Menschen in NRW oder Sachsen cooler drauf? + Warum?!


14.04.2025, 12:48

*mit cool meinte ich offen, freundlich, herzlich....😊

Nordrhein-Westfalen 66%
Sachsen 34%

53 Stimmen

8 Antworten

Sachsen

Wir machen desöfteren Urlaub in Sachsen (Leipzig, Dresden, sächsische Schweiz usw.) und mit der Bevölkerung in Sachsen immer bestens zurecht gekommen.🙂


WilliamDeWorde  12.05.2025, 11:55

In den Büchern über Sachsen, z. B. von Wolfgang Stumpf, ist auch immer wieder von der Gemütlichkeit zu lesen und dass der Sachse sich erst einmal zurücklehnt und zuhört. Sicher trifft das nicht auf jeden zu, doch grundsätzlich versucht man, sich zunächst mal zuzustimmen, bis dann das ABER kommt ...

Die Fakten, die jeder täglich erlebt, werden auch nicht geleugnet, eher unterschiedlich intensiv interpretiert. So gesehen findet man immer eine gemeinsame Basis. Die Empörung sehen nur die Außenstehenden. Aber die können ja auch keine Unterschiede in den vielen Dialekten des "Ostdeutsch" erkennen.

ErikG172  12.05.2025, 17:37
@WilliamDeWorde

Die Probleme sind unwahrscheinlich vielschichtig. Die NBL sind nach dem 2. WK gnadenlos durch die Russen über Jahrzehnte ausgeplündert worden, in den ABL ging es stetig bergauf. Was aber bis heute nachwirkt (ich hab ältere Kollegen aus den NBL und die erzählen sehr glaubhaft) ist, nach der Plünderungen durch die Russen kam nach der Wende ein noch viel größeres bundesdeutsches Geschwür namens "Treuhand" über die NBL. Die haben Betriebe zu hunderttausenden geschlossen (erst mal egal ob die rentabel waren oder nicht) und den restlichen Betrieben "Westchefs" vor die Nase gesetzt. Warscheinlich waren die Ostchefs zu blöd (nach Treuhandmeinung). Die Menschen waren von heute auf morgen, arbeitslos und auf sich allein gestellt. Da war nichts mit Absicherung durch Gewerkschaften und Tarifverträge. Wenn ich heute in den Medien sehe was da herumgejammert wird. "Ich bin zu alt, ich finde keine Arbeit mehr", "Ich hab Familie, Kredite, Finanzierungen, ein Haus, Urlaubsreisen geplant usw". "Wie soll ich das noch bezahlen?" Mimimi usw. Heute sind viele ein wenig abgesichert, wie erwähnt durch Verträge die durch Gewerkschaften mit den Firmen abgeschlossen wurden, um die finanziellen Verluste im Fall eines Falles etwas abzufangen. Zu Mafia-Treuhandzeiten gab es so etwas nicht, niemand und nichts hat die Menschen im Osten auch nur etwas finanziell abgefangen obwohl die Probleme der Menschen in den NBL genau die selben waren. Die Betriebe wurden geschlossen ohne Rücksicht auf Verluste ( vom vereinzelten bedeutungslosen "Übergangsgeld" ganz zu schweigen). Das wirkt nach, bis heute. Vll. auch mit ein Grund warum die NBL so gut wie alle blau eingefärbt sind, denn auf "Blühende Landschaften" warten die NBL schon 35 Jahre.

WilliamDeWorde  13.05.2025, 16:18
@ErikG172

Ja, da kann ich weitgehend zustimmen. Habe die Abwicklung selbst miterlebt. Es gab 3 Probleme aus Sicht der Arbeiter (neben den Versprechungen blühender Landschaften von Kohl, Biedenkopf und Co.):

  1. Bewertung vorhandener Immobilien, Maschinen und Vorräte zu DM-Preisen. Niemand wusste, was das Zeug, womit die Lager vollgestopft waren, zu Westpreisen wert war. Und da lag viel mehr als heutzutage, denn es musste ja auf Vorrat gehamstert werden und bestimmte Mittel konnte man nur in größeren Packungseinheiten bestellen. Es gab kein Internet, um mal kurz zu recherchieren und viele Produkte waren auf dem Westmarkt nicht handelbar und passten nur in Ostfassungen (z. B. Relais). Dennoch haben sie funktioniert und bei einfachen Sachen war die Qualität noch echt Made in Germany. Zum Ende der DDR gab es überall Lagerverkäufe aus purer Verzweiflung, wo man quasi mit 95 % Rabatt plündern konnte.
  2. Kaufkraft: Die Leute konnten von ihrem wenigen Ersparten nur 2000 MDN in DM 1:1 umtauschen. Der Rest wurde 2:1 getauscht. Parallel dazu schossen manche Preise wie Mieten in astronomische Höhen (mindestens + 400 %). Das war der große Gleichmacher. Alle fingen mit Null an und wer keinen Besitz hatte, konnte auch nicht gleich welchen kaufen. Also hat jeder versucht, etwas zu finden, das wertbeständig war. Aber - siehe oben - man hatte keine Ankerpreise im Kopf. Die Kleinkrafträder "Simson S51" hätte man hamstern sollen. Damals 1200 M, heute noch gebraucht 2500 DM! Dieses kopflose Durcheinander war nicht hilfreich.
  3. Beseitigung von Ost-Konkurrenz für Westbetriebe. Da hat die Treuhand ganze Arbeit geleistet. Alles, was besser war, wurde zerteilt und verscherbelt. Da war die Hochseefischerei- und Handelsflotte. Dann etliche Standorte der Deutschen Reichsbahn mit RAWs und Containerbau. Brauereien und Keltereien (Rotkäppchen). Das wurde übernommen oder als Filiale betrieben, häufig mit Qualitätsverlust. Handelsmarken wie Privileg von Neckermann konnte man noch so lange betreiben, wie die Lohnunterschiede gravierend waren. Danach wurde auch da dichtgemacht, angefangen mit der Textilindustrie. In vielen Industriestädten gab es plötzlich nur noch Verwaltung, Schulen und die neuen Supermärkte. Es wurde nichts mehr hergestellt. Es kam zur Abwanderung und zum Geburtenrückgang. Nun wurden auch Schulen geschlossen ...

Kann dir gern mehr erzählen.

Die Ost-Chefs waren tatsächlich meistens über die SED ans Ruder gekommen und hatten andere Aufgaben zu erfüllen als im Westen. Sie kannten ihren Betrieb, aber nicht unbedingt internationale und wirtschaftliche Arbeitsweise. Es kam ja auf andere Dinge an als auf Profit. Man hatte einen Versorgungsauftrag und nicht die Aufgabe, Renditen zu erwirtschaften. Und das ist eigentlich der Punkt 4: Man äußerte sich arrogant, dass die Arbeiter erst einmal das Arbeiten lernen mussten, obwohl sie 42-45-Stunden-Wochen hatten. Der Mensch passt sich an. Es gab eine andere Form von selbständigen Denken. Zuerst musste man gesagt bekommen, was zu tun war. Dann hat man versucht, mit den vorhandenen Möglichkeiten das zu erfüllen. - Doch nun kamen die Adligen auf ihre Güter zurück, die man ihnen 1949 weggenommen hatte, hatten außer Geld auch keine Ahnung, wie es läuft, und sagten: "Macht mal!" Das hat nicht funktioniert, weil man kompetente Vorgesetzte mit Durchblick erwartet hat und mit konkreten Anweisungen. Und DAS wurde als Faulheit ausgelegt. Die Menschen haben sich nicht in 40 Jahren genetisch verändert. Die Faulheit ist dann wohl doch eher überall gleich.

Dann kam der Neid! Mit irgendwelchen Fördermitteln wurden Straßen saniert. Ohne dem wäre es nicht gelaufen. Dass Häuser aufgehübscht wurden, war Sache der Eigentümer und wurde nicht vom Solibeitrag bezahlt. Außerdem schaffte das einen riesigen Wirtschaftsboom. Es mussten neue Fabriken gebaut werden, die Kunststofffenster herstellten! Heute kommen sie wohl wieder aus Polen. Den Soli haben jedenfalls alle bezahlt, nicht nur die Wessis.

Warum wählen viele die AfD? Im Grunde ist es eine Stimmungsbekundung und keine Wahl. Sie sind nicht gewöhnt, dass es Parallelgesellschaften gibt und dass man im Laden von fremden Sprachen umringt ist. Man fühlt sich nicht wohl in seiner Haut. Und man hat ein Auge auf die merkwürdigen Geschäfte, die diese unintegrierten Bevölkerungsanteile betreiben, ohne Steuern zu zahlen. Man lebt eben weniger nebeneinanderher als im Westen, wo es nicht stört, dass Bekiffte vor dem Baumarkt auf dem Rasen herumrollen. Man kann sich noch an Bahnhöfe ohne Junkies erinnern und versteht nicht, weshalb man das aufgeben sollte.

Sachsen

NRW ist ein absoluter Failed State, Dreck, Niedergang, Arbeitslosigkeit, Islamismus, Linksextremismus, Armut, Gewalt, Messerstechereien, die vielleicht hässlichsten und dreckigsten Häuserfassaden weltweit, extrem hohe Kriminalität und Drogen.

Wer etwas aus sich und seinem Leben machen möchte, zieht im Regelfall weg, es sei denn er hat vielleicht einen gut bezahlten Job im Frankfurter Bankenviertel oder arbeitet bei einem Ministerium in der Politik.

Auch viele Menschen aus dem Ausland und mit "Migrationshintergrund" ziehen bei der erstmöglichen sich bietenden Gelegenheit aus NRW weg.

In Sachsen könnte ich auf Dauer wahrscheinlich nicht wegen des für mich furchtbar klingenden Dialektes leben und Sachsen hat wie viele SPD Bundesländer ein Linksextremismus Problem, aber während NRW eben bis ins Ausland als 3. Welt NOG Area gilt, lässt sich in Sachsen an einigen schönen Stellen wenigstens noch etwas machen.

In diesem Sinn, am ehesten Sachsen.


milujijazyky  28.07.2025, 15:24

Frankfurt ist übrigens Hessen und nicht NRW.

Keine Ahnung viele die ich hier kenne oder Kennengelernt habe kommen aus Nähe Düsseldorf/Köln in NRW aber habe auch Verwandte in Sachsen also kann ich mich da nicht genau entscheiden 😅

Aber an sich wäre es ungerecht dem anderem Bundesland gegenüber das ander als „cool“ zu bezeichnen da es überall nette aber auch Idioten gibt.

Sachsen

Es ist peinlich, wie wenig Toleranz und wie viele Vorurteile hier zu finden sind, in eigentlich einer aufgeklärten Gesellschaft.

Mfg

DerEineHalt08

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Menschen in NRW oder Sachsen cooler drauf?

Nö. Weder noch.

Das kann man nicht am Bundesland festmachen, das ist immer von der einzelnen Person abhängig.