Hallo Leute,
ich (weiblich) hatte jahrelang einen besten Freund. Wir waren sehr gut befreundet, hatten viel Spaß und konnten über alles reden. Doch dann bekam er eine Freundin, die unsere enge Freundschaft nicht gut fand. Ihre Freunde, die mich sowieso nicht mochten, erzählten Lügen über mich. Plötzlich distanzierte er sich, sprach nicht mehr mit mir, und irgendwann verloren wir zwei Jahre lang komplett den Kontakt.
Ich konnte damit nie richtig abschließen und dachte jeden Tag darüber nach, warum es so gekommen ist. Also schrieb ich ihm einen Brief (Ja einen Brief). Nach einigen Tagen meldete er sich tatsächlich und sagte Dinge wie: „Ich hatte auch das Gefühl, dass unsere Freundschaft noch nicht vorbei ist.“Wir trafen uns wieder und es fühlte sich an wie früher.
Doch dann wurde er plötzlich komisch. Er hörte mir zwar zu, aber redete ständig dazwischen, lachte über meine Sorgen und machte sie klein. Er sagte mir, dass er mit seiner Freundin Schluss machen wolle (was er dann angeblich auch tat), weil ihm alles zu viel wurde. Ich zeigte Mitgefühl und wollte für ihn da sein. Doch kurz darauf verhielt er sich respektlos: Er machte „Witze“, indem er meine Wohnung mit Puder verschmutzte, und griff beim Autofahren einfach in mein Lenkrad (Zum Glück hielt er es auf der Spur). Ich war genervt und meldete mich erstmal nicht mehr.
Nach einiger Zeit schrieb ich ihm wieder und fragte, ob alles okay sei. Seine Antwort: „Keine Ahnung.“Danach kam wochenlang nichts. Dann meldete er sich plötzlich wieder, und wir schrieben ein wenig.
Er leidet seit längerer Zeit an Depressionen und sagte, es gebe nicht viel Positives in seinem Leben. Ich fragte ihn, ob es denn irgendetwas gäbe, das ihn glücklich macht, und er antwortete: „Ja, [Name seiner Freundin].“ Ich war verwirrt und fragte nach, ob sie sich noch treffen. Darauf meinte er plötzlich: „Achso, ja, wir waren nie getrennt.“
Das widersprach allem, was er mir zuvor erzählt hatte. Ich konfrontierte ihn damit, warum er mich angelogen hatte – immerhin dachte ich, wir wären Freunde. Seine Antwort: „Ich vertraue grundsätzlich wenigen bis gar keinen Leuten.“ (Ironisch, wenn man bedenkt, dass er immer wollte, dass ich ihm vertraue – was ich auch tat.)
Als ich nachhakte, warum er mir nicht die Wahrheit gesagt hatte, meinte er nur: „Ich gehe nicht davon aus, dass du sowas verstehst.“
Jetzt weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll. Einerseits bedeutet er mir viel, andererseits lügt er mich an und respektiert mich nicht wirklich. Hat diese Freundschaft noch eine Zukunft?
Was denkt ihr darüber?