Mohrenstraße -> Wilhelm Anton Amo Straße (Berlin)
Findet ihr die Umbenennung gut?
14 Stimmen
3 Antworten
Finde ich albern und hat nichts mit Rassismus zu tun.
Wenn das so weitergeht, wird irgendwann noch mal der Nachnahme Mohr (Bedeutung Mensch mit dunkler Hautfarbe oder Haaren, kann auch ein Wohnort sein) verboten werden.
Solche Diskussionen sind für das politische Berlin typisch. Schon manch eine Umbenennung wurde kontrovers diskutiert, weil immer jemand glaubt, sich mit vermeintlichen Wissen herausnehmen zu können, die Weisheit mit Löffeln gegessen zu haben.
Es bestehen mindestens 4 Varianten, wonach die Mohrenstraße benannt wurde. Die offizielle: Um 1700 wurde die Straße nach den "Mohren" benannt, die Friedrich Wilhelm I. aus den Niederlanden als Geschenk bekam, hier einquartiert wurden und zu Militärmusikern ausgebildet wurden.
Also keine Benennung, um die Schwarzen zu ehren, nicht nur rassistisch, sondern auch militaristisch. Die Frage ist nur, warum das 325 Jahre lang keinen gestört hat, selbst in Ost-Berlin nicht.
Die Straße so umzuwidmen, dass der Name bleiben kann, wurde nie in Erwägung gezogen, auch nicht zu fragen, wie die Betroffenen denn gern selbst angesprochen werden würden.
Nun soll die Straße nach Anton Wilhelm Amo benannt werden. Er war nicht nur der erste bekannte Philosoph afrikanischer Herkunft in Deutschland, sondern auch Vordenker des Antirassismus. Ob er es wirklich war, weiß niemand so ganz genau.
Mir kann das alles von Herzen wurscht sein. Ich wohne zwar in Berlin, aber weit von dieser Straße weg.
Interessant ist aber eins: Straßenbenennung ist Sache des Bezirks, Bahnhofsbenennungen aber die der Stadt. Ob der Senat den Namen auch für den U-Bahnhof Mohrenstraße übernimmt, wird man sehen. Es wäre auch denkbar, dass er endlich den Namen bekommt, den er schon 1908 zur Eröffnung hätte bekommen sollen, nämlich Wilhelmplatz. Den gab es aber schon, doch der heißt schon seit 1935 Richard-Wagner-Platz.
Auf jeden Fall wird der U-Bahnhof einen Rekord aufstellen: Nach Kaiserhof, Thälmannplatz, Otto-Grotewohl-Straße und Mohrenstraße wird er seinen 5. Namen bekommen.
Man möchte also Philosophen ehren, während man gleichzeitig Hochschulverträge nicht einhält? Interessant
zwei •• über dem o hätten doch auch gereicht