Ist das Versagen der DB auf die Politik oder auf die Chefs der DB zurückzuführen?

Eine Mischung aus beidem 62%
Die Politik ist die Hauptursache 23%
Anderes 15%
Die DB selbst war der Hauptgrund 0%

13 Stimmen

2 Antworten

Die Politik ist die Hauptursache

Ramsauer, Dobrindt, Scheuer, da braucht man echt nicht lange überlegen.

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 - (Politik, Deutsche Bahn, Versagen)
Anderes

Da gibt es es eine ganze Palette an Gründen. Dazu gehörten natürlich auch die Vorstände der letzten Jahrzehnte, die Politik, insbesondere die Verkehrsminister der letzten Jahrzehnte, die Autoindustrie und die Bevölkerung, die lieber Straßen, statt Bahnverbindungen wollte, die Anlieger, die sich (warum auch immer) gegen neue Bahntrassen oder Erweiterungen gewehrt haben, die föderale Struktur der Bundesrepublik, die Geographie, die dafür sorgt, dass (z. B. im Rheintal) einfach nicht genügend Platz ist ... und noch unzählige Gründe mehr.


H4milton  19.08.2025, 14:06
die Bevölkerung, die lieber Straßen, statt Bahnverbindungen wollte

Woher kommt diese Info? CSU-Verkehrsminister wollten lieber Straßen.

Ich denke, ein großer Teil der Bevölkerung hätte einen Ausbau des Schienennetzes begrüßt... kann mich aber natürlich auch irren. ;)

Othetaler  19.08.2025, 14:10
@H4milton

Naja, es waren eben nicht nur die Verkehrsminister. Bahnstrecken wurden eingestellt, weil sie nicht mehr rentabel waren. Wenn alle lieber das Auto nehmen, sind das die Folgen.

Es gibt jede Menge Bahnprojekte, die von Bürgerinitiativen jahre- oder jahrzehntelang verzögert oder ganz verhindert wurden. Anwohner klagen gegen den Lärm von Zügen hinter ihrem Haus. Auch da gibt es tausende Beispiele.

DerHans  19.08.2025, 14:12
@H4milton

Die meisten begrüßen den Ausbau der Trassen. Nur nicht die, die dann gleich nebenan wohnen.

H4milton  19.08.2025, 14:14
@Othetaler

Und warum waren sie nicht mehr rentabel? Weil alles kaputtgespart wurde, weil kein Verlass mehr auf die Bahn war?

Und ein "Betrieb" wie die Bahn sollte, ähnlich wie ein Krankenhaus nicht darauf aus sein müssen, Gewinn einzufahren.

Die Privatisierung war damals ein großer Fehler.

Klar, wer will schon eine Bahntrasse neben seinem Haus. Aber auch da... wo ist die Planung der Bahn? Die Leute wollten nicht keine Bahn... sie wollten nur keine Bahn in der Nähe ihrer Häuser, was doch verständlich ist.

Othetaler  19.08.2025, 14:20
@H4milton

Nein, du verwechselst Ursache mit Wirkung. Kaputtgespart wurde sie erst, nachdem die Kunden wegblieben. Und die blieben nicht weg, weil die Bahn unpünktlich oder versifft war (das kam erst später), sondern, weil das Auto bequemer, schneller und billiger war, wenn man es eh zuhause stehen hat.

Und die Bahn wurde nie privatisiert. Die ist zwar eine AG, aber im Besitz des Bundes. Alleiniger Eigentümer ist der Staat. Allerdings war es ein Fehler, private Konkurrenz auf der Schiene zuzulassen.

Du weißt ja sicher schon, wie dicht besiedelt Deutschlang ist. Da sind überall Anwohner, die sich gegen neue Strecken oder auch nur die Reaktivierung alter Strecken wehren. Oder sogar Stilllegungen oder weniger Verkehr fordern.

H4milton  19.08.2025, 14:23
@Othetaler

Billiger... da sind wir beim nächsten Punkt, der wieder zeigt, dass die "Privatisierung" und der Zwang Gewinn zu machen ein riesen Fehler war.

Ja, stimmt... privatisiert wurde sie nicht. Aber sie wird halt wie ein Privatunternehmen geführt. Das ist ein Problem.

Ja, Deutschland ist extrem dicht besiedelt. Aber es ist nicht so, dass es keine Möglichkeiten gäbe. Es muss halt geplant werden und vielleicht muss mehr Schiene verlegt werden, was teuer ist, was dem Zwang Gewinn einzufahren wieder im Wege steht.

Othetaler  19.08.2025, 14:27
@H4milton

Du drehst dich im Kreis. Natürlich brauchen wir mehr Schiene. Aber jede neue Schiene geht durch irgendeinen Vorgarten. Wir haben kaum leere Gegenden zwischen den Ballungsräumen. Und oft (mein Beispiel Rheintal) gibt es noch nicht mal Gegend, wo ein zusätzliches Gleis verlegt werden könnte. Es ist schlicht weg kein Platz. Oder Autobahnen müssten weichen.

Das Ganze ist und bleibt ein Dilemma. Daran werden sich noch viele Vorstände und Minister die Zähne erfolglos ausbeißen. Es ist in anderen Ländern auch nicht wirklich besser. Es sein denn, man vergleicht Äpfel mit Birnen.

DerHans  19.08.2025, 14:28
@Othetaler

Die Privatisierung war geplant, ist aber gescheitert. Das ist ein KLEINER Unterschied.

DerHans  19.08.2025, 14:30
@H4milton

Japan ist noch viel dichter besiedelt. Da hat der Shinkansen aber eine separate Trasse, auf dem keine Güterzüge fahren.

Othetaler  19.08.2025, 14:33
@DerHans

Eben, Äpfel mit Birnen. In Deutschland teilt sich der ICE die Strecke mit Bimmelbahnen und Güterzügen. Eine eigene Strecke ist aus den genannten Gründen undenkbar. Zumal auch 16 Landesfürsten mitbestimmen wollen.

DerHans  19.08.2025, 16:36
@Othetaler

Auch in Belgien (pro qkm dichter besiedelt als Deutschland), fallen keine Bäume auf die Bahntrasse, weil die weit genug von den Fahrdrähten entfernt sind.