Findest du es gut, dass die Mohrenstraße in Berlin umbenannt wird?

Nein 73%
Ja 27%

26 Stimmen

7 Antworten

Juckt mich nicht wirklich. Die Leute sollen einfach mal chillen. Das hat einen Namen, ist also Meiner meinung nach nur schade um die ganzen Steuergelder die da verschwendet werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – --------🫴
Nein

Ich sag grad extra immer Mohrenkopf und Zigeunerschnitzel


Rudi0948  21.07.2025, 01:05

Es gibt eine Gruppe der Sinti und Roma, die bezeichnen sich selbst mit Stolz als Zigeuner. Wie sollte man denn die Operette "Der Zigeunerbaron" dann nennen, zumal es ja ein Eigenname ist. Mohrenkopf und Negerkuss sind seit Jahrzehnten geläufige Bezeichnungen, ohne dass sich in der Vergangenheit jemand daran gestört hatte. Ganz hastig wurde ja auch der Liebesknochen in Eclair umbenannt. Welchem Moralapostel ist das denn eingefallen. Man kann alles auch übertreiben, und von den wirklichen Problemen ablenken. Ich glaube, unsere Gesellschaft hat andere Schwächen und Ungereimtheiten, als eine Straße umzubenennen, deren Länge des Namens noch nicht einmal auf ein normales Straßenschild passt. Dazu kommen die Kosten der Anwohner durch Mitteilungen an Bank, PA, Ver- und Bekannte, Stempel usw. Wer ersetzt denen die Auslagen?

Anonymous582  21.07.2025, 00:11

Du bist ja so unglaublich cool. 😎

"Ich bleib bei meinem Alltagsrassismus, weil ich unbedingt Aufmerksamkeit brauche 💪🏼"

Wieso muss man auf Krampf versuchen so versteift und sturr an rassistischen oder diskriminierenden Begriffen festzuhalten?

TorstenTt  21.07.2025, 00:18
@Anonymous582

Ne, das sind ja eben KEINE rassistischen Begriffe...ein Mohrenkopf ist eine Süßigkeit und fertig...und ein Zigeunerschnitzel ist ein Hauptgericht.

Lucynchen  21.07.2025, 00:25
@Anonymous582

Ich kenne sogar Schwarze die immernoch "Negerküsse" sagen, solche Begriffe sieht längst nicht jeder so versteift...

Anonymous582  21.07.2025, 00:33
@TorstenTt

Ein "Zigeunerschnitzel" ist nicht anderes als ein würziges Paprikaschnitzel. Man muss nicht immer auf Krampf abwertende Begriffe im Alltag verwenden, nur weil man keine Rücksicht nehmen will und an altn Werten festhalten will. Genauso ist der "Mohrenkopf" auch eine rassistische Äußerung, da der Begriff der "Mohren" im Bezug auf die Versklavung von Schwarzen Personen verwendet wurde und an die Zeit zurückerinnert. Er ist kolonial-rassischtisch und diskriminierend gegenüber PoC's.

Wolfen369  21.07.2025, 00:48
@Anonymous582

Ich war vor kurzem wieder in meiner Heimat und da war ein netter Imbiss. In diesem Imbiss stand auf einer Tafel geschrieben, siehe da: »Zigeunerschnitzel.«

Ich habe auch schon erlebt, dass zum Beispiel Zigeuner aus dem Osten in der Öffentlichkeit sich auch von weitem zu rufen: »Hey, Zigeuner!« Sogar ein Nicht-Zigeuner kann das sagen und keiner beschwert sich.

Deswegen ist meine Frage: Wer fühlt sich wirklich »diskriminiert«? Der Nicht-Zigeuner oder der Zigeuner?

Anonymous582  21.07.2025, 00:54
@Wolfen369

Das ist halt ein Problem mit den Erfahrungswerten. Natürlich kann es sein, dass du in deinem Leben mal Sinti und Roma kennengelernt hast, die sich nicht an den Begriffen stören. Allerdings wurde der Begriff nicht umsonst so stark umkämpft und national stark gemieden aufgrund von diskriminierenden Hintergründen.

Ich zum Beispiel kenne auch genug Roma und Sinti, welche sich oft genug über den Begriff des "Zigeuners" auch in Verwendung bzw. Kombination mit anderen Begriffen aufregen.

Ich kann einfach nicht nachvollziehen, weswegen man nicht so solidarisch sein kann und auf ein einziges Wort im Alltag verzichten kann um andere nicht unnötig zu verletzen?

Wolfen369  21.07.2025, 01:47
@Anonymous582

Was ich sage habe ich mir nicht einfach so ausgedacht. Tatsächlich habe ich ein paar Jahre täglich einem Zigeuner zum Gruß die Hand gegeben und mich gut mit ihm unterhalten. Ein sehr feiner und kluger Kerl übrigens.

Er sagte es sogar mit Stolz: »Ich bin ein Zigeuner!«

Ich gebe aber auch zu, noch nie habe ich an irgendeinem Tag gesagt: »HEY, Zigeuner!« oder irgend etwas Ähnliches. Das hätte ich merkwürdig gefunden und außerdem kannte ich ja seinen Namen. Aber seine »Kollegen« taten es ziemlich oft, sie kannten sich auch schon länger. Er war übrigens Osteuropäer.

In meinem Heimatdorf erzählte einmal jemand, dass dort ebenfalls Zigeuner irgendwo wohnen, für die man auch vor langer Zeit Häuser gebaut hatte. Sehr anständige Leute, sie bevorzugen aber den Begriff »Sinti«. Wobei man mir außerdem mitteilte, dass sie sich selbst zwar auch »Zigeuner« nennen, aber »Sinti« würde ihnen besser gefallen. Was ich in dem Fall auch respektiere.

Wenn man allerdings unter sich ist, dann, obwohl es schon ziemlich selten vorkommt, verwendet man gerne lieber das Wort »Zigeuner«. Aber nicht um irgendjemanden zu diskriminieren oder zu verletzen, sondern einfach aus Gewohnheit.

Wenn die Leute sich ewig über Dinge, die sie gesagt haben, Sorgen machen, oder sich sogar darüber aufregen, dann werden sie niemals glücklich werden. Ein Leberfleck bleibt auch wo er ist, da hilft kein Stöhnen und auch nicht wegrubbeln mit ordentlich Spucke.

Lange Rede, überhaupt kein Sinn...

..Das Leben ist wie es ist. Warum sollte man sich Sorgen machen, wer wie und wo beleidigt worden ist, wenn das Leben schließlich nicht ewig ist? Ich wurde schon sehr, sehr oft beleidigt und noch nie hat jemand gesagt: »Mensch, das geht gar nicht. Das ist Diskriminierung!«

Wenn aber jemand Begriffe von sich gibt, wie »Zigeuner« oder sonstiges, dann beginnt die Aufregung. Es wird Zeit für Viele, erwachsen zu werden und sich nicht über alles zu beschweren, das irgendjemand mal gesagt haben könnte. Auch wenn Worte ungeheure Auswirkungen haben können, ist nicht alles gleich ein Feuerregen.

So, jetzt lasse ich Dich endlich in Frieden. 😊 Mein Text ist.. länger als ich ihn eigentlich formulieren wollte, das tut mir jetzt sehr Leid. Mir geht es nicht darum zu streiten, sondern viel mehr auf einer respektvollen Ebene über dieses Thema zu sprechen. Schließlich kann man sich nicht immer der selben Meinung sein, oder? Na ja, solange es nicht zu Streitereien führt oder jemand dabei beleidigt wird, sollte es kein sehr großes Problem sein.

Danke übrigens! Danke wofür? Na ja, einfach Danke! Ich werde mal etwas genauer darüber nachdenken, was Du mir gesagt hast und meine Meinung möglicherweise doch noch ändern.

..Bis dahin wünsche ich Dir aber noch einen angenehmen Abend!

Anonymous582  21.07.2025, 14:29
@Wolfen369

Moin! Erst einmal bin ich überrascht, dass es überhaupt noch möglich ist auf dieser Plattform einen guten und vor allem respektablen Diskurs zu führen. Dafür muss ich dir wohl danken 🫶🏼 Ich kann deiner Argumentation so eigentlich größtenteils sogar zustimmen. Die Erfahrungen die du gemacht hast, welches ich übrigens auch zu keinem Zeitpunkt abstreiten wollte, haben dich in deiner Ansicht auf jenes Thema anders beeinflusst als mich. Und das ist ja wie du schon gesagt hast auch völlig okay. Hätte jeder die selben Erfahrungen oder Meinungen dann wäre es ja auch langweilig 😅 Deine Position ist furch die genauere Ausführung auf jeden Fall nachvollziehbar.

Außerdem leibe ich laaange Texte sehr. Besser man begründet seine Meinung ausführlich als nur einen Satz hinzuklatschen und am besten noch zu beleidigen. Vielen lieben Dank für das Gespräch und die neu gewonnen Einblicke die mich ja auch nur weiterbringen! 🫰🏼💕

Wolfen369  21.07.2025, 16:04
@Anonymous582

Moin!

Es ist heutzutage eine Seltenheit geworden, dass man überhaupt noch ein freundliches Wort miteinander austauschen kann oder auf GuteFrage wenigstens eine respektvolle Antwort kriegen kann. Woran liegt das? Hm, keine Ahnung. Vielleicht interessieren sich viele nur für sich selbst und was sie zu sagen haben, ohne überhaupt noch einen Hauch von Respekt in sich zu haben.

Möglich ist aber auch, dass manche Leute nur sich selbst für besonders gut und gebildet halten. Das habe ich besonders im realen Leben erlebt, wo wirklich ein Arzt sagte: »Ach, die waren alle dumm!« Dabei war ich ja auch noch im Raum...

Dieser Mensch war ein verdrehter Knauf! Natürlich habe ich über diesen Arztetwas ganz anderes gesagt, aber auf GuteFrage kann und möchte ich das nicht so gerne schreiben, muss aber auch nicht sein.

Jedenfalls stehe ich zur goldenen Regel, nämlich dass Respekt eine wichtige Anerkennung einer anderen Person gegenüber ist und gleichzeitig auch zeigt, wie man von seinem Gegenüber behandelt werden möchte: »Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen!«

(Matthäus 7,12)

Die Erfahrungen die jeder macht sind völlig unterschiedlich. Höchstwahrscheinlich kommt es deswegen dann zu einem: »Öhh.. das stimmt doch überhaupt gar nicht! Ich habe da was ganz anderes erlebt, bäbäbäää!!« Oder: »Oh, da weiß ich aber etwas ganz anderes! Ja, ja.« Obwohl verschiedene Meinungen auch interessant sei können, ganz ohne Streit. Manche Leute wollen das aber gar nicht wahrhaben.

Besonders kritisch ist das zwischen einem Optimisten und einem Pessimisten, wenn beide etwas anderes behaupten, aber wenigstens das Gegenteil des anderen. Das führt besonders dann zu Streit, wenn diese Person auch noch die eigene Schwester ist. Nicht dass ich so etwas schon einmal erlebt habe... 😅

Egal ob Sinti oder eine andere Bezeichnung, ob schwarz, rot oder gelb..

..es sind alles Menschen und sie gehören auch auf diese Welt.

Ganz zuletzt wollte ich noch folgendes erwähnen: mich stört es sogar sehr, wenn jemand einfach nur seine Meinung austeilt, sie aber nicht begründet. Welchen Sinn hat das dann? Ich bin doch neugierig zu erfahren, warum die Person dieser Ansicht ist und würde ebenfalls gerne meine Meinung dazugeben und begründen, eventuell sogar etwas Neues dazulernen dürfen. Irgendwie leider fast unmöglich. Deswegen traue ich mich auch gar nicht, bei manchen Themen meine Meinung dazu zu schreiben. Na ja, man muss auch nicht immer etwas zu sagen oder für alles eine Meinung haben.

Deswegen halte ich mich übrigens bei politischen Themen komplett raus, ansonsten würden nämlich mindestens 20-30 Leute antworten und ihren Satz mit folgender Frage beginnen: »Bist Du dumm?« und für so etwas möchte ich meine Zeit dann nicht vergeuden.

Ich hasse Streit wie die Pest, weswegen ich mich immer von meiner Schwester zwanghaft distanziert habe. Man merkt schon den gewaltigen Unterschied, wenn man sich mit solchen Leuten gar nicht erst auseinanderzusetzen braucht. Obwohl es meistens nur eine vorübergehende Lösung ist, macht es schon sehr viel aus.

Übrigens: wenn ich erstmal angefangen habe, einen sehr langen Text zu schreiben, dann gibt es tatsächlich auch kein Zurück. Meistens lösche ich den ganzen Text und schreibe ihn nochmal, nur weil er mir nicht gefallen hat. Das wichtigste ist aber, dass es respektvoll bleibt und keiner beleidigt wird. ✌️

Ja

Da der Name – laut Wikipedia – vermutlich auf ehemalige schwarze Bewohner (o.ä.) zurückgeht und eine solche Bezeichnung einfach nicht mehr richtig ist, finde ich den Namenswechsel sinnvoll.
Meine Partnerin ist schwarz und findet Bezeichnungen wie "Mohr" oder "N...." furchtbar und diskriminierend, zumal sie schon häufiger mit Rassismus konfrontiert wurde und wird. Ich denke, dass es wichtig ist, einfach respektvoll und achtsam miteinander umzugehen.

Nein

Ich möchte mich hier nicht mit den Personen gleichtun die Debatte als Falsch, Unnötig und als Form der Unterdrückung sehen. Ich finde aber das Wort Mohr ist nicht so negativ konsolidiert wie etwa Nega oder Zigeuner.

Der Straßennahmen Mohrenstraße hat daher aus meiner Sicht im richtigen Maße auf die Geschichte dieser Menschen in Berlin aufmerksam gemacht und dazu angeregt sich darüber Gedanken zu machen.
Der Name Anton-Wilhelm-Amo-Straße ist erstmal nichts sagend. Er regt nicht dazu an sich über das Leben schwarzer Menschen in Berlin in der Vergangenheit zu machen. Da reicht auch nicht das kleine Schild am Straßennamen, welches besagt wer Anton Wilhelm Amo war.

Nein

Absoluter Schwachsinn und unnötige Steuergeldverschwendung. Für die Anwohner auch zusätzliche Kosten und bürokratische Rennerei. Ändern des Personalausweises, Reisepasses und vieler weiterer Dokumente

dann dürfte die CDU sich auch nicht schwarz nennen. Es könnte ja auch Schwarze geben, die sich beleidigt fühlen, dass eine Partei, die sich mit ihrer Hautfarbe bezeichnet, so ne Kacke fabriziert.

oder Frankfurter (Nürnberger, Wiener,…) Würstchen müsste auch verboten werden. „Du Würstchen“ ist ja immerhin eine Beleidigung und dann alle Bewohner einer Stadt zu beleidigen…

Warum gibt es dann auch weiterhin Amerikaner und Berliner?

Schließe mich auch TorstenTt an: Mohrenkopf bleibt für mich Mohrenkopf und Zigeunerschnitzel ein Zigeunerschnitzel.