Bundestagswahl: Nicht wählen gehen oder doch?
62 Stimmen
23 Antworten
Individuell unterschiedlich. Bei manchen würde ich mir wünschen, die gingen nicht ...
Zum Beispiel. Nein, ich bin Wahlhelfer - und leider tauchen da sehr viele Menschen auf, die ich, offen gesagt, für zu dämlich zum Wählen halte. Leute, die dann CDU und SPD (bei einer Stimme) wählen, oder Leute, die ernsthaft! fragen, was sie denn jetzt ankreuzen sollen, oder die seit 60 Jahren das gleiche wählen, weil man das so macht, oder Leute, die mir erzählen, ich wähle xy, weil meine Frau das sagt....
Das sind nicht nur die AfDler, die allerdings zum Teil auch gut erkennbar sind, an ihrem Gebahren - und ja, die ich mir auch wegwünsche...
Zum Glück ist der zweite Wahlkreis in der Dortmund der mit der Person, wegen der ich sonst mein Wahlamt angerufen und um Versetzung in den anderen Kreis gebeten hätte, weil ich den Typen nicht hätte zählen mögen. Der AfDler in meinem Kreis ist da nicht ganz so schlimm, der andere, das wäre wirklich für mich kaum erträglich gewesen für den Stimmen zu zählen...
Naja wenigstens wissen die das Demokratie existiert. Egal welche Richtung. Die komplett gar nicht wählen... sind komisch.
die Wählenden sind zumindest Menschen, welche nicht sagen das wir in einem Pseudostaat leben oder das es eh egal sei und die Politiker alle gleich seien. Ersteres lässt auch eine seelische Erkrankung schließen und letzteres auf Desinteresse oder einen niedrigen IQ oder beidem.
Das ist interessant, vielleicht sind wir sogar der selben Meinung aber ich verstehe Sie nur so gar nicht. Können Sie das mal genau ausführen was daran gut ist wenn diese mitteilungsfreudigen Wähler dem Wahlhelfer helfen? Wa sollen die denn den Wahlhelfern mitteilen?
Also, es gibt Wähler, die kommen in den Wahlraum und fangen schon direkt an, einem ihre Meinung zu sagen, mit den üblichen Standardsprüchen von "Die da oben", "Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie verboten" "Heute kann man ja nicht..." "Es gibt nur eine Partei, die uns helfen kann, ich werde die AfD wählen". Manche auch mit so halben Verdächtigungen "Na ob bei der Auszähöung überhaupt richtig ..." "Die BRD-GmBH" "Wissen Sie überhaupt, für wen sie hier arbeiten? Sie sind nur Personal der BRD-GmbH" ...
Als Wahlhelfer hat man an dem Tag ja während der Wahlhandlung politisch neutral zu sein, kann also nicht mal wirklich was dazu sagen - und solche dummen Sprüche interessieren uns halt auch absolut 0, die sind nur nervtötend und dämlich.
Wenn es zu viel wird, muss man so einen Deppen dann halt auch noch sagen: "Bitte lassen Sie das, Sie stören damit die Wahlhandlung", wenn man Pech hat, machen die dann weiter. So weit ist es bei mir im Raum dann zwar noch nie gekommen, ich habe aber schon gesehen, wie sowas dann weiterging mit einem Raumverweis - und dann fängt so eine Person an und dreht richtig auf, von wegen "Sehen Sie, Sie verweigern mir mein demokratisches Recht! Sie sind Erfüllungsgehilfe der Diktatur! Ich werde Sie anzeigen!" blaaaablaaaaablaaa. Und dann sagt man denen: "Sobald Sie sich ruhig verhalten und die Raumordnung einhalten, dürfen Sie natürlich wählen, aber jetzt verlassen Sie bitte erstmal den Raum." ... Das geht bis dahin, dass sich Wahlhelfer die Hilfe der Polizei holen können, um solche Personen zu entfernen, wenn die die Wahlhandlung stören - natürlich ist sowas extrem selten, da Wahlhelfer, sofern sie mit solchen Typen alleine im Wahlraum sind (so habe ich es zum Beispiel schon gemacht), den einfach auch sabbeln lassen und sich nicht auf die Diskussion einlassen. Zum Glück halten sich auch viele dieser Deppen daran, wenn man ihnen sagt: Bitte nicht hier. Sie können das gerne zu Hause so lange erzählen wie Sie wollen, aber hier ist das Fehl am Platz.
Nichts an solchen Diskussionen ist irgendwie hilfreich, oder angenehm, oder wünschenswert, oder "interessant". Das ist einfach nur nervig.
So, dann gibt es aber auch eine zweite Kategorie, die nerven will von "Wählern" - und ja, das sind vorwiegend bisher Rechte gewesen, die entweder "DieRechte" oder "AfD" oder ähnliches wählten. Wenn jemand mit einem unverdeckten Wahlzettel aus der Kabine kommt, also einem, der zum Beispiel falsch gefaltet ist, oder gar nicht - müssen wir den Wahlzettel abweisen, da die Wahl geheim sein muss. In so einem Fall muss der Wähler laut unseren Anweisungen, den Wahlzettel vor den Augen des Wahlvorstandes vernichten (also zum Beispiel zerreißen und in den Mülleimer werfen), bekommt einen neuen Wahlzettel und wird wieder in die Kabine geschickt. Jetzt gibt es Menschen, die wirklich einfach nur das Falten etwas überfordert, oder es offen auf dem Tisch der Wahlhelfer schon kennzeichnen, weil sie auf die Kabine nicht warten wollen, und ja wissen, was sie anhaken möchten. Da ist dann ein gewisses Augenmaß natürlich gefordert und die sind da aber auch nicht böse, dennen sagt man das einfach, und dann ist okay.
Es gibt dann aber auch Menschen, die da nicht einfach nur etwas doof sich anstellen, sondern die es absichtlich so machen. Denen man dann eben auch verweigern muss, den Wahlzettel, den die einem demonstrativ mit dem Kreuz bei der AfD hinhalten, einzuwerfen in die Urne. Und auch da wieder gibt es dann längere Diskussionen. "Wieso", "Warum", "Undemokratisch." "Das ist doch albern" blaaaaablaaaablaaa. Wenn man Glück hat, machen die es danach noch mal ordentlich, auch wenn sie während dessen die ganze Zeit rumlamentieren. Wenn man Pech hat, macht man dieses dumme Spielchen dann 2-3 mal. Mehr als einen dritten Wahlzettel habe ich noch nie rausgegeben, aber 3 waren schon mal. Man kann sich auch da, als Wahlvorstand irgendwann weigern und die Wahl zurückweisen. Meistens dann mit dem Hinweis, wenn Sie später noch mal kommen und sich anständig verhalten, dann lassen wir sie dann wählen. ...
Darum, du sagtest, die die Wählen, wären so nicht drauf - doch, teilweise kommen die eben schon ins Wahllokal, wählen da auch, und machen da trotzdem solchen Stunk und palavern von "Undemokratie" und "Pseudostaat". ...
Jetzt kapier ichs.Hab alles gelesen und du sprichst da echt aus Erfahrung. Oh Junge gibts nen haufen dummer respektloser Menschen. Danke das du dir das für unsere Demokratie antust!
Und danke für die Schilderungen auf jeden Fall.
Man muss dazu sagen: das sind wenige Ausnahmefälle. 99,99% der Leute sind absolut anständig und super höflich zu Wahlhelfern, ist also kein großes Opfer (wobei, frag mich am Wahltag um 6h noch mal, wenn ich aufstehen muss, ob es ein Opfer ist ;-). Aber die Menschen sind da geringste dabei. :-D.
Danke auch dafür das du von den 99,99% berichtest! Da ist die Welt doch noch nicht verloren : ]
Wählen gehen - auf jeden Fall. Nur wer wählt, hat eine Chance, den Ausgang der Wahl zu beeinflussen und Schlimmeres zu verhindern.
Natürlich wählen gehen!! Nicht zu wähle ist das dümmste was man machen kann. Und meinetwegen mal angenommen du gehst nicht wählen: Dann darfst du dich aber auch nicht über die Politik beschweren
Wählen... ob per Brief oder vor Ort ist egal
Wer nicht wählen geht, braucht sich nachher nicht zu beschweren, wenn eine Partei gewinnt, die er nicht wollte!
Das wir freien Wahlen haben ist ein Privileg, das wir nützen müssen. Es ist durchaus nicht selbstverständlich frei wählen zu dürfen - also: hin gehen!
"Wer nicht wählen geht, braucht sich nachher nicht zu beschweren, wenn eine Partei gewinnt, die er nicht wollte!"
Demzufolge darf ich mich also beschweren, wenn die Partei gewinnt, die ich nicht wollte, nur weil mein "andersdenkender" Nachbar zur Wahl ging? Oder hätte ich den am Wählen hindern sollen?
wenn alle so denken und keiner geht hin, fällt das Ergebnis entsprechend aus. Andersrum sieht man es bei uns in Ö: da hat eine Partei gewonnen die .... na ja sehr polarisiert - sagen wir mal so... *hüstel*. Andererseits: es war eine freie Wahl und die Partei hat demokratisch gewählt gewonnen. Ich finde es schlimm, wenn manche dauer-protestieren, nur weil ihnen ein Wahlergebnis nicht gefällt.
Die blauen AFD - Symphatisanten 😂🤣😅