Musiktheorie Nötig?
Hey,
muss man viel Musiktheorie Kenntnisse haben, um gute Metal oder Hard Rock Songs zu schreiben?
Viele Bekannte Bands hatten ja auch nicht viel Unterricht usw....
9 Stimmen
6 Antworten
Ich sollte aus berufl. Gründen schon nichts anderes empfehlen, aber generell is' Theorie kein SelbstZweck, sondern nur in soweit sinnvoll, um es in der Praxis umsetzen zu können.
Man entscheidet ja selbst, inwieweit es für das Niveau des eigenen Songwritings notwendig ist.
Quinten- Quartenzirkel und TonartSicherheit sollte schon gegeben sein, aber je nach Gehör...
Mein Tipp:
Die Neue Harmonielehre (F. Haunschild)
Da du von "gut" gesprochen hast... Einen guten Metal Song zu machen, ist relativ anspruchsvoll, ja. Man muss sein Instrument auf jeden Fall beherrschen. Man muss auch die Konventionen des Genres kennen. Darf sie aber nicht als Gefängnis verstehen sondern eher als Sprungbrett. Aber man kann sich auch schnell verzetteln, wenn man zu hoch hinaus will, sodass es sich zu gewollt anhört.
Nichts desto trotz darf man die Theorie auch nicht überbewerten. Nicht umsonst werden Demos oder Erstlingswerke häufig am Meisten geliebt. Die Ungeschliffenheit lässt es für viele am authentischsten und intensivsten erleben.
Es gibt einige Beispiele dafür, dass eine hochwertige Produktion einen Song ruiniert hat.
Anders ist es hingegen beim Punk Rock. Da muss man nicht viel mehr können als Drei Akkorde im Takt zu spielen. Und selbst der Takt spielt eher eine untergeordnete Rolle.
Jo. Viele Metaller und auch einige andere Formen von Musikszenen haben durchaus ein anderes Verständnis davon, wie etwas klingen muss, damit es gut klingt. Das unterscheidet sich teilweise massiv von dem, was der Mainstream, die Musikschule oder auch der Rock für gut hält. Sollte mittlerweile aber auch nichts unbekanntes mehr sein.
Eine gute Prod. hat IMMER (!!!) zum internationalen Durchbruch verholfen; da kann ich dir auf Anhieb Alben nennen.
Ja, weil man für einen internationalen Durchbruch natürlich den internationalen Mainstream erreichen muss. Das bezweifel ich nicht. Das ist unter dem Gesichtspunkt eines guten Metalsongs aber nicht das Thema, wie ich schon versucht habe, klar zu machen. Ein guter Metalsong misst sich aus Sicht der Metal Community nicht am internationalen finanziellen Mainstream Erfolg.
Das hat NICHTS u. rein GARNIX mit dem MusikGenre zu tuen ! Eine gute Produktion ist eine gute Produktion, ein gutes Album ist ein gutes Album.
Ich sagte nicht, dass eine gute Produktion keine gute Produktion ist. Sondern das eine gute Produktion einen Song auch mal ruinieren kann. Das sind zwei sehr unterschiedliche Dinge, weil es Songs gibt, wo die Eigenschaften einer "schlechten Produktion" zum Teil des Gesamtwerkes dazu gehören.
Und natürlich hat es was mit dem Genre zutun, weil das Publikum/die Zielgruppe je Genre ein ganz anderes ist und damit auch der Geschmack der Leute. Punk Rock oder Extreme Metal Hörer haben beispielsweise nicht selten einen ganz anderen Geschmack hinsichtlich der Produktion als Pop oder Hard Rock Hörer. Und sie haben auch ein sehr unterschiedliches Verständnis davon, was Erfolg ist. Das ist einfach so, weil es ihnen nicht ums Geld geht, sondern um Authentizität und die jeweiligen Werte, die diese Genres ausdrücken möchten.
Mir is' "Extreme Metal" u. schlechter Underground Punk sowas von egal !
Aber z. Bsp. BILL METOYER, BEAU HILL, Michael Wagner, Robert J. Mutt Lange, Jim Steinman...
Ich hätte auch viele andere Genres nennen können. Ich wollte nur mal bekannte / plakative Beispiele nehmen, damit es klarer wird, worum es geht.
Das es dir egal ist, ändert nichts daran, dass es existiert und zur Metal-Welt dazu gehört. Und wenn der Fragesteller ein akkurates Verständnis davon haben möchte, was einen guten Metal Song aus Sicht der Hörer ausmacht, ist es wichtig zu begreifen, dass die Vorstellungen von dem, was gut ist, hier sehr weit auseinander gehen können und teilweise konträr zu dem stehen, was im Allgemeinen als gut verstanden wird. Und man sich damit eventuell tiefer auseinandersetzen sollte.
Und nur damit das auch nicht missverstanden wird: Das beschränkt sich natürlich nicht nur auf die Produktion.
Musiktheorie hilft durchaus beim Komponieren sowie beim Improvisieren. Ich nutze sie vor allem, um ausgetretene Pfade zu verlassen. Denn wie die meisten Musiker habe ich "Wohlfühlzonen" beim Spielen und Songwriting. Wenn ich da mal etwas anderes ausprobieren möchte, gehe ich gerne mit Hilfe von etwas Theorie vor.
Gleichzeitig achte ich aber darauf, dass es dann nicht zu verkopft – oder wie ich es gerne nenne "Musikstudentenmusik" – klingt.
Eigentlich sind alle drei Antworten richtig.
Du kannst ja auch zb Autofahren ohne die Verkehrsregeln zu kennen. Aber bist du dann ein guter Autofahrer? Möglich vielleicht, wenn dann aber selten.
Das gleiche gilt in der Musik besonders bei komplizierteren Genres wie zb Metal.
Viele Bekannte Bands hatten ja auch nicht viel Unterricht usw....
Heißt ja nicht, dass sie keine Ahnung von Musiktheorie hatten. Ich denke 99% der großen Bands haben sehr viel Ahnung von Musiktheorie. Diese haben sie sich vielleicht erst später angeeignet, aber sie werden es irgendwann getan haben
⁹⁹
Ist schon relativ wichtig, damit man spannendere Lieder schreiben kann und dabei nicht nur raten muss. Welche Akkorde passen zusammen, wie kann man Akkorde auf andere Weisen spielen, welche Noten/Tonleitern passen dazu, und so weiter. Man darf diese Regeln übrigens auch brechen. Ich denke es ist nicht so interessant, wenn man immer nur die Pentatonik hin und her spielt. Wenn du zum Beispiel schon ein Gefühl für das Improvisieren hast, dann weißt du innerlich eigentlich schon etwas von Musiktheorie.
Wie bitte: eine hochwertige Produktion sollte einen guten Song ruiniert haben ?? 😳