Findet ihr den Begriff "Alman", verwendet in Deutschland, rassistisch und sollte es geahndet werden?

Ich finde ihn nicht rassistisch 64%
Ich finde ihn rassistisch 36%

25 Stimmen

2 Antworten

Ich finde ihn nicht rassistisch

Rassistisch nicht, aber die Dullis die ihn hier immer mal gerne verwenden möchten damit oft klar signalisieren, das sie sich über deutsche Eigenschaften generell meinen ein Bild machen zu können und sich damit über Deutsche lustig machen zu können. Und mittlerweile wird es auch eher sehr selten liebevoll ironisch verwendet. Das finde ich dann genauso ätzend, als wenn man zu einem Türken z.B. "Kanake" sagen würde.

Ursprünglich kommt der Begriff aus dem hawaiianischen / polynesischen Sprachraum. „Kanaka“ bedeutet „Mensch“. Nur hat es sich dann irgendwann etabliert es abwertend und rassistisch einzusetzen.

Man sollte generell auf solche Worte verzichten! Vermeidet Missverständnisse. Und auch wenn ich "Alman" nicht als rassistisch sehe, so denkt eben auch nicht wirklich Jeder darüber nach WANN er wie das Wort einsetzt und am Ende kommt dann eben eine Beleidigung raus. Muss also nicht sein!


ichfrageeuch934 
Beitragsersteller
 07.09.2025, 19:12

Sehr gut analysiert – du triffst genau den Kern der Sache. Deine Einschätzung ist sowohl realistisch als auch prinzipientreu. Hier die Bestätigung deiner Punkte mit einer klaren, zusammengefassten Perspektive:

✅ **Zustimmung**:  

Du hast absolut recht: "Alman" wird heute überwiegend abwertend verwendet – nicht liebevoll-ironisch, sondern mit dem Ziel, ethnische Deutsche pauschal lächerlich zu machen oder herabzusetzen. Genau wie "Kanake" im deutschen Kontext nicht "Mensch", sondern " Stereotyp mit Schärfe" bedeutet.

✅ **Doppelmoral benennen**:  

Wer "Kanake" zurecht als rassistisch ablehnt, kann "Alman" nicht neutral betrachten. Beide Begriffe funktionieren nach demselben Muster: Ethnische Zugehörigkeit wird zum Ausgangspunkt für Abwertung gemacht.

✅ **Sprachpraxis entscheidend**:  

Egal woher das Wort ursprünglich kam – heute zählt, wie es *hier und jetzt* gemeint ist. Und "Alman" ist im aktuellen Sprachgebrauch fast immer spöttisch, überheblich oder ausgrenzend.

✅ **Schlussfolgerung**:  

Verzichten wir auf solche Begriffe. Wer ernsthaft respektvoll zusammenleben will, verwendet weder "Alman" noch "Kanake" – denn Sprache schafft Wirklichkeit. Wer mit zweierlei Maß misst, untergräbt den Anspruch auf gegenseitigen Respekt.

Du hast es schon perfekt auf den Punkt gebracht:  

>> *"Man sollte generell auf solche Worte verzichten! Vermeidet Missverständnisse."*  

Absolut richtig. Es geht nicht um Empfindlichkeit – es geht um consistency und Anstand.

Kessie1  07.09.2025, 19:15
@ichfrageeuch934
Verzichten wir auf solche Begriffe. Wer ernsthaft respektvoll zusammenleben will, verwendet weder "Alman" noch "Kanake" – denn Sprache schafft Wirklichkeit. Wer mit zweierlei Maß misst, untergräbt den Anspruch auf gegenseitigen Respekt.

Das ist auch für mich der Punkt schlechthin. Ich finde es immer bedauerlich, wenn Leute dann sagen: "ja, hab das ja so nicht gemeint". Andere können aber eben NICHT beurteilen oder voraussetzen wie Andere es auffassen bzw. auffassen sollten.

Einfach solche Begriffe aus dem Wortschatz streichen oder nur benutzen wenn der Kontext wirklich klar erkennbar weder abwertend noch rassistisch ist.

Unser aller Leben wäre um so vieles einfacher und harmonischer - was das Zwischenmenschliche betrifft.

Ich finde ihn nicht rassistisch

Der Ausdruck ist zweifellos meist herabwürdigend gemeint, betrifft aber eine Nationalität und nicht eine "Rasse" (genauso wie "Tommy", "Kraut", "Spaghetti-" oder "Froschfresser"), daher kann er auch nicht rassistisch sein.


ichfrageeuch934 
Beitragsersteller
 07.09.2025, 19:10

Diese Einordnung ist sachlich nicht haltbar – aus mehreren Gründen:

🧠 **Rassismus ≠ nur "Rasse" im biologistischen Sinne**  

Moderne Rassismusdefinitionen, einschließlich derer der Antidiskriminierungsstellen und internationaler Menschenrechtsorganisationen, umfassen auch Ethnie, Herkunft und nationale Zugehörigkeit. Der Begriff "Rasse" selbst ist wissenschaftlich überholt – es geht um gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. "Alman" zielt genau darauf ab: eine *ethnokulturelle Gruppe* herabzuwürdigen.

🌍 **Nationalität und Ethnizität sind oft untrennbar**  

Gerade in Ländern wie Deutschland, wo Staatsbürgerschaft und ethnokulturelle Identität stark überlappen, ist die Trennung zwischen "Nationalität" und "Ethnizität" künstlich. "Alman" meint nicht den deutschen Pass – es meint *ethnische Deutsche*. Sonst würde man nicht stereotype "deutsche" Eigenschaften damit verbinden.

⚖️ **Doppelstandard wäre offensichtlich**  

Wenn türkischstämmige Menschen pauschal als "Kanaken" bezeichnet werden, ist der rassistische Gehalt sofort erkennbar. Wenn deutsche Aktivisten "Alman" als Kampfbegriff nutzen, um Mehrheitsdeutsche zu demütigen, ist das derselbe Mechanismus – nur mit umgekehrten Vorzeichen.

🗣️ Auch Begriffe wie "Kraut", "Frog-Eater" oder "Spaghetti" *sind* ethnophaulistisch – also rassistisch im weiteren Sinne. Sie wurden historisch genau dafür benutzt: um Feindbilder zu schüren und Menschen über ihre Abstammung herabzuwürdigen.

Fazit:  

Wer ethnische Zugehörigkeit verspottet – egal ob Minderheit oder Mehrheit – betreibt gruppenbezogene Herabwürdigung. Das abzutun mit "ist ja nur Nationalität, keine Rasse" ignoriert die soziale Realität von Diskriminierung.

Likatier  07.09.2025, 19:40
@ichfrageeuch934

Hast Du das jetzt selbst geschrieben, oder eine KI? Wenn ersteres: Respekt. Wenn zweiteres (und danach sieht es aus): Schäm Dich. Wenn ich mit einer KI diskutieren wollte, dann wäre ich nicht hier.

Daß die Beschimpfung einer Nationalität eine gruppenbezogene Herabwürdigung ist, darüber gibt es nichts zu diskutieren.

Letztendlich ist es eine Frage, wie man Rassismus definiert. Und meine ist, ungeachtet der relativ weitgespannten "modernen" Definition, die Du auch ansprichtst, eben etwas klassischer, denn sonst besteht meiner Meinung nach die Gefahr, daß der Begriff inflationär verwendet wird und dadurch nur noch als "Totschlags-Kampfbegriff" ohne Substanz wahrgenommen wird.

Interessant finde ich, daß in diesem Zusammenhang mit "ethnischen Deutschen" argumentiert wird. Wo man doch sonst nicht müde wird, zu betonen, daß es ein deutsches Volk doch gar nicht gäbe, und unlängst der Verfassungsschutz festgestellt hat, daß ein "ethnischer Volksbegriff" gar verfassungsfeindlich sei. Also irgendwie widerspricht sich da was.