Haben die Deutschen Angst vor mehr direkter Demokratie wie in der Schweiz?
28 Stimmen
5 Antworten
Nein, D hat keine Angst davor. Aber es ist nicht Teil der demokratischen Kultur von D und setzt auch einen gewissen Grad von Vaterlandliebe oder Patriotismus voraus - was in D so nicht existiert. Meine Meinung.
Ich denke nicht, dass da jemand Angst vor hat.
Je nach Ebene (Bund, Land, etc.) hält es nur nicht jede für die beste Lösung.
Aber dass es nicht wirklich besser funktioniert als das, was wir in Deutschland bereits haben, sieht man ja eben gerade an der Schweiz. Auch in diesem Land ist nicht alles Gold was glänzt und auch dort gibt es immer wieder Probleme, die nicht mit einfachen populistischen Antworten gelöst werden können.
Ja, ich hätte Angst davor.
Das wäre keine echte Demokratie, sondern das Diktat der Brüllaffen und Schwurbler.
Die Lösung, die für den allgemeinen Pöbel da draußen als die "Beste" klingt, ist gleichzeitig auch die dümmste. Dumm, weil politische Themen in der Regel höchst komplexe Sachverhalte sind. Und wenn man komplexe (vielschichtige) Themen auf ganz banale Zusammenhänge reduziert, zerstört man automatisch die Komplexität.
Beispiel: Weniger Bürokratie! Wie kann man sowas pauschal fordern? Wo macht wer dann welche Abstriche und wird das konsequenzenlos bleiben? Das schert dann keinen.
Ich spreche den Individuen nicht ihre Intelligenz pauschal ab, aber wir sehen heutzutage ganz deutlich, wie vergleichsweise wenige zentrale Medien- und Meinungsmacher heute die Leute erreichen und manipulieren - in welcher Weise auch immer.
Fakten, Besonnenheit und Überblick - und Vernunft rücken dann immer mehr in den Hintergrund.
Und, meine lieben Freunde. Wenn eine direkte Demokratie klappen soll, muss sich das Volk auch Ahnung von der Materie verschaffen und stets am Ball bleiben. Am besten, täglich einen Querschnitt aller wichtigen Zeitungen lesen, Kommentare, politische Diskussionen verfolgen usw.. Direkte Demokratie erfordert dann weniger Tiktok, weniger Pornoseiten, weniger Biersaufen und weniger Computerspiele, sondern lesen, informieren, am Ball bleiben.
Sonst werden Entscheidungen aus jenem demokratischen System auf pragmatischer Ebene genau so sinnlos, weltfremd und unverständlich wie die heutige rein parteiorientierte Zuschieberei und Postenschacherei.
Viele in der Bevölkerung wären sogar dafür, wenn sie aktiv mitbestimmen könnten, ob ein neues Hallenbad oder eine Umgehungsstraße gebaut werden soll. Stuttgart ´21 wäre bei einer Volksabstimmung auch nie umgesetzt worden...
Die Politiker wollen das in Deutschland aber nicht, weil denen dadurch Einflussnahme verloren geht.
Viele in der Bevölkerung wären sogar dafür, wenn sie aktiv mitbestimmen könnten, ob ein neues Hallenbad oder eine Umgehungsstraße gebaut werden soll.
Es ist doch immer schön, zu sehen, wie "gut" sich jemand auskennt.
Auf kommunaler und auf Landesebene sind Volksbegehren mit folgenden Volksentscheiden möglich - auf Bundesebene nur, wenn es um eine Neuordnung der Länder geht.
Die Politiker wollen das in Deutschland aber nicht, weil denen dadurch Einflussnahme verloren geht.
Das ist Unsinn!
Für die Tatsache, dass das Grundgesetz keine direkte, sondern eine repräsentative Demokratie vorschreibt, gibt es historische Gründe (aus den Erfahrungen der Weimarer Republik, die letztlich zum Dritten Reich führten).