Fordern Deutsche Eltern ihre Kinder im Gegensatz zu Südost / Nordostasiaten nicht genug?

anders 40%
ja 30%
nein 30%

10 Stimmen

4 Antworten

anders

man muss schon zwischen fördern und fordern unterscheiden.

die deutschen fördern die talente (wenn finanzielle mittel vorhanden) und es gilt eher der tenor, dass das kind glücklich sein soll.

in asien ist es aber vermehrt so, dass man sich über status definiert und später auch für seine familie sorgt.

ich will mein kind nicht auf leistung trimmen. klar, es muss n gewissen standard erfüllen, aber wenns "nur" frisör, kassierer, oder müllmann werden will, bitteschön. seine entscheidung. es muss nicht anwalt oder arzt sein, weil ICH das will

Ich bezweifele auch das dies der Realität bei den meisten entspricht.

Ich kenne auch mehre Asiatischen Familien, da sind wenige mit Abitur und Medizin Studium. Und in Asien sind es auch nicht viel mehr Ärzte.

Da wären ja dann auch alle mit Studium. Egal welcher Beruf.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
anders

Hm, also ich habe auch studiert, aber das lag NICHT daran, dass meine Eltern besonders streng gewesen wären. Ich war in der Schule oft gut, aber auch das lag nicht wirklich an meinen Eltern, die hätten auch eine 2 oder 3 akzeptiert.

Und wenn es mal eine 5 war, war es bei meinen Eltern auch nicht schlimm.

Ich selber wollte aber besser werden, und es war meine eigene Entscheidung, zu studieren (es war keine Forderung). Ich denke, dass Eltern Bildung schon fördern sollten, nur eben nicht mit Zwang und extrem hohen Erwartungen.

ja

Ich würde deine Frage mit Ja beantworten. Es liegt aber bereits im kulturellen Hintergrund begründet. In Vietnam, wurde 1990 ein Rentensystem eingeführt.

Am 01. Januar 2016 sollte ein neues Gesetz in Vietnam in Kraft treten, nach dem Textilarbeiter mindestens 20 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt haben müssen, bevor sie nach Erreichen des Rentenalters Anspruch auf eine Rente haben. Sollten die Arbeiter 20 Beitragsjahre nicht erreichen, erhalten sie nur einen einmaligen Pauschalbetrag, aber, anders als heute, erst mit Erreichen des Rentenalters. In Vietnam hören die Männer mit 60 Jahren mit dem Berufsleben auf, die Frauen mit 55.

Das Gesetz geht allerdings an der Lebenswirklichkeit vieler Arbeiter in der Textilbranche vorbei. Die Arbeiter - überwiegend Frauen - stammen aus dem Norden oder Zentralvietnam. Sie kommen in die Textilfabriken im Süden, um einige Jahre zu arbeiten und dann zurück in ihre Dörfer zu gehen, wo sie heiraten oder ein Geschäft eröffnen wollen. Dazu benötigen sie die vorzeitige Auszahlung aus der Rentenkasse. Heute erhalten sie eine Ausgleichszahlung, sobald sie das Arbeitsverhältnis mit der Textilfabrik beenden.

Ein weiterer Grund: Obwohl die Arbeitsbedingungen in Vietnam besser als in anderen asiatischen Ländern etwa wie Pakistan, Kambodscha oder Bangladesch sind, kann aber kein Mensch 20 Jahre lang in so einer Nähfabrik arbeiten. 55 Stunden im Akkord - das hält niemand länger als zehn Jahre durch.

1990 wurde in Vietnam das jetzige Rentensystem eingeführt. Es handelt sich um ein Umlagesystem, das dem deutschen in mancherlei Hinsicht gleicht. Die aktiv arbeitende Bevölkerung zahlt in die Sozialversicherung ein. Und die Rentner erhalten daraus ihre Beiträge. Nach 25 Jahren werden nun die ersten Rentenansprüche gestellt. Doch da die Einzahler ihre Beiträge nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses sofort wieder aus dem System nehmen, wächst der Rentenfond nicht. Die Arbeiter glauben nicht, ihr Geld jemals wiederzusehen. Nicht selten unterschlagen Arbeitgeber die Sozialversicherungsbeiträge.

Solange kein Vertrauen ins System herrscht und solange die Korruption nicht ausgemerzt wird, werden die Leute sagen: Wir wollen das Geld sofort und nicht erst, wenn wir in Rente gehen.

Das bedeutet. Eltern setzen immer noch auf eine Vielzahl an Kindern, die ihren Eltern den Lebensabend bezahlen. Viele Kinder arbeiten im Ausland und schicken Geld nach Hause, wie so viele Südostasiaten es tun. Viele Kinder bedeutet, die Last verteilt sich auf viele und nicht auf ein oder zwei Kinder, sofern diese nicht einem wirklich gut bezahlten Job nachgehen.


Zuhause160  19.01.2025, 18:17

Bei uns gab es früher auch eine "Heiratserstattung". Das haben auch viele blauäugig gemacht und dann im Rentenalter sich gewundert warum Sie nicht auf 45 bzw. 35 Jahre kommen.