Habt ihr schonmal nicht in einer Demokratie gelebt?

12 Jahre Kindheit in der DDR. Hat mich in vielen Dingen geprägt und ich habe die Wende als eine Art Lehrstück empfunden. Es hat mich viel über politische Systeme und menschliche Anpassungsfähigkeit gelehrt. Ich möchte diese Erfahrung nicht missen. Ich habe gelernt, dass nichts so bleiben muss, wie es ist. Heute hinterfrage ich mehr und sehe staatlich verordnete Doktrin, wie canceln oder gendern sehr kritisch. Denn der Weg zur Hölle ist oft mit guten Vorsätzen gepflastert und die Ausgewogenheit ist dabei schon längst verloren gegangen.

Ich bin in der DDR aufgewachsen, doch ich habe das nie als Diktatur empfunden - auch wenn ich mit vielem nicht einverstanden war. Ich konnte kostenlos neben der Arbeit studieren, hatte einen sicheren Job und musste mir keine Sorgen um die Betreuung der Kinder machen.

In mancher Beziehung könnte die BRD einiges von der DDR lernen - z.B. was die Gleichberechtigung angeht, die Kinderbetreuung und auch das Schulsystem sowie (in bescheidenem Maße) die soziale Sicherheit. Wir dachten damals, wir hätten Bürokratie, aber was das wirklich bedeutet, mussten wir erst nach der Wiedervereinigung lernen.

Geblieben sind immerhin das Sandmännchen und das grüne Ampelmännchen ;-)

Manche Dinge werden auch wieder neu erfunden, so wie z.B. die Ärztehäuser, die damals Polikliniken hießen.

Letztendlich bin ich aber froh, wie es gekommen ist dass und meine Frau und ich zur „Wendezeit" in einem Alter waren, in dem wir noch mal richtig durchstarten konnten. Von dem Leben, das wir heute führen, hätten wir zur DDR-Zeit nur träumen können.

Wer sich die DDR zurückwünscht, muss ein sehr schlechtes Gedächtnis haben - oder damals privilegiert gewesen sein.

In China nur für kurze Zeit, mittlerweile wohne ich in Japan, Osaka :D

Meine Eltern haben aber ihr halbes Leben in einer kommunistischen Diktatur verbracht, nämlich im ehemaligen Jugoslawien

Zum Glück nicht und ich weiß das auch durchaus zu schätzen!