Ist Aufklärung von LGBTQIA+ für Kinder sinnvoll?
Aus pädagogischer und wissenschaftlich-psychologischer Sicht.
Es gibt ja viele Meinungen zu dem Thema, aber für mich ist die im ersten Satz erwähnten Punkte wichtig und nicht, ob es sich gut oder schlecht anfühlt.
Die Gegner meinen, Kinder sollen dadurch indoktriniert und verwirrt werden und nicht aufgeklärt.
Zum Beispiel soll aus den Kindern Homosexuelle, Transsexuelle etc. geschaffen werden, das ist die Meinung der Gegner. Was hätten diese Menschen davon, wenn das stimmen würde? Dann gäbe es noch weniger Heterosexuelle Paare welche Kinder bekommen, warum sollte jemand ein Interesse daran haben, dass es so ist?
Hier ein Beispiel von einem Video auf Nickelodeon:
https://youtu.be/Xprabkl1LD4?si=VCxe0T5ARg1aClwN
Meiner Meinung nach ist das nur ein kurzer Spot im breiten Programmspektrum von Nickelodeon, und dieser eine kurze Spot, welcher gefühlt 0,000001% des gesamten Programms von Nickelodeon ausmacht, soll den Kindern nur kurz zeigen, dass Homosexualität nichts schlimmes ist und dass sie dann, wenn sie in die Pubertät kommen und auch danach, Homosexuelle nicht ausgrenzen bzw. diskriminieren.
Deswegen auch "Pride". Ein Homosexueller schämt sich nicht für seine natürlich veranlagte Neigung die er sich nicht ausgesucht hat, sondern ist stolz und steht öffentlich dazu ohne sich verstecken zu müssen.
Ein weiterer Kritikpunk der Gegner: "Warum werden Kinder darüber aufgeklärt? Das gehört sich doch nicht".
Wenn das Kind weiß, es ist normal, dann akzeptiert er seine Homosexuellen Mitschüler wenn die Pubertät anfängt. Als Kind wurde ihm gesagt: "Das ist okay und normal", dann akzeptiert er es bei pubertierenden Mitschülern auch als normal.
Und zum Thema, dass Kinder in TV-Shows nicht mit Sexualität konfrontiert werden sollten: Das passierte schon in den 2000ern, ein Beispiel Johnny Bravo:
Es war nur eben hetero, jetzt ist auch homo mit dabei. Und ja, Johnny Bravo war eine Serie für Kinder.
Was ist eure Meinung?
25 Stimmen
11 Antworten
Nicht nur sinnvoll, sondern lebenswichtig. Kinder müssen schon so früh wie möglich lernen, dass es normal und völlig okay ist, wenn man nicht der heteronormativen Lebensform entspricht. Das fördert die Akzeptanz bei der sozialen Umwelt und die Selbstakzeptanz von Betroffenen. Die Suizidrate bei Jugendlichen, die nicht cis-hetero sind, ist immernoch deutlich höher als im Durchschnitt.
Altersgerechte Aufklärung kann auch nicht früh genug stattfinden!
Ich finde es super und glaube auch gar nicht, dass man das rechtfertigen muss. :) Heterosexualität kommt doch auch die ganze Zeit in Kinderserien etc. vor. Ich verstehe nicht, warum dann manche bei LGBT so einen Aufriss veranstalten. Warum sollte sich das nicht gehören? Finde ich schon sehr schräg. Indoktriniert und verwirrt sind wohl eher Leute, die was dagegen haben, dass das thematisiert wird, und LGBT für eine Gefahr für Kinder haben oder gar was von einer Agenda oder Ideologie schwurbeln. Im Gegenteil. Das zeigt, wie wichtig es gerade bei Kindern ist, da Bildung großzuschreiben statt Vorurteile. Und in der Schule sollte das auch wie bisher behandelt werden.
Ja Aufklärung ist gut aber halt kindsgerecht
Wenn sie alt genug sind. Heißt ab circa 12 Jahre.
Früher erst, wenn sie schon mit 3 Jahren sagen, dass sie sich irgendwie komisch fühlen, nicht als Mädchen oder sonstwas.
Ich würde aber nicht wollen, dass das Kind dann komplett verwirrt ist, wenn es schon so früh mit allen 72 offiziellen Geschlechtsbezeichnungen konfrontiert wird.
Ich würde es vorerst beim Sichtbaren lassen: Mann und Frau. Und wenn das Kind tatsächlich einen non binären trifft, was extrem selten ist, würde ich es aufklären.
Davor nicht.
Ich glaube, du hast den Begriff "altersgerecht" nicht verstanden.
Kinder werden nicht mit tausenden Geschlechtsidentiftäten konfrontiert. Ihnen wird erklärt, dass es Kinder gibt, die Mama und Papa haben oder Papa und Papa oder Mama und Mama oder irgendeine andere Kombination von Bezugspersonen. Und dass das normal und okay ist. Das verstehen auch Zweijährige schon.
Darüber hinaus kann man ihnen auch erklären und vorleben, dass Farben, Berufe, Frisuren und Spielzeuge nichts mit Geschlechtern zu tun haben, sondern mit Interessen und Vorlieben. Und auch das verstehen Kleinkinder schon.
Okay, das finde ich gut.
Ich dachte, es geht um Transgender und die anderen Bezeichnungen.
Auch über pan-, demi-, sonstwas -sexuell würde ich nicht aufklären.
Das ist für Kinder zu verwirrend denke ich und solange es selbst nicht Transgender ist, sehe ich keinen Grund zum Aufklären.
Es geht ja nicht darum, dass man den Kindern diese Begriffe an den Kopf knallt. Es geht um Lebenswirklichkeiten. Und wenn ein Kind mal eine Frage dazu hat "Warum trägt der Anton heute ein Kleid?" - dann kann man darauf reagieren und den Kindern vermitteln, dass es z.B. völlig in Ordnung ist sich so zu kleiden, wie man sich wohlfühlt.
Kommt auf die Situation an. Wenn da in der Kita ein Kind ist das von 2 Mamas oder Papas gebracht wird, so wirft das Fragen auf. Oder wenn der männliche Azubi bunte Fingernägel hat.
Man kann das kindgerecht verpacken. Und das ist auch keine Aufklärung in solchen Sinne, sondern es werden nur antworten gesucht auf die Fragen die Kinder haben. Auf keinen Fall soll man einen Termin ansetzen und sagen.... so nun gibts mal ne Portion Aufklärung. Das wäre der falsche weg.
Darum geht es auch gar nicht. Es geht darum Kindern zu vermitteln, dass es okay ist, wenn man nicht dem heteronormativen Bild entspricht. Dass es Menschen gibt, die eben nicht so sind und dass das völlig okay ist.