Sich für alles rechtfertigen müssen.
Es nervt nur noch. Immer mehr Menschen maßen es sich an ihre Mitmenschen zu bevormunden und meinen man müsse ihnen gegenüber jeden Handschlag rechtfertigen. Weist man sie in ihre Schranken zurück daß man ihnen keine Rechenschaft schuldig sei, pochen sie auf das Gegenteil. Jeder anderes denkende oder lebende ist der Gefahr ausgesetzt entmündigt zu werden, nur weil selbsternannte Sittenwächter dies fordern.
Zum Glück sind die Zeiten vorbei, wo Heiratswillige erst noch das Aufgebot bestellen müssen. Es kann nicht sein, daß irgendwelche Miesepeter einem Paar ihr Eheglück nicht gönnen und deshalb einfach nur aus Prinzip ihr Veto gegen eine geplante Ehe einlegen.
Kauft man in den stockkonserativen Katholikenlöchern des Rheinlandes Fleischkäse oder Weißwürste bekommt man von anderen Kunden eine Moralpredigt gehalten, daß man so etwas nicht essen kann und der Verkauf verboten gehöre. Umgekehrt will man den Ausschank und Verkauf von Kölsch außerhalb des Rheinandes verbieten.
Im Zeitalter des Dränglerlobbyismus muss man sich sogar schon für regelkonformes Verhalten im Straßenverkehr rechtfertigen.
Als berufsbedingter Laufkunde wird man in Geschäften von Stammkunden angegiftet dort nichts zu suchen zu haben.