antworten
Das Medianeinkommen in Deutschland liegt 2024 bei 43750 Euro pro Jahr brutto. Das bedeutet, dass genau so viele Menschen mehr wie weniger verdient haben. Da der Median somit nicht von Extremwerten beeinflusst wird, ist er aussagekräftiger als das Durchschnittseinkommen. Im Medianeinkommen sind auch Sozialleistungsbeziehende berücksichtigt, es beginnt also nicht erst dort, wo Menschen ihr Einkommen durch Arbeit selbst erwirtschaften.
Um auf dieses Medianeinkommen im öffentlichen Dienst zu kommen, muss man mit einer dreijährigen Ausbildung in einer dafür sehr einfachen Stelle schon mindestens 6 Jahre gearbeitet haben. In etwas verantwortungsvolleren Stellen sind es dann so 1-3 Jahre Berufserfahrung, nach denen man dort ankommt. Ohne Berufsausbildung ist ungefähr bei dieser Gehaltshöhe Schluss, nach 21 Berufsjahren, da steigt das Gehalt dann nicht weiter.
Um bereits beim Berufseinsteig dort zu landen, muss man eigentlich schon einen Studienabschluss mitbringen. Und ohne den ist in den meisten Fällen dann auch nach über 20 Jahren Berufserfahrung bei rund 4600 Euro Monatsbrutto Schluss, also für all die kaufmännisch-verwaltend ausgebildeten Mitarbeitenden.
So im Vergleich zu vielen anderen Berufen und Branchen steigt man im TVöD zwar durchaus ganz gut ein, aber die Möglichkeiten, aufzusteigen und somit auch das Gehalt spürbar zu steigern, sind dann eben doch sehr schnell recht begrenzt. Da von "Überbezahlung" zu sprechen, wäre wirklich übertrieben. Fair ja, aber definitiv nicht zu viel und potentiell auch mit so einigen demotivierenden Haken verbunden, da eben doch vergleichsweise schnell und vergleichsweise mittelmäßig das Ende der Fahnenstange erreicht ist.
Wie kommt man darauf? Sicher nicht.
Wenn dem so wäre, wären alle Stellen besetzt.